Wirtschafts- und sozialstatistische Informationen 2019 I
WISO Seite 27 Allgemeines Sei es durch den bloßen Verkauf, die Abwicklung ei- ner Erbschaft oder die Schenkung an seine Nach- fahren. Irgendwann im Leben kommen die meisten Österreicher mit dem Verkauf oder der Weitergabe von Immobilien oder Grund und Boden in Berührung. Doch wie sind Grundstücks- und Immobilienverkäufe steuerrechtlich geregelt? Hier ein Überblick über die wichtigsten gesetzlichen Bestimmungen. Gewinne aus der Veräußerung von Grundstücken (Grund und Boden, Gebäude…) unterliegen in Ös- terreich seit 2012 einer Besteuerung von 30 %. Der Veräußerungsgewinn wird dabei durch die Differenz zwischen Veräußerungserlös und Anschaffungskos- ten bestimmt. Bei „Alt-Grundstücken“, die vor dem Stichtag 31. März 2002 angeschafft wurden, beträgt die Immobilienertragssteuer 4,2 % des Veräuße- rungserlöses. Steuerfreiheit bei vorliegender Hauptwohnsitzbe- freiung Liegt jedoch eine sogenannte Hauptwohnsitzbefrei- ung vor, sind Erlöse aus der Veräußerung von Woh- nungseigentum steuerfrei. Die Intention des Gesetz- gebers hinsichtlich dieser Befreiung besteht darin, dass der Verkaufserlös ungeschmälert zur Schaffung eines neuen Hauptwohnsitzes zur Verfügung stehen soll. Die Steuerbefreiung kommt folglich nur dann zur Anwendung, wenn der Hauptwohnsitz in dem verkauften Wohnobjekt auch tatsächlich aufgege- ben wird. Doch welcher Wohnsitz gilt überhaupt als Hauptwohnsitz? Liegen mehrere Wohnsitze vor, ist als Hauptwohnsitz jener Wohnsitz anzusehen, zu dem der Steuerpflich- tige die engeren persönlichen und wirtschaftlichen Beziehungen hat (Mittelpunkt der Lebensinteressen). Ein Hauptwohnsitz kann somit selbst dann vorlie- cc Mark Turnauckas Immobilienertragssteuer Unter Berücksichtigung der Hauptwohnsitzbefreiung WISO TAX I Mag Fabian Klammer
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NDIxOTE=