Wirtschafts- und sozialstatistische Informationen 2018 II

Seite 48 WISO Abseits davon enthalten die Daten des Hauptver- bandes der Sozialversicherungsträger leider keine Angaben hinsichtlich des Ausmaßes der Arbeitszeit, sodass nicht beurteilt werden kann, ob mit den zu- sätzlichen Beschäftigungsverhältnissen auch eine wesentliche Ausdehnung des Arbeitsvolumens ein- hergeht. Die Vermutung aber ist, dass Beschäfti- gungsverhältnisse im Dienstleistungsbereich öfter in Teilzeit und/ oder saisonal sind, während der Anteil von Vollzeit- und Ganzjahresarbeit in der Sachgüter- produktion höher liegen dürfte. Der reine Beschäftigungszuwachs der Männer be- trug im ersten Halbjahr 2018 5.147 Beschäftigungs- verhältnisse. Fast ein Viertel (23,9 %) davon, 1.229 Beschäftigungsverhältnisse, war in der Sachgüter- produktion verortet. Weitere 17,1 % der Zunahme männlicher Beschäftigungsverhältnisse waren im Gastgewerbe zu beobachten (+ 881 Beschäftigungs- verhältnisse). Im Bereich der öffentlichen Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung kamen 634 Be- schäftigungsverhältnisse hinzu, der damit einen An- teil von 12,3 % des Gesamtzuwachses ausmachte. Bei den Frauen betrug die reine Zunahme (erneut: Branchen mit sinkendem Beschäftigtenstand werden außer Acht gelassen) 4.813 Beschäftigungsverhält- nisse. Fast ein Fünftel (19,0 %) dieser Zunahmen fand im Gastgewerbe statt (+ 916 Beschäftigungs- verhältnisse). Ein weiterer wichtiger Bereich für die Beschäftigung von Frauen ist die öffentliche Ver- waltung. Diese machte mit einem Zuwachs von 768 Beschäftigungsverhältnissen einen Anteil von 16,0 % an der Beschäftigungszunahme aus. Wie oben bereits erwähnt, dürfte jedoch ein guter Teil dieses Beschäftigungszuwachses im öffentlichen Bereich, von der Substanz her dem Gesundheits- und Sozial- wesen zuzuordnen sein. Weitere signifikante Impul- se für die weibliche Beschäftigung gingen von eben diesem Gesundheitsbereich aus (+ 585 Beschäfti- gungsverhältnisse), der Sachgüterproduktion (+ 524 Beschäftigungsverhältnisse) und dem Handel (+ 503 Beschäftigungsverhältnisse). Die Arbeitslosigkeit in Tirol Im Durchschnitt des ersten Halbjahres 2018 waren in Tirol 18.387 Personen als Arbeit suchend beim Arbeitsmarktservice vorgemerkt. Gegenüber dem Vorjahr ging die Zahl der Arbeitslosen in Tirol um 3.362 Personen bzw. um 15,5 % zurück. Obwohl die Arbeitslosigkeit in Tirol bereits auf einem niedrigen Niveau lag, wies Tirol den stärksten Rückgang der Arbeitslosenzahlen aller österreichischen Bundes- länder auf. Nur die Steiermark wies mit einem Rück- gang von 14,7 % einen ähnlichen Wert auf. Am we- nigsten sank die Zahl der Arbeitslosen in Vorarlberg (- 5,2 %), wobei die Arbeitslosigkeit in Vorarlberg schon zuvor sehr niedrig lag. Nach Salzburg (5,1 %), wies Tirol mit 5,2 % die nied- rigste Arbeitslosenrate in Österreich auf. Oberöster- reich und Vorarlberg folgten mit Quoten von 5,3 % bzw. 5,4 %. Alle diese Bundesländer unterschritten deutlich die gesamtösterreichische Arbeitslosenrate von 8,0 % für das erste Halbjahr 2018. Die höchste Arbeitslosenrate wies Wien mit 12,5 % auf, gefolgt von Kärnten mit einer Rate von 9,9 %. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit erfolgte dabei breit gestreut über alle Wirtschaftsabschnitte. In absolu- ten Zahlen reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen am stärksten im Gastgewerbe, wo es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu einer durchschnittlichen Reduktion um 938 Arbeitslosen Personen kam (- 16,3 % Arbeitslose in der Branche). Im Handel sank die Zahl der Arbeitslosen um 449 Personen (- 16,0 % Arbeitslose in der Branche) und im Wirtschafts- abschnitt der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleis- tungen (Reinigungsservices, Securitydienste, aber auch Arbeitskräfteüberlassung) reduzierte sich die Arbeitslosigkeit um 341 Personen (- 16,4 % Ar- beitslose in der Branche). Bei den Frauen machte der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Gastgewerbe (- 586 arbeitslose Frauen) mehr als ein Drittel des gesamten Rückgangs arbeitssuchender Frauen aus. Auch bei den Männern ging im Gastgewerbe die Zahl der Arbeitslosen am stärksten zurück (-352 arbeitslo- se Männer), dies machte allerdings nur ein Sechstel des Gesamtrückgangs der Arbeitslosigkeit bei den Männern aus. Ebenfalls wichtig für die Reduktion der männlichen Arbeitslosigkeit war die ausgespro- chen gute Baukonjunktur, die zu durchschnittlich 269 weniger arbeitslosen Männern in der Bauwirtschaft führte, sowie Rückgänge der Arbeitslosigkeit im Han- del (- 216 arbeitslosen Männern), im Verkehrswesen (- 213 arbeitslosen Männern) und in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen ( ebenfalls – 213 arbeitslosen Männern). Nach Berufsobergruppen betrachtet, stechen erneut die Fremdenverkehrsberufe mit einem Rückgang von 946 Personen gegenüber der ersten Hälfte des Vorjahres hervor (-17,2 %). Mehr als zwei Drittel der sinkenden Anzahl an Arbeitslosen in Berufen des Gastgewerbes ging auf die Rechnung von Frauen. Um mehr als ein Fünftel (- 21,1 % bzw. – 245 Perso- nen) ging die Arbeitslosigkeit in den Metall- und Elek- troberufen zurück. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit in dieser Berufsgruppe betraf fast ausschließlich Männer: unter den durchschnittlich 245 Personen

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