TIroler Arbeiterzeitung
S I 2 Nr. 106, April 2018 Meinung gefragt. Bei der großen Umfrage von AK und ÖGB sind jetzt die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Wort. Alle Tiroler AK Mitglieder erhalten Ende April ein Schreiben von ihrer Arbeiterkammer mit den wichtigsten Informationen und Unterlagen. Damit Sie sagen können, was Ihnen in der Arbeitswelt wichtig ist. Was ist Ihre Meinung? Was ist Ihre Erfahrung mit der Bezahlung von Frauen und Männern? Sagen Sie uns auf www.wie-soll-arbeit.at, was Sie von der Politik erwarten und was wir für Sie tun können! Frauen bekommen im Durchschnitt um 900 Euro weniger bezahlt als Männer. Viele Frauen arbeiten Teilzeit. Aber auch, wenn nur die Stundenlöhne verglichen werden, bekommen Frauen um 22 Prozent weniger bezahlt als Männer. Was ist Ihre Meinung? Sie sind innerhalb eines Kollektivvertrages angestellt und auch richtig eingestuft? Sagen Sie uns auf www.wie-soll-arbeit.at , was Sie von der Politik erwarten und was wir für Sie tun können! Über „Entsendungen“ kommen immer mehr ArbeitnehmerInnen nach Österreich. Oft werden sie nicht nach unseren Kollektiv- verträgen bezahlt. Das bringt alle Beschäftigten unter Druck. Generell 12 Stunden am Tag, 60 Stunden in der Woche arbeiten – das hätte die Wirt- schaft gerne. Sie behauptet, die jetzigen Arbeitszeitregeln seien zu starr. Das ist falsch. Jede Branche kann in den Kollektivverträgen vereinbaren, mehr zu arbeiten. Aber da reden die Gewerkschaften mit. ARBEITSZEIT Was ist Ihre Meinung? Was ist Ihre Erfahrung in Sachen Arbeitszeit? Was würden Sie sich wünschen – und wie schaut es in der Praxis aus? Wir sind unter www.wie-soll-arbeit.at für Sie erreichbar! R D GERECHTIGKEIT LOHN- UND SOZIALDUMPING Broschuere_12032018.indd 2 Handeln im Sinne unserer AK Mitglieder WIE SOLL ARBEIT? WIE WOLLEN WIR IN ZUKUNFT ARBEITEN? Und was können Arbeiterkammer und Gewerkschaft für Sie tun, damit die Arbeit besser wird? Dazu möchten wir Sie um Rückmeldung bitten. Denn Ihre Anliegen sind uns wichtig, wir wollen sie zum Thema machen. Besuchen Sie die Website www.wie-soll-arbeit.at und reden Sie mit. Vielen Dank an alle, die mitmachen und diese Initiative mittragen und verstärken, um die Arbeitsbedingungen und unsere Leistungen weiter zu verbessern! Was ist Ihre Meinung? Waren Sie auch schon einmal länger arbeitssuchend? Sagen Sie uns auf www.wie-soll-arbeit.at, was Sie von der Politik erwarten und was wir für Sie tun können! S agen Sie uns, was Ihnen in der Arbeitswelt wichtig ist!“ Diese Einladung er- halten Ende April alle Ti- roler AK Mitglieder und zwar als Brief in ihrem Postkasten. Damit beginnt der zweite Teil der größten Umfrage, die von AK und ÖGB unter den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in ganz Österreich durchgeführt wird. AK Präsident Erwin Zangerl: „Jedes AK Mit- glied soll die Möglichkeit haben, sich zu informieren und dann mit- tels eines beigefügten Fragebo- gens seine persönliche Meinung zu den aktuellen arbeits- und so- zialpolitischen Themen abzuge- ben.“ „Es geht um die persönliche Einschätzung jedes Einzelnen zur Zukunft der Arbeit“, stellen der Tiroler ÖGB Vorsitzende Philip Wohlgemuth und AK Präsident Erwin Zangerl gemeinsam fest. „Es gibt zahlreiche Themen, die jetzt auf den Tisch gelegt werden müssen“, so die beiden Arbeit- nehmervertreter. „Wenn wir jetzt nicht möglichst breit unsere Meinung und Haltung zur sozia- len Sicherheit, zum Wert der Ar- beit und zum Schutz der Beschäf- tigten abgeben, dann laufen wir Gefahr, dass die Anliegen der Be- schäftigten bei der Bundesregie- rung zu kurz kommen“, so Wohl- gemuth und Zangerl: „In einer Zeit, in der internationale Groß- konzerne, Industrielobbys und Aktionäre immer mehr die Politik beeinflussen wollen, sind die Ar- beitnehmer-Familien das stärkste Gegengewicht zu Sozialabbau und Lohndumping. Gemeinsam haben wir es in der Hand, uns zu Wort zu melden und Stopp zu sa- gen. Immer schneller und immer länger arbeiten, immer billiger produzieren und immer weniger vom erwirtschafteten Wohlstand zu bekommen, das ist ungerecht und spaltet unsere Gesellschaft.“ Der AK Präsident verlangt: „Die Arbeitnehmer-Familien sind die Leistungsträger. Sie finanzieren zum größten Teil unseren Staat. Es darf zu keinen weiteren Ver- schlechterungen bei der Arbeits- zeit oder bei den Leistungen des Sozialstaats kommen. Zangerl: „Wir laden die Beschäf- tigten ein, mitzureden, wenn es um ihr Arbeitsleben geht.“ Dazu wurden sieben aktuelle Schwer- punkte ausgewählt: Die Themen Arbeitszeit, Lohn- und Soziald- umping, Wohnen, Digitalisierung, Geschlechtergerechtigkeit bei beruflichem Aufstieg und Bezah- lung. Im Sozialbereich wird die Frage des gesetzlichen Pensions- alters für immer mehr Menschen wichtiger, aber auch, wie mög- liche Maßnahmen der Regierung zurAbschaffung der Notstandshil- fe nach längerer Arbeitslosigkeit samt Vermögenszugriff auf das Ersparte von den Beschäftigten aufgenommen werden. AK Positionen. Es braucht Ar- beitsplätze mit klarer Planbarkeit. Es braucht faire Überstundenzah- lungen für alle, die Mehrarbeit leisten. Große Unternehmen mit Milliarden-Umsätzen zahlen oft deutlich weniger Steuern als ihre Angestellten. Konzerne wenden alle Tricks an, um Gewinne zu verschleiern und so wenig Steuern wie möglich zu zahlen. Allein der EU entsteht dadurch ein jährlicher Schaden von rund 1.000 Milli- arden Euro. Ein weiteres offenes Problem ist der verstärkte Kampf gegen Lohn- und Sozialdumping, etwa am Bau oder im Gütertrans- port. Hier werden dem Staat zig Millionen an Sozial- und Steuer- abgaben entzogen. „Wir laden alle Tiroler AK Mitglieder zum Mitreden ein. Denn es geht um ihr Arbeitsleben.“ Erwin Zangerl, AK Präsident ÖGB-Tirol-Chef Philip Wohlgemuth (li.), AK Präsident Erwin Zangerl WIE SOLL ARBEIT?
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