WISO Ausgabe 2018/I

Seite 12 WISO Staatsbürgerinnen und -bürger, waren Personen aus der Slowakei und Rumänien mit Zunahmen von 2.640 bzw. 2.353 Personen. Allerdings darf nicht übersehen werden, dass der Zu- wachs an Arbeitskräften aus den „alten“ EU-Ländern und hier vor allem aus Deutschland und Italien nach wie vor auch zahlenmäßig eine große Rolle spielte. Insgesamt kamen von 2008 bis 2017 mehr als 5.300 Personen aus diesen beiden Ländern. Deutschland wies sogar, nach absoluten Zahlen betrachtet, nach Ungarn den stärksten Zuwachs aller Herkunftsländer auf. Die Zunahme der Beschäftigung nicht-österreichi- scher Staatsbürger konzentrierte sich dabei stark auf einige Branchen: Hervorzuheben ist hier der Bereich der Gastronomie und Beherbergung, in dem allein 30 % der zusätzlichen ausländischen Beschäftigung stattfand. 13 % des nicht-österreichischen Beschäf- tigungswachstums fanden sich im Handel, jeweils 9 % bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistun- gen (z.B. Reinigung, Securityservices, Schiverleih usw.) und in der Sachgüterproduktion und weitere 8 % im Bereich der Verkehrsdienstleistungen (Bus, Lkw, Taxi, aber auch Seilbahnen). In Beherbergung und Gastronomie stellen die nicht-österreichischen Arbeitskräfte seit dem Jahr 2014 die Mehrheit der Beschäftigten in der Branche. Im Jahr 2017 lag der Anteil der ausländischen Beschäftigten im Tiroler Gastgewerbe bei 54 %. In den sonstigen wirtschaft- lichen Dienstleistungen lag der Anteil bei 40 %, in der Sachgüterproduktion bei 20 %. In der Tiroler Ge- samtwirtschaft lag der Anteil nicht-österreichischer Arbeitskräfte, wie bereits erwähnt, bei 21 %. 1.4 Die Beschäftigung in den Bezirken Wie bereits dargestellt, nahm die Beschäftigung in Tirol von 2008 bis 2017 um 12,8 % zu. Das Beschäf- tigungswachstum war jedoch je nach Bezirk recht un- terschiedlich. Die stärkste Zunahme wies der Bezirk Kitzbühel mit 15,0 % (+ 6.170 Beschäftigungsverhält- nisse) aus, knapp gefolgt von Imst (+ 14,8 %). Der Arbeitsmarktbezirk Innsbruck/ Innsbruck-Land zeigte die in absoluten Zahlen deutlich höchste Beschäfti- gungszunahme (+ 12.198 Beschäftigungsverhält- nisse; + 10,3 %). Relativ gesehen am schwächsten zeigten sich die Beschäftigungszahlen im Bezirk Li- enz (+4,1 %) und vor allem in Reutte (+ 4,1 %). In jedem einzelnen Bezirk lag die Beschäftigungszu- nahme der Frauen über derjenigen der Männer. Am deutlichsten zeigte sich dieser Unterschied in Reutte, wo die männliche Beschäftigungssteigerung bei 1,0 % lag, bei den Frauen jedoch bei 8,2 %. In absolu- ten Zahlen kamen im letzten Jahrzehnt im Saldo 70 männlich besetzte Beschäftigungsverhältnisse hin- zu. Die Zunahme der weiblichen Beschäftigungsver- hältnisse lag bei 462. Relativ eng beisammen lagen die geschlechterspezifischen Beschäftigungszunah- men in Innsbruck und Innsbruck-Land (Männer: + 9,6 %; Frauen: + 10,9 %). In fast allen Tiroler Bezirken war das Beschäftigungs- wachstum in den Jahren von 2008 bis 2012 deutlich geringer als in den Jahren von 2013 bis 2017. Be- sonders deutlich zeigte sich dieser Wachstumsunter- schied im Bezirk Reutte. Hier ging die Beschäftigung in der ersten Periode sogar zurück (- 0,5 %), um in der zweiten um 3,5 % anzusteigen (Was im Vergleich der Tiroler Bezirke das geringste Beschäftigungs- 279.291 272.770 277.443 282.379 286.555 290.959 291.744 293.653 300.982 310.419 45.108 44.660 46.663 49.141 52.395 55.810 58.132 60.665 64.111 68.814 15% 15% 16% 16% 17% 18% 18% 19% 20% 21% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 0 50.000 100.000 150.000 200.000 250.000 300.000 350.000 400.000 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Inländische und ausländische Beschäftigte Anzahl und Anteil 2007 - 2018 Inländer Ausländer Anteil Ausländer an Gesamtbeschäftigung Einer der großen Trends am Tiroler Arbeitsmarkt in den letzten zehn Jahren war die gestiegene Bedeutung nicht-österreichi- scher Arbeitskräfte. Vor allem die Öffnung des Arbeitsmarktes für die östlichen EU-Beitrittsländer zeigte Auswirkungen.

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