TIroler Arbeiterzeitung
F AMILIE & U NTERSTÜTZUNG 8 Nr. 107, Mai 2018 Rasche Hilfe für Mitglieder in Not AK Unterstützungsfonds. Jedes Jahr mehr als 1.000 Hilferufe von Betroffenen. Die AK steht den Arbeitnehmer-Familien zur Seite. Bisher mit insgesamt mehr als 2,8 Mio. Euro. E in plötzlicher Verlust des Arbeitsplatzes oder eine schwere Erkrankung, und schon ist eine ganze Familie davon bedroht, in die Armut abzu- rutschen. Weil die AK Tirol ihre Mitglieder auch in Notlagen unter- stützen möchte, hat AK Präsident Erwin Zangerl 2009 den AK Unter- stützungsfonds ins Leben gerufen, und Sozialethiker Dr. Lothar Müller setzte ihn um: „Er macht rasche un- bürokratische Hilfe möglich. Und wer rasch hilft, der hilft doppelt.“ Ein kurzer Überblick macht deut- lich, wie viele diese Hilfe brauchen: Von 2009 bis Ende 2017 wurden 9.413 Anträge gestellt und die AK zahlte 2.858.978 Millionen Euro an Unterstützung aus. Im heurigen Jahr gingen bis Mitte Mai weitere 453 Anträge ein. Daneben setzt die AK auch auf Bewusstseinsbildung: Die Mitar- beiter helfen z. B. mit Tipps für eine übersichtliche Haushaltsrechnung oder im Umgang mit Behörden und anderen Hilfsorganisationen, mit denen die AK zusammenarbei- tet. Im Rahmen der Josefigruppe, in der wichtige Hilfseinrichtungen vertreten sind, werden Probleme diskutiert, dadurch können Ent- wicklungen frühzeitig erkannt und Maßnahmen erarbeitet werden. Für einen Antrag braucht es ein kurzes form- loses Schreiben sowie Kopien aller wichtigen Unterla- gen zu Einkommen, Beihilfen, Alimenten, Mietzinsbeihilfen und Ausgaben, wie Miete und Rückzahlungsverpflichtungen. Alle Anträge werden von der Vergabe- kommission geprüft. Arbeitszeit fair aufteilen AK Studie. Immer mehr Frauen mit Kindern unter 15 Jahren gehen arbeiten, doch dann vor allem in Teilzeitjobs. Dabei würden Eltern die Arbeitszeit gern ausgewogener splitten. Familie in Zeiten der Digitalisierung. Arbeitszeit und Aufgaben sind nach wie vor ungleich verteilt. Fauen stecken weiterhin in der Rolle der „Zuverdienerin“ fest. AK INFOABENDE NEWS Gesund bleiben in sozialen Berufen Wichtige Infos für junge Eltern D ie helfende Tätigkeit ist an sich sinnstiftend und erfüllend. Konflikte, Arbeitsüberlastung und mangelnde Kom- munikation können den Betroffenen das Leben allerdings schwer machen. Beim kostenlosen AK Infoabend „Gesund blei- ben in sozialen Berufen“ am Di. 19. Juni, um 19 Uhr in der AK Kitzbühel, Rennfeld 13 , erklärt eine AK Expertin, wie man auch unter schwierigen Arbeitsbedingungen gesund bleiben kann: Wie geht man mit belastenden institutionellen und zwi- schenmenschlichen Dynamiken um und welche innere Haltung man einnehmen kann, um äußerlich stark und innerlich gesund zu bleiben. Anmelden bitte unter 0800/22 55 22 – 3252 oder kitzbuehel@ak-tirol.com A ngehende Mütter und Väter erfahren beim kostenlosen AK Abend „infor- miert.eltern.werden“ was sie zu Arbeits- recht, Beihilfen, Kinderbetreuungsgeld etc. wissen sollten. Die nächsten Infoabende finden am Do. 24. Mai, um 19 Uhr im Hotel „Café Zillertal“ in Strass im Zillertal und am Mo. 18. Juni, um 18 Uhr in der AK Tirol in Innsbruck, Maximilianstr. 7 statt. Expertinnen beleuchten in Kurzvorträgen Themen wie „Das Recht der Eltern am Arbeitsplatz“, „Finanzielles rund um Schwangerschaft und Geburt“ oder „Schwangerschafts- begleitung“. Es bleibt auch Zeit für individuelle Fragen. Anmeldung für Strass unter 0800/225522 – DW 3737 oder schwaz@ ak-tirol.com und für Innsbruck unter DW 1645 oder eltern@ak-tirol.com Die Kunst der analogen Bilder B eimAK Rückenwind-Projekt „Imaging Sustainability“ in Cornwall erlernten junge Tirolerinnen und Tiroler imHerbst 2017 die Kunst der analogen Fotografie. Jetzt zeigen Eva Span, Furkan Candan, Marcel Gstrein, Maximilian Schroffner, Nadine Mühlbacher und Raffaela Hirner ihre Bilder in der A K Imst, Rathausstraße 1 . Eröffnet wird die Ausstellung „Im Fokus“ am Montag, 28. Mai, um 19 Uhr. Zu sehen sind die Bilder bis Freitag, 22. Juni. Der Eintritt ist frei. Mit den von AK und Erasmus+ geförderten Rückenwind- Projekten haben junge Menschen aus Tirol die Möglichkeit, bei begleiteten Aus- landsaufenthalten neue Lernerfahrungen zu sammeln und vorhandene Fähigkeiten weiterzuentwickeln. VERNISSAGE AKIMST © FotoAndalucia/stock.adobe.com © Flamingo Images /stock.adobe.com • Teilzeitbeschäftigte Frauen mit Kindern bis 15 Jahren möchten 2,4 Stunden mehr arbeiten. Voll- zeitbeschäftigte Frauen würden im Schnitt gerne um 3,2 Stunden weniger arbeiten, Männer um 2 Stunden. D ie Zahlen sprechen für sich: Waren 2005 noch bei 36 % aller Paare mit Kin- dern unter 15 die Frauen nicht berufstätig, so lag der Anteil 2015 bei nur noch 27 %. Gleich- zeitig stieg die Zahl der Paare, bei denen der Mann Vollzeit und die Frau Teilzeit arbeitet, von 38 auf 48 % – soweit eine FORBA-Studie imAuftrag der AK (siehe Grafik) . Doch die Studie zeigt nicht nur auf, wie sich Paare die Arbeitszeit derzeit teilen, sondern auch, dass sie diese lieber ausgewogener aufteilen würden: • 26 % aller Paare mit Kindern tei- len sich dieArbeitszeit imVerhält- nis 41 bis 50 %. Wünschen wür- den sich eine solche Aufteilung 33 % aller Paare. • Es sind hauptsächlich in Teilzeit beschäftigte Frauen, die gerne mehr arbeiten würden. Vollzeit- beschäftigte Frauen und Männer wollen hingegen ihre Arbeitszeit verringern. Seite 1 von 6 Arbeitszeitmuster von Paaren mit Kindern unter 15 2005 und 2015 Mann VZ, Fraunicht erw. andere* Mann VZ, Frau TZ Mann TZ, Frau nicht erw. Beide TZ Beide nicht erw. 2005 2015 *andere: Frau VZ/Mann TZ, Frau VZ/Mann nicht erwerbst., Mann TZ/Frau nicht erwerbst., Frau TZ/Mann nicht erwerbst. 16% 38% 1% 36% 1%3% 6% 13% 48% 3% 27% 2%4% 6% • Höhere Arbeitszeiten von Män- nern schränken die Möglichkeit von Frauen ein, ebenfalls in grö- ßeremAusmaß berufstätig zu sein. • Bei Vätern mit 3-jährigen Kin- dern gehen überlange Arbeits- zeiten stark zurück: 46 und mehr Stunden arbeiteten 2015 nur 17 %, zehn Jahre davor waren es noch 27 %. „Die Studie zeigt, dass die Aufga- benverteilung mit dem Mann als Ernährer und der Frau nur als Zu- verdienerin weiter vorherrscht“, so AK Präsident Erwin Zangerl. „Die- ses Modell ist nicht zukunftswei- send. Schließlich brauchen Frauen eine eigene Existenzsicherung. Die Politik muss dafür sorgen, dass sich Eltern die Erwerbsarbeit ge- rechter aufteilen: Mit einem Aus- bau der Kinderbetreuung, ganztä- gigen Angeboten bis zum Ende der Pflichtschule, einer Ausweitung des Rechts auf Elternteilzeit und einer Änderung der Lage der Arbeitszeit auch bei Betrieben mit weniger als 21 Mitarbeitern. Vor allem aber ist ein gesetzlich verankerter 12-Stun- den-Tag abzulehnen, weil dadurch die Schere bei der Arbeitszeit noch weiter aufginge.“ Mehr zur Studie auf ak-tirol.com 16 13 48 % 2 4 5 1 38 36 % 2 2 3 3 Mann VZ, Frau TZ Mann VZ, Frau nicht erwerbst. Beide P rtner nicht erwerbst. Sonstiges: Mann TZ u. Frau TZ, VZ o. n. EW Frau TZ, Mann nicht erwerbst. Frau VZ, Mann nicht erwerbst. beide Vollzeit Quelle: FORBA, eigene Berechnungen auf Basis der MZ-Arbeitskräfteerhebung 2005 2015 ARBEITSZEITMUSTER KONTAKT von Paaren mit Kindern unter 15 (2005 und 2015) persönlich: Mo bis Fr von 8 bis 12 Uhr imAK Gebäude in der Schöpfstraße 2 (Postadresse: Maximilianstraße 7), 6020 Innsbruck telefonisch: Mo bis Do von 8 bis 16 Uhr und Fr von 8 bis 12 Uhr unter 0800/22 55 22 – 1111 per eMail an ufo@ak-tirol.com Außerdem finden Sprechtage in den Be- zirkskammern statt. Die Termine werden in den lokalen Medien und in der Tiroler Arbeiterzeitung angekündigt. © sdecoret /stock.adobe.com
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