WISO Ausgabe 2018/I
Seite 10 WISO österreichischen Durchschnitt (8,8 %). Leider kann aus den Statistiken des Hauptverbands der Sozial- versicherungsträger diese Beschäftigungsentwick- lung nicht nach dem Ausmaß der Arbeitszeit diffe- renziert werden. Es ist davon auszugehen, dass die Steigerung in Vollzeitäquivalenten deutlich geringer war. Die neuesten Arbeitsmarktstatistiken der Statis- tik Austria für das Jahr 2017 zeigten jedoch, dass der Beschäftigungszuwachs im Vollzeitbereich stärker war, als im Bereich der Teilzeit. 2017 war jedoch ein Jahr deutlich anziehender Konjunktur, ein Umlegen dieser Zahlen auf die Jahre in der Krise ist daher si- cherlich nicht möglich. Frauen machten mehr als die Hälfte der Tiroler Be- schäftigungszunahme aus (56 %). Nimmt man die Ergebnisse der Arbeitskräfteerhebung der Statis- tik Austria als Ausgangspunkt, so liegt der Schluss nahe, dass der weitaus größte Teil der weiblichen Beschäftigungsaufnahmen im Bereich der Teilzeit erfolgte, während bei den Männern das Verhältnis zwischen Vollzeit- und Teilzeittätigkeiten relativ aus- geglichen war. Das Tiroler Beschäftigungswachstum war in der ers- ten Hälfte der letzten zehn Jahre, also den direkt von der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise erfassten, deutlich geringer als in der zweiten Hälfte. In der Pe- riode von 2008 bis 2012 nahm die Beschäftigung in Tirol um 3,4 % zu, im Zeitraum von 2013 bis 2017 fast doppelt so stark, um 6,0 %. In einzelnen Bezir- ken klaffte diese Entwicklung noch deutlicher ausein- ander. Dazu aber später noch mehr. 1.2 Beschäftigungsdynamik nach Branchen Nach Wirtschaftsklassen betrachtet, kristallisierten sich die Bereiche Gesundheits- und Sozialwesen und Gastgewerbe und Beherbergung als die beiden Beschäftigungsmotoren der letzten 10 Jahre heraus. Im Gesundheits- und Sozialwesen war mehr als ein Fünftel (22 %) der gesamten Tiroler Beschäftigungs- zunahme zu verorten. Die Zahl der Beschäftigten in diesem Bereich stieg von 26.400 im Jahr 2008 auf 34.600 im Jahr 2017. Fast drei Viertel der neu hin- zugekommenen Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen waren Frauen. Die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Beherbergung und Gastronomie stieg von 2008 bis 2017 um 16 % bzw. um knapp 5.800 Personen. Da- bei überwog die Zahl der neu in den Tiroler Arbeits- markt eintretenden Männer. Rund 60 % der neuen Beschäftigten waren Männer. Bei den Männern wies Beherbergung und Gastronomie sogar die dyna- mischste Beschäftigungsentwicklung aller Branchen auf. Etwa ein Fünftel der gesamten männlichen Be- schäftigungszunahme fand im touristischen Bereich statt. Der für die Beschäftigungssituation der Männer wichtige Bereich der Warenherstellung (Industrie und Gewerbe) wies eine flache Beschäftigungsentwick- 295.688 292.968 296.597 301.092 305.885 312.148 314.986 317.497 323.259 330.763 0 50.000 100.000 150.000 200.000 250.000 300.000 350.000 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Beschäftigte in Tirol 2008 - 2017 Jahresdurchschnittsbestände + 11,9 % In Tirol gab es in den Jahren von 2008 bis 2017 trotz der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise eine dynamische Beschäf- tigungsentwicklung. 12 % Beschäftigungsverhältnisse kamen hinzu.
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