WISO Ausgabe 2018/I

WISO Seite 43 Im Vergleich mit dem Vorjahr ging im ersten Quar- tal 2018 die Zahl der Arbeitslosen in Tirol um 3.600 Personen zurück – ein Rückgang um beinahe 17 %! Der durchschnittliche Bestand an Arbeit suchenden Personen lag in den ersten drei Monaten des Jahres 2018 bei 17.987 Personen, im Vorjahr lag er noch bei 21.588 Personen. Im österreichischen Durchschnitt ging die Zahl der Arbeitslosen um 9,4 % bzw. um mehr als 37.000 Personen zurück. Tirol wies mit 16,7 % (- 3.600 Personen) den stärksten prozentualen Rückgang der Arbeitslosigkeit aller österreichischen Bundesländer auf. In absoluten Zahlen reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen in der Bundeshaupt- stadt Wien am stärksten. Im Jahresvergleich lag der Bestand an Arbeitslosen in Wien um 8.825 Personen niedriger. Allerdings war der prozentuale Rückgang der Arbeitslosigkeit in Wien mit 6,5 % nur unterdurchschnittlich. Am schwächsten ging die Arbeitslosigkeit in Vorarlberg zurück (- 5,4 %), allerdings wies Vorarlberg eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten auf (5,2 %). Die ge- ringste Arbeitslosenquote aller Bundesländer war in Tirol mit 4,9 % zu beobachten. Die Arbeitslosensta- tistiken für Tirol waren daher doppelt erfreulich: der größte Rückgang an Arbeitslosigkeit in Kombination mit der niedrigsten Arbeitslosenquote. Vor allem im Tiroler Gastgewerbe ging die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen zurück: Im ersten Quartal 2018 waren um mehr als 1.000 Personen weniger beim AMS vorgemerkt als im Jahr zuvor (- 30,1 %). Dieser Rückgang ist auch ein Zeichen für den hohen Personalbedarf im Tourismus und die offensichtlichen Schwierigkeiten, diesen zu decken. Die Zahl der Arbeitslosen in Industrie und Gewerbe ging Tirolweit um 362 Personen zurück (- 19,6 %), im Handel um 468 Personen (- 17,4 %). Auch in al- len anderen Sektoren der Tiroler Wirtschaft war die Arbeitslosigkeit rückläufig. Die Erholung am Arbeits- markt war breit gestreut. Besonders positiv hervorzuheben ist die Tatsache, dass nun auch arbeitslose Personen im Alter von über 50 Jahren von der Entwicklung des Arbeits- marktes profitieren können. In Tirol ging die Zahl der Arbeitslosen 50+ um 1.015 Personen zurück (- 15,6 %). Dies ist ein positiver Trend, welcher sich auch über die verschiedenen Tiroler Bezirke erstreckt. Die Arbeitslosigkeit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen war ebenfalls deutlich rückläufig: Im Vergleich mit dem Vorjahr reduzierte sich die Zahl der beim AMS vorgemerkten Personen dieser Alters- gruppe um 508 Personen bzw. um 18,8 %. Die Arbeitslosenrate sank um 1,1 Prozentpunkte auf 5,1 % ab (hier: berechnet mittels Summe der Tiroler Bezirke), wobei die Arbeitslosenrate der Frauen mit 3,7 % nochmals deutlich niedriger lag. Die Arbeits- losenquote der Männer machte 6,4 % aus. Wurden die Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer mit- eingerechnet, so betrug die Tiroler Arbeitslosenrate 5,8 %. Aber auch die Zahl der Personen, welche an Schulungsmaßnahmen des AMS teilnahmen, sank im ersten Quartal 2018 um 6,7 %. Imst Im Bezirk Imst stieg die Beschäftigung im ersten Quartal 2018 im Vergleich mit dem Vorjahr um 1.001 Beschäftigungsverhältnisse an (+ 3,6 %). Die weib- lich besetzten Beschäftigungsverhältnisse stiegen mit einer Anzahl von 516 etwas stärker an als die männlichen (+ 486). Die Zahl der Beschäftigten stieg damit im Quartalsdurchschnitt auf 28.639 an. Gleich- zeitig ging die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk deut- lich zurück. Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum sank der Quartalsdurchschnitt der Arbeitslosigkeit um 282 Personen auf 1.514 Personen. Das entsprach ei- nem Rückgang von 15,7 %. Die Arbeitslosigkeit der Frauen sank mit 30,6 % etwa drei Mal so stark, wie diejenige der Männer mit 10,3 %. Die Arbeitslosenrate erreichte in Imst einen Wert von 5,0 % - um 1,1 Prozentpunkte geringer als im Vor- jahr. Die Arbeitslosenquoten von Frauen (2,4 %) und Männern (7,3 %) klafften deutlich auseinander. Dies dürfte mit der im Bezirk starken Position des Bau- gewerbes zu tun haben, in dem mehrheitlich Män- ner beschäftigt sind. Inklusive der Schulungsteilneh- merinnen und –teilnehmer lag die Arbeitslosenquote im Bezirk bei 5,4 %. Die Zahl der arbeitslosen Ju- gendlichen und jungen Erwachsenen ging um mehr als ein Fünftel zurück (- 63 Personen bzw. - 22,8 %), womit der durchschnittliche Bestand arbeitsloser Unter-25jähriger im Bezirk bei 214 Personen lag. Er- freulicherweise war auch die Zahl der älteren Arbeits- losen im Alter von über 50 Jahren rückläufig. Im Jah- resvergleich waren im ersten Quartal 2018 um 11,6 % weniger Personen dieser Altersgruppe arbeitslos (- 11,6 %). Damit war der Rückgang der Arbeitslo- sigkeit in diesem arbeitsmarktpolitisch schwierigen Segment zwar unterdurchschnittlich, aber es waren zumindest keine Zunahmen mehr zu verzeichnen. Im Durschnitt waren in Imst 423 Personen im Alter 50+ als arbeitslos gemeldet, womit mehr als ein Viertel der Arbeitslosen zu dieser Gruppe gehörte. Innsbruck und Innsbruck-Land Mehr als ein Drittel der gesamten Tiroler Beschäfti- gungszunahme war imArbeitsmarktbezirk Innsbruck/

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