Wirtschafts- und sozialstatistische Informationen 2018 II
WISO Seite 49 befanden sich acht Frauen. Die Arbeitslosigkeit in der Gruppe der Hilfsberufe sank um 16,3 % bzw. um 353 Personen – zu zwei Drittel Männer. Mehrheitlich weiblich war dagegen wiederrum die sinkende Ar- beitslosigkeit in der Berufsgruppe des Handels (ins- gesamt ein Rückgang von 321 Personen, davon 211 weiblich) und in den Reinigungsberufen, in denen der weibliche Anteil bei knapp achtzig Prozent lag. Insgesamt gab es so gut wie keinen prozentualen Unterschied zwischen dem Rückgang der Arbeits- losigkeit bei den Männern, der 15,5 % betrug, und demjenigen der Frauen welcher 15,4 % ausmachte. In absoluten Zahlen jedoch ging die Arbeitslosigkeit, weil auf einem höheren Niveau startend, um durch- schnittlich 1.872 Personen zurück, bei den Frauen betrug der Rückgang 1.490 Personen. Die Arbeitslosigkeit der Jugendlichen und jungen Er- wachsenen reduzierte sich in Tirol um 425 Personen auf einen Durchschnittsbestand von 2.233 Arbeit su- chenden Unter-25-jährigen (- 16,0 %). Am stärksten reduzierte sich die Jugendarbeitslosigkeit im Bezirk Lienz, wo sie um fast ein Drittel zurückging. Im Ar- beitsmarktbezirk Innsbruck/ Innsbruck-Land ging sie um vergleichsweise wenige 9,1 % zurück. Ebenfalls rückläufig waren die Arbeitslosenzahlen im Alterssegment 50+, in dem sich die Zahl der arbeits- suchenden Personen im Schnitt um 935 Personen verringerte (- 14,1 %). Im Bezirk Reutte ging die Al- tersarbeitslosigkeit um 21,5 % zurück (- 46 Personen 50+), deutlich am schwächsten im Bezirk Landeck mit 6,9 % (- 39 Personen 50+). Zahlenmäßig deutlich am wichtigsten war der Rückgang der Altersarbeits- losigkeit im Arbeitsmarktbezirk Innsbruck/ Innsbruck- Land von 406 Personen imAlter 50+ im Vergleich zur ersten Jahreshälfte des Vorjahres. Auch die Zahl der arbeitslosen Personen mit einer anderen Staatsbürgerschaft als der österreichischen ging zurück. Im Durchschnitt des ersten Halbjah- res 2018 waren 5.056 Nicht-Österreicherinnen und Nicht-Österreicher beim AMS vorgemerkt – um 12,1 % bzw. um 696 Personen weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl schwankte zwischen den einzelnen Mona- ten jedoch erheblich. Im April waren 7.242 ausländi- sche Personen ohne Arbeit, im Juni jedoch nur 3.825. Der Anteil der nicht-österreichischen Arbeitslosen an der gesamten Arbeitslosigkeit schwankte dabei zwi- schen 31 % im April 2018 und 24 % im Februar. Die großen Unterschiede zwischen den Monaten hängen mit der großen Bedeutung des Gastgewerbes für die Beschäftigung von ausländischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern in Tirol zusammen. So lag der An- teil der nicht-österreichischen Beschäftigten in Gas- tronomie und Beherbergung im Jahr 2017 bei 54,4 %. Anders ausgedrückt: knapp 30 % aller nicht-ös- terreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Tirol waren im Tourismus beschäftigt. Bezirk Imst Im ersten Halbjahr 2018 betrug die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten 27.538. Gegenüber dem Vor- jahreshalbjahr nahm die Beschäftigung um 863 Per- sonen bzw. um 3,2 % zu, womit der Anstieg stärker ausfiel als im Tiroler Durchschnitt von 2,8 %. Die gute Konjunkturlage machte sich auch in der Ims- ter Arbeitslosenstatistik bemerkbar. Im ersten Halb- jahr ging die Zahl der Arbeitslosen um 14,7 % zurück, was einen Rückgang von durchschnittlich 284 Perso- nen bedeutete. Im Schnitt waren 1.644 Personen in Imst beim AMS als Arbeit suchend vorgemerkt. Da- von war der Großteil, 950 Personen, Männer. Dieser Männerüberhang in der Imster Arbeitslosenstatistik hat mit der Bedeutung des Baubereichs für die lokale Wirtschaft zu tun. So wies mehr als die Hälfte der Imster Männer, welche im Jänner 2018 beim AMS gemeldet waren, einen Beruf aus dem Bausektor auf. Die Arbeitslosenrate betrug im ersten Halbjahr 5,6 % und lag damit um 1,1 Prozentpunkte unterhalb der Arbeitslosenrate im Vorjahr. Die Rate für die Frauen betrug 5,1 %, diejenige für die Männer 6,1 %. Die Zahl der Arbeitslosen im Alter von weniger als 25 Jahren nahm um 63 Personen auf durchschnittlich 222 gemeldeten Arbeitssuchenden aus dieser Alters- gruppe ab (- 22,1 %). Mit 130 Personen waren etwas mehr junge Männer als Frauen arbeitslos. Auch hier wieder dürfte die Bedeutung des Bausektors eine Rolle spielen. Die Arbeitslosigkeit in der Altersgrup- pe 50+ ging auch zurück, allerdings war der Rück- gang mit 11,4 % etwas schwächer ausgeprägt als im Bezirksdurchschnitt (- 14,7 %). Im Durchschnitt des ersten Halbjahres 2018 lag die Zahl der gemeldeten Arbeitssuchenden dieser Altersgruppe bei 472 Per- sonen, um 61 Personen niedriger als im Vorjahr. Die Zahl der Personen, welche Kurse und Schulungs- maßnahmen des AMS besuchten, lag bei 124 Perso- nen, um 16 Personen weniger als im Vorjahr. Innsbruck und Innsbruck-Land Fast 40 % der gesamten Beschäftigungszunahme in Tirol fand im Arbeitsmarktbezirk Innsbruck und Innsbruck-Land statt. Die Beschäftigung in der Lan- deshauptstadt und im Umlandbezirk nahm gegen- über dem Vorjahreshalbjahr um 3.546 Personen zu, sodass im Durchschnitt 133.302 Personen im ersten Halbjahr 2018 in Beschäftigung standen. Die Zunah- me war bei den Männer mit einer Steigerung von 3,0 % etwas stärker, als bei den Frauen (+ 2,5 %).
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