WISO Ausgabe 2018/I
WISO Seite 11 lung auf. Nach einem Einbruch der Beschäftigung in den Jahren 2007 und 2008, stieg die Zahl der männ- lichen Arbeitnehmer in der Branche langsam wieder an. Über den gesamten Zeitraum 2008 bis 2017 ka- men rund 1.200 Personen hinzu (+ 3,4 %). 1.3 Beschäftigungsdynamik: Inländer und Ausländer Eine der Hauptdynamiken des letzten Jahrzehnts war der verstärkte Zuzug nicht-österreichischer Ar- beitskräfte in den Tiroler Arbeitsmarkt. Zwei Verände- rungen der Rahmenbedingungen innerhalb der Euro- päischen Union waren dafür ausschlaggebend. Am 1. Mai 2011 wurde der österreichische Arbeitsmarkt für die Bürgerinnen und Bürger der östlichen EU- Mitgliedsländer geöffnet. Das betraf Ungarn, Polen, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Estland, Lettland und Litauen. In einem zweiten Schritt erfolgte die Öffnung des österreichischen Arbeitsmarkts für Bul- garien und Rumänien am 1. Jänner 2014. In beiden Fällen hatte Österreich die jeweils längst möglichen Übergangsfristen für eine Arbeitsmarktöffnung in An- spruch genommen. Die Auswirkungen auf den heimi- schen Arbeitsmarkt waren vor allem in den grenzna- hen Gebieten erheblich, aber auch im geographisch weiter entfernten Tirol deutlich spürbar. In der Zeit von 2008 bis 2017 nahm die Zahl der in Tirol beschäftigten ausländischen Staatsbürgerinnen und –bürger um 23.700 Personen zu. Im Jahres- durchschnitt 2017 waren 68.800 Personen mit einer anderen Staatsbürgerschaft in Tirol beschäftigt. Der Anteil der nichtösterreichischen Personen an der Ge- samtbeschäftigung in Tirol stieg damit von 16 % im Jahr 2008 auf 21 % im Jahr 2017. Das Haupther- kunftsland der nicht-österreichischen Beschäftig- ten in Tirol war nach wie vor mit weitem Abstand Deutschland. 16.600 Deutsche waren 2017 in Tirol beschäftigt, also etwa ein Viertel aller ausländischen Beschäftigten in Tirol. Die Türkei folgte mit 7.850 Personen. Während die Zahl der Deutschen am Ti- roler Arbeitsmarkt nach wie vor im Steigen begriffen ist (2008 – 2017: + 2.957 Personen/ + 22 %), stag- niert die Zahl der türkischen Staatsbürgerinnen und –bürger seit Jahren (2008 – 2017: + 123 Personen/ + 2 %). Personen mit ungarischer Staatsbürgerschaft traten im starken Ausmaß in den Tiroler Arbeitsmarkt ein. Von 2008 bis 2017 kamen 6.660 Ungarn und Un- garinnen hinzu. Ebenfalls relativ stark vertreten, aber im deutlich geringeren Ausmaß als die ungarischen Beschäftigungszuwachs nach Branchen 2008 - 2017 in % Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 406 40,1% Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 21 4,6% Verarbeitendes Gewerbe / Herstellung von Waren 1.610 3,2% Energieversorgung 283 10,8% Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen 74 6,1% Baugewerbe / Bau 2.295 9,7% Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 4.128 9,3% Verkehr und Lagerei 659 3,3% Gastgewerbe / Beherbergung und Gastronomie 5.755 18,3% Information und Kommunikation 1.343 45,7% Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen - 955 -10,2% Grundstücks- und Wohnungswesen 392 20,3% Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 2.000 21,1% Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen 3.251 32,3% Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung 3.724 11,0% Erziehung und Unterricht 1.671 22,4% Gesundheits- und Sozialwesen 8.176 31,0% Kunst, Unterhaltung und Erholung 723 31,1% Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 1.102 19,0% Private Haushalte mit Hauspersonal; Herstellung von Waren und Erbringung von Dienstleistungen durch private Haushalte für den Eigenbedarf ohne ausgeprägten Schwerpunkt - 19 -6,1% Starke Beschäftigungszuwächse gab es im Gesundheits- und Sozialwesen, Beherbergung und Gastronomie und im Handel.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NDIxOTE=