TIroler Arbeiterzeitung
6 THEMA: WAS TIROL BEWEGT Nr. 107, Mai 2018 Umfrage bringt Spitzenwerte: der Tiroler sprechen sich für Schwarz auf weiß. Ohne Arbeiterkammer sähe die Zukunft der Beschäftigten nicht rosig aus, das bestätigen auch die Tirol halten die Existenz der AK für wichtig, 88 % sind der Meinung, dass alle Arbeitnehmer AK Mitglieder sein sollen. Der A Frage: Wie würden Sie bei einer Abstimmung über die gesetzliche Mitgliedschaft abstimmen? 61 % 23 % 6 % 6 % 3 Graph. 1: Gesetzliche Mitgliedschaft Graph. 3: So erfüllt die AK ihre Aufgaben sicher für die Beibehaltung 91 % der Befragten wenden sich in arbeitsrechtlichen Fragen an die AK – ein absoluter Spitzenwert. eher für die Beibehaltung w. n./k.A. N ach der offenen Kampf- ansage von FPÖ und NEOS während des Wahlkampfs und einem mehr als zögerlichen Verhalten von Türkis wurden nach der Wahl zwar „moderatere“ Töne ange- schlagen, das Ziel blieb jedoch dasselbe: die Beschneidung der Arbeiterkammern als größte Inte- ressenvertretung der österreichi- schen Arbeitnehmerinnen und Ar- beitnehmer steht nach wie vor auf der Agenda der neuen Regierung. Vorschläge, wie die Beschäftigten von der AK profitieren können und dass die AK effizienter arbei- ten soll, sind dabei die fadenschei- nigen Argumente – bis Juni sollen die Arbeiterkammern diesbezüg- lich „Reformvorschläge“ einbrin- gen. Ansonsten würde die Bundes- regierung selbst zur Tat schreiten. Und wie diese Taten aussehen werden, kann man derzeit bei den Beispielen AUVA, Sozialversiche- rungen oder AMS beobachten. Die Arbeitnehmer haben deshalb we- nig Grund für Optimismus, denn es geht um ihre Zukunft und ihre Rechte, die massiv beschnitten werden sollen. Denn was würden die Beschäftigten bei einer angedachten Kürzung der Beiträge sparen? Je nach Kürzungs- modell im Schnitt an die 42 Euro im Jahr – keine Summe, mit der man in Saus und Braus leben wird. Im Ge- genteil. Die Kürzung der Beiträge würde ihnen massiv schaden. Fakten statt Fake-News Eine aktuelle Umfrage des Mei- nungsforschungsinstituts SORA zeigt deutlich, dass die Beschäf- tigten ein anderes Bild von der AK haben, als die Bundesregierung. Denn wie gut arbeitet eine Interes- senvertretung, von der man Effi- zienz fordert und die vergangenes Jahr allein in Tirol knapp 320.000 Beratungen durchgeführt und 47 Millionen Euro für ihre Mitglieder erkämpft hat? Dass es der Bundes- regierung nicht um eine Steigerung dieser Summe und nicht um die Unterstützung der Beschäftigten geht, dürfte klar sein. Das Schlag- wort der „Effizienzsteigerung“ ist hier eindeutig ein Fake. In Wirk- lichkeit bezweckt die Regierung mit der Schwächung der AK, dass die Gelder, die den Beschäftigten zustehen, weniger werden, wie auch das Mitspracherecht des Einzelnen. Dabei scheut sie auch nicht vor der Verbreitung von Fake-News zurück oder dem Anfeuern einer Neid-Debat- ten, wie jüngst bei den Sozialversiche- rungen. Hier wur- den offensichtlich Fakten bewusst entstellt. In Wirklich- keit geht es um eine Entmachtung der Sozialpartnerschaft, der AK und der mehr Beratung in konkreten Rechtsfragen: Informationen über Arbeitnehmer-Rechte: Schutz von Konsumenten und Mietern: Unterstützung bei Problemen mit demArbeitgeber: Vertretung der Arbeitnehmer-Interessen gegenüber der Politik: Schutz vor Diskriminierung amArbeitsplatz: Kritische Haltung gegenüber der Regierung: 4 4 4 5 3 9 12 14 15 21 87 % 84 % 82 % 82 % 74 % 29 % 31 % 2 6 1 1 5 2 63 % 60 % Frage: An wen wenden Sie sich bei Problemen mit demArbeitgeber? Graph. 2: Die Arbeiterkammer im Überblick ARBEITERKAMMER: 91 % als 3,7 Millionen Beschäftigten in Österreich. Doch nicht nur die Bilanz 2017 stellt der AK Tirol ein positives Zeugnis aus, sondern vor allem ihre Mitglieder. Dies zeigt die Umfrage deutlich: Nicht weniger als 97 % (!) der Befragten halten die AK für sehr bzw. ziemlich wichtig (siehe Graph. 4) , ein Wert den bisher noch keine Regierung erreicht hat. Dass 88 % der Überzeugung sind, dieAK kämpfe für sie, spiegelt sich auch in der Frage nach der Mitgliedschaft wider: 88 % halten es für wichtig, dass alle Arbeitnehmer AK Mitglie- der sind, auch eine Befragung über die Abschaffung der gesetzlichen Mitgliedschaft hätte die AK nicht zu fürchten: 84 % der Befragten sprechen hier der AK das Vertrau- en aus (siehe Graph. 1) . Lediglich 12 % sprechen sich eher bzw. si- cher für eine Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft aus. Ein tiefer Wert, denn auch den Tiroler Arbeit- nehmern ist klar, dass ihr Beitrag ihnen direkt hilft und gleichzeitig ein Solidarbeitrag ist, der allen Be- schäftigten zugute kommt. Bei Problemen am Arbeitsplatz erreicht die AK einen Spitzenwert (siehe Graph. 2) : 91 % wenden sich in arbeitsrechtlichen Fragen an die AK, damit liegt die AK 71 (!) Prozentpunkte vor dem Zweitplat- zierten, 82 % geben an, dass ohne AK ein Ungleichgewicht zugunsten der Arbeitgeber herrschen würde. Auch die tägliche Arbeit der AK wird überaus positiv bewertet (sie- he Graph. 3) : 92 % sehen sich in konkreten Rechtsfragen sehr bzw. ziemlich gut beraten, beim Schutz von Konsumenten und Mietern (96 %), der Unterstützung bei Problemen mit dem Arbeitgeber (96 %), dem Schutz vor Diskrimi- nierung am Arbeitsplatz (97 %) oder der Vertretung von Arbeit- nehmer-Interessen gegenüber der Politik (96 %) werden extrem hohe Werte erreicht. Gerade dem letzten Punkt wird in den kommenden Mo- naten großes Gewicht zukommen, denn es geht um die Interessen der Arbeitnehmer. Sie gilt es gegen jene zu schützen, die ein anderes Ver- ständnis von Solidari- tät haben. © Foto: shoot4u/stock.adobe.com eher für Abschaffung sicher für Abschaffung sehr ziemlich wenig gar nicht gut erfüllt w. n./k.A.
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