TIroler Arbeiterzeitung

NEIN ZUM 12-STUNDEN-ARBEITSTAG! AK FRAKTIONEN ZUM THEMA D ie Debatte um den ge- planten gesetzlichen 12-Stunden-Arbeitstag wird immer mehr zur tragikomischen Geschichte. Tragisch, weil ihn die türkis-blaue Bundesregierung mit aller Gewalt durchsetzen und den mehr als 3,7 Millionen Arbeitnehmern einen Rückschritt in die „Steinzeit“ der Arbeitnehmerbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts bescheren will. Und was daran jetzt komisch ist? Dass sich die Verantwortlichen nicht darum scheren, wie dies imAlltag funktionieren soll – mit Kinderbetreu- ung, Öffi-Verbindungen, der gemeinnützigen Arbeit in den Vereinen, die gerade im Sozialbereich vieles am Laufen hält. Und dass uns die Regierung ein X für ein U vormachen will: Man hört nur, wie toll die neue Flexibilität doch sein wird. Das wird sie auch, aber in erster Linie für die Arbeitgeber, vor allem in der Industrie, die dann 12-Stunden-Arbeitstage anordnen können, wenn sie sie brauchen, und sich auch noch viel Geld sparen, weil sie die Zuschläge nicht mehr zahlen müssen. Ja, die Menschen haben Veränderung gewählt, aber ihnen wurde bis jetzt nie gesagt, was sie erwartet. Unsere Aufgabe ist es, entschieden gegen solche Angriffe auf die hart erkämpften Rechte der Arbeitnehmer vorzugehen. D er 12- Stunden- Arbeitstag ist ein Anschlag auf die Geldbörse und die Gesundheit der Ar- beitnehmerinnen und Arbeitnehmer! Dazu sollen ja auch noch die 60-Stunden- Woche und längere Durchrech- nungszeiträume kommen, was auf jeden Fall zu Einkommensverlusten führt. Als Köder winkt mehr zusammenhängende Freizeit, die dann mit weniger Geld genossen werden kann. Es bleibt also ein schlechtes Geschäft übrig. Es muss mehr gearbeitet, mehr Leistung erbracht werden, die Bezahlung wird schlechter und die Freizeit kann nur mehr kurzfristig geplant werden. Die auch noch mit dem 12- Stun- den-Arbeitstag verbundene Flexibilisierung heißt nämlich nichts anderes, als dass ich jederzeit länger arbeiten muss und damit auch immer weniger über meine Zeit entscheiden kann. Lange Arbeitszeiten schaden auf Dauer der Ge- sundheit. Es steigen die Gefahren, wenn die Müdig- keit zunimmt und die Konzentration nachlässt. Eine weitere Flexibilisierung hilft den Arbeitgebern, aber schadet den Arbeitnehmern, deren Belastungen noch mehr steigen und die ihre Freizeit immer weniger planen können. D ie 12-Stunden-Arbeit ist ein Rückschritt für die Arbeitnehmerrechte. Dazu muss NEIN gesagt werden. 8 Stunden Arbeit am Tag (bei einer 6-Tage-Woche) wurde 1918 gesetzlich verankert. Seitdem erkämpf- ten sich Arbeitnehmer weitere Verbesserungen. Und nun kommt eine Regierung mit dem 12-Stunden-Tag daher. Man kann nur noch den Kopf schütteln über so viel Gleichgültigkeit gegenüber den legitim erworbenen Rechten der Arbeitnehmer. Diese Regierung ist eine Enttäu- schung! Bundeskanzler Kurz und seine Türkisen haben das zwar angekündigt und ziehen das beinhart durch gegen alle Proteste, aber dass eine FPÖ dem 12-Stunden-Tag zustimmt, bei CETA um- fällt und dafür die Aufhebung des Rauchverbotes als Tauschobjekt erhält, ist nicht mehr glaubhaft. Freiheitliche Arbeitnehmer haben aus Überzeugung gegen den 12-Stunden-Arbeitstag und gegen CETA in Übereinstimmung mit der Partei argumentiert und gekämpft. Soll man jetzt das Gegenteil behaup- ten? An den Argumenten dagegen hat sich nichts geändert. Das hat mich zum Entschluss geführt, aus der FPÖ auszutreten, da das für mich persönlich nicht tragbar ist. Der 12-Stunden-Tag ist ein Frontalangriff 12-Stunden-Tag wäre schlechtes Geschäft Diese Regierung ist eine Enttäuschung Liste Erwin Zangerl, AAB-FCG Erwin Zangerl, AK Präsident Helmut Deutinger, Fraktionsvorsitzender Franz Ebster, Fraktionsobmann N ein zum 12-Stunden- Tag und zu 60Wochen- stunden! Aus 12 Stunden werden schnell einmal 15 Stunden! Die schwarz- blaue Regierung will zu- sätzlich zum 12-Stunden-Tag auch die Zumutbarkeitsgrenze (Fahrt zum und vomArbeitsplatz) auf 2,5 Stunden erhöhen.Wieviel Zeit bleibt da noch fürs Privatleben? Die Arbeitszeiten in Österreich sind bereits heute so flexibel, dass Arbeitsspitzen problem- los erledigt werden können. Laut einer IFES-Umfrage lehnen 76 Prozent der Arbeitnehmer eine Ausweitung der täglichen Höchstarbeitszeit ab, bei Jugendlichen (16 bis 29 Jahre) sind es sogar 88 Prozent. Studien belegen, dass mehr Flexibilität die Gesundheit von Arbeitnehmern aufs Spiel setzt. Es wird versucht, diese Warnungen mit Argumenten wie demWunsch nach mehr Eigenverantwortung zu zerreden oder mit einer angeblichen Überregulierung von Arbeitszeiten lächer- lich zu machen. Aber gerade der gesundheitliche As- pekt darf nicht außer Acht gelassen werden. Bei einem 12-Stunden-Arbeitstag steigen die Unfallgefahren, Gesundheitsrisiken und Fehlerhäufigkeiten deutlich. Arbeit darf unter keinen Umständen krank machen, und deshalb Hände weg von Verschlechterungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeiternehmer. Arbeitszeiten sind bereits heute flexibel! Sozialdemokratische GewerkschafterInnen, FSG Christian Hauser, Fraktionsvorsitzender A RBEIT & P OSITIONEN 10 Nr. 108, Juni 2018 AKTUELLE SEMINARE www.bfi.tirol AK Werkmeisterschule Elektrotechnik 1. Semester Start am 10. September 2018 Diplomierte/-r Diätkoch/-köchin Infoabend am 28. Juni 2018 A1 - B2 Sommerintensiv- kurse in E, F, I, Sp und Ru Start am 2. Juli 2018 Buchhaltung Lehrgang - Vorbereitung auf die Buchhalterprüfung Start am 22. Oktober 2018 Lehrgang Klassische Massage Start am 8. Oktober 2018 Vorbereitung auf die LAP Metalltechnik und Mechatronik Start Herbst 2018 Fachlehrgang Webdesign mit ISO-Zertifikat Start am 2. Oktober 2018 Lehre mit Matura Start ab Herbst in ganz Tirol GRÖSSTE REGIONALE BERUFSMESSE UNTER FREIEM HIMMEL EIN FEST FÜR DIE GANZE FAMILIE INFORMIEREN - STAUNEN - SPIELEN - AUSPROBIEREN IN DER SCH WAZER ALTSTADT WWW.KARRIERE-OPENAIR .AT Impulsvorträge Aussteller im Gespräch Kulinarikstraße köstliche Spezialitäten Karrierestraße über 60 Aussteller Videowettbewerb „WIR, als MitarbeiterInnen der Zukunft“ Stempelpass sammeln und gewinnen Spielestraße 8 tolle Stationen Bewerbung, fertig, los! Tipps & Tricks vom AMS Glücksstraße Musik & Glücksrad mit Life Radio FREIER EINTRITT Freiheitliche Arbeitnehmer in der AK Grüne in der AK

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