Tiroler Arbeiterzeitung
A RBEIT & S OZIALES 2 Nr. 110, September 2018 VERANSTALTUNG INFOS Arbeiten mit Epilepsie Gesund bleiben in der Pflege D ürfen bzw. können Menschen mit Epilepsie arbeiten? Wenn ja, welche Jobs sind möglich? Was ist zu beachten? Muss der Arbeitgeber informiert werden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Vortrag „Epilepsie – Arbeiten erlaubt?!“ mit Mag. Heide- marie Leitgeb, zertifizierte Epilepsie- fachberaterin, am Dienstag, 2. Oktober, ab 18 Uhr in der AK Tirol in Innsbruck, Maximilianstraße 7 . Der Vortrag wird ergänzt durch Lehr- filme und eine Diskussion und wendet sich primär an Personen, die beruflich oder privat mit Epilepsie konfrontiert sind, mit und ohne Vorkenntnisse. Nur wenigen Menschen ist bekannt, dass der erste Anfall in jedem Alter auftreten kann. Epilepsien bei älteren Personen sind sogar im Steigen. Etwa 70 % der Betroffenen werden durch optimale Therapie langfristig anfallsfrei. E gal, ob Sie in einem Pflegeberuf tätig, in die Pflege daheim einge- bunden oder in einem sozialen Beruf engagiert sind: Konflikte, Arbeitsüber- lastung und mangelnde Kommunika- tion können den Betroffenen immer wieder das Leben schwer machen. Beim kostenlosen AK Infoabend „Gesund blei- ben in der Pflege“ am Di. 23. Oktober, ab 19 Uhr in der AK Imst, Rathaus- straße 1 , erfahren Sie, wie Sie dafür sorgen können, auch unter schwierigen Bedingungen am Arbeitsplatz gesund zu bleiben. Eine AK Expertin erläutert klassische Problemfelder im Sozial- und Pflegebereich und zeigt Strategien, die ein freudvolles und erfüllendes Arbeiten mit Menschen unterstützen. Anmeldung unter 0800/22 55 22 – 3150 oder imst@ak-tirol.com Experten der AK Tirol beraten in Notfällen UNTERSTÜTZUNGSFONDS Zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol Medieninhaber und Herausgeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol, 6020 Innsbruck, Maximilianstraße 7 Redaktion: Dr. Elmar Schiffkorn, Mag. Christine Mandl, Gertraud Walch, Mag. Henrik Eder, Armin Muigg Fotos: AK, www.fotolia.com Druck: Intergraphik GmbH, 6020 Innsbruck, Ing. Etzelstraße 30 Die von der AK Tirol angebotenen Leistungen kommen ausschließlich ihren Mitgliedern zugute. Soweit personenbezogene Bezeichnungen nur in männlicher Form angeführt sind, beziehen sie sich auf Frauen und Männer in gleicher Weise. AK TIROLER ARBEITERZEITUNG – AK AKTUELL IMPRESSUM Thema Kurzzeitkündigung Durchschummeln, na und? Hire & Fire. Obwohl sich die Regierung den Kampf gegen sogenannte „Durchschummler“ auf die Fahnen geheftet hat, gibt sie sich auf einem Auge blind: Denn gegen die teure Praxis, dass Beschäftigte saisonbedingt beim AMS „zwischengeparkt“ werden, passiert nichts. D as vorübergehende Beenden von Beschäftigungsverhältnissen mit anschließender Wiedereinstellung beim selben Arbeitgeber ist seit Jahrzehnten in Österreich gängige Praxis. Dadurch werden jährlich Kosten von bis zu 430 Mio. Euro (für 2017) auf die Allgemeinheit abgewälzt. Ebenso wird dadurch ein Prozentpunkt der Arbeitslosenquote bzw. ein Achtel der Gesamtarbeitslosigkeit verursacht. 2017 entfielen fast 14 Prozent aller neu begründeten Beschäftigungsauf- nahmen auf Wiedereinstellung nach Abmeldung beim gleichen Arbeitgeber. Die AK fordert, dass sich Betriebe, die dies systematisch machen, stärker an den entstehenden Kosten beteiligen. E s ist ein Thema, das zahl- reiche Arbeits- und Wirt- schaftsminister vor sich her- geschoben haben und das die AK seit Jahren kritisiert: Das „Par- ken“ von Mitarbeitern beim AMS. So werden in auftragsschwachen Zeiten Mitarbeiter gekündigt, lan- den beimAMS und werden Monate später wiedereingestellt. Doch wie passt diese Praxis mit dem von der Regierung verordneten Kampf ge- gen Durchschummler zusammen? Noch dazu, da Türkis-Blau ein scharfer Verfechter von Gerechtig- keit ist? Gerecht ist diese Praxis, durch Kurzzeitkündigungen dem Steuer- zahler eine Millionenbürde aufzuer- legen, mit Sicherheit nicht, was zu einem Interessenskonflikt mit der betont wirtschaftsfreundlichen Re- gierung führen wird. Laut WIFO- Studie hat das „Zwischenparken“ mittlerweile System, und ist nicht mehr nur allein in Branchen wie der Bauwirtschaft und dem Tourismus Heiße Sache. Vor allem in Saisonbranchen wie dem Tourismus ist es üblich, Mitarbeiter beim AMS zu „parken“: Eine teure Lösung für Mitarbeiter und Allgemeinheit. gang und gäbe. Durch die Kurzzeit- kündigungen werden pro Jahr Ko- sten in der Höhe von etwa 430 Mil- lionen Euro (aus 2017) verursacht, eine Summe, die die Öffentlichkeit zu tragen hat. Und zwar für Arbeits- losengeld und indirekte volkswirt- schaftliche Kosten, wie etwa weni- ger Konsum durch das entgangene Einkommen und die später einmal niedrigere Pension. Die Zeche zah- len aber nicht nur die Beschäftigten, sondern auch jene Betriebe, die stabile Beschäftigungsverhältnisse bieten. Für AK Präsident Erwin Zangerl ein unhaltbarer Zustand. „Hier schummeln sich in Wirk- lichkeit zahlreiche Arbeitgeber auf Kosten der Allgemeinheit durch, von Gerechtigkeit kann da keine Rede sein“, so Zangerl, der den For- derungskatalog der AK präzisiert. Endlich umsetzen! So sollen in erster Linie Betriebe unterstützt werden, die ganzjährig tätig sind bzw. Ganzjahresarbeitsplätze an- bieten. Außerdem sollen Betriebe, die im überdurchschnittlichen Aus- maß das „Zwischenparken“ beim AMS betreiben, bei den Beiträ- gen zur Arbeitslosenversicherung stärker in die Pflicht genommen werden, weil sie auch überdurch- schnittlich viel Arbeitslosigkeit verursachen. Dadurch müssten die Unternehmen die tatsächlichen Kosten, welche die temporären Lay-Offs verursachen, in der Un- ternehmenskalkulation einpreisen. Dies würde Anreize schaffen, sta- bile Beschäftigungsverhältnisse zu bieten. Vor allem aber bliebe das Verursacherprinzip gewahrt: Derje- nige, der Kosten verursacht, soll sie auch bezahlen. „Es ist an der Zeit, die Lasten, die durch Kurzzeitkündigungen entste- hen, gerecht zu verteilen und dafür zu sorgen, dass sie nicht, wie bei der einstigenAuflösungsabgabe, auf die Beschäftigten abgewälzt werden“, so Zangerl. A rmut ist auch in Tirol allgegenwärtig. Immer öfter wenden sich Menschen nach persönlichen Schicksalsschlä- gen an die AK Tirol. Das Team des AK Unterstützungsfonds berät Mitglieder, die unverschuldet in eine Notsituation geraten sind, bei persönlichen und familiären Schwierigkeiten. „Leider sind es keine Einzelfälle, immer öfter wenden sich Menschen nach unvor- hergesehenen Schicksalsschlägen an den AK Unterstützungsfonds“, sagt AK Präsident Erwin Zangerl. „Meist stehen bedrückende Schicksale dahinter, die in den Bereichen Gesundheit, Wohnen oder Familie zu finanziellen Engpässen führen. Deshalb helfen wir rasch und unbürokratisch“, so Zangerl. © glisic_albina /stock.adobe.com © ARochau/stock.adobe.com © Sergey Nivens/stock.adobe.com Die Termine AK Kufstein , Arkadenplatz 2, DW 3350 Mo. 24. 9., von 9 bis 11 Uhr AK Kitzbühel , Rennfeld 13, DW 3252 Mo. 24. 9., von 13 bis 15 Uhr AK Landeck , Malserstraße 11, DW 3450 Di. 25. 9., von 9 bis 11 Uhr AK Imst , Rathausstraße 1, DW 3150 Di. 25. 9., von 13 bis 15 Uhr AK Schwaz , Münchner Str. 20, DW 3737 Mi. 26. 9., von 10 bis 12 Uhr AK Telfs , Moritzenstraße 1, DW 3850 Do. 27. 9., von 9 bis 11 Uhr AK Reutte , Mühler Str. 22, DW 3650 Mo. 1. 10., von 11 bis 14 Uhr AK Lienz , Beda-Weber-G. 22, DW 3550 Di. 2. 10., von 11 bis 14 Uhr Das sollten Sie mitbringen Alle erforderlichen Unterlagen zum Grund Ihres Ansuchens sowie Einkom- mensnachweise und Belege zu den monatlichen Fixkosten (in Kopie). Es gibt keine unmittelbare Auszahlung! Die Vergabekommission entscheidet wöchentlich. Bei Zahlungsfristen, wie z. B. Mietrückständen, unbedingt recht- zeitig tätig werden! Achtung! Für die Bezirks-Sprech- stunden mit Experten vom AK Unterstützungsfonds ist eine telefonische Voranmeldung unter 0800/22 55 22 und der jeweiligen DW dringend notwendig.
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