AK Studie: Nachhilfe in Tirol 2018

21.200.011 Nachhilfe Tirol 2018 44 10. Fazit Der Anteil an bezahlter Nachhilfe hat sich in Tirol nur ganz marginal erhöht - er liegt mit 12 Prozent immer noch relativ deutlich unter dem bundesweiten Schnitt. Dieser leichte Zu- wachs wird durch die im Mittel in diesem Jahr etwas geringer ausgefallenen Durchschnitts- kosten für Nachhilfe kompensiert. Einer der Gründe dafür ist, dass sich auch in Tirol eine leichte Tendenz bei den Eltern zeigt, günstigere Anbieter zu engagieren (z.B. Student/innen). Damit liegen die Gesamtausgaben für Nachhilfe in Tirol auf annähernd demselben Level wie im Jahr zuvor (ca. 6,2 Millionen Euro). Nach wie vor ist aber auch für Tirol festzuhalten, dass die von den Eltern zu erbringenden Ausgaben sehr hoch sind. Als Trend zeichnet sich sowohl bundesweit als auch in Tirol ab, dass Volksschulkinder ver- mehrt bezahlte und unbezahlte Nachhilfe erhalten. Nachhilfe bekommen hier viele in Deutsch, wobei sich dies keineswegs auf Zuwandererkinder beschränkt. Hier geht es offen- kundig vielfach auch darum, mit der Nachhilfe die Basis dafür zu legen, dass das Kind in die von den Eltern gewünschte Schule bzw. Schulform überwechseln kann. Ein weiterer Ausbau von Ganztagsschulen und ein gezielter und qualitativ guter Förderunter- richt sollten dazu beitragen, den Nachhilfebedarf der Schüler/innen und damit auch die fi- nanziellen Belastungen der Eltern zu verringern. Auch ein breiteres Angebot an schulischer Gratisnachhilfe entlastet die Eltern. Damit sind aber noch nicht die Ursachen des hohen Nachhilfebedarfs beseitigt. In erster Linie müsste schon im Unterricht, also im didaktischen Bereich, beim Lehrstoff (vor allem im Fach Mathematik) und bei schulischen vertiefenden Übungsangeboten angesetzt werden. Das sehen jedenfalls die meisten Eltern so. Sie wün- schen sich zu hohen Anteilen weitere pädagogische und strukturelle schulische Maßnahmen, um den Nachhilfebedarf einzudämmen.

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