Wirtschafts- und sozialstatistische Informationen 2019 I

Seite 34 WISO tenheimen und von Sozialsprengeln usw. der öffentli- che Verwaltung zugezählt. Leider können die Daten des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger keine Angaben zum Aus- maß der Arbeitszeit liefern, wodurch nicht beurteilt werden kann, ob mit den zusätzlichen Beschäfti- gungsverhältnissen auch eine wesentliche Ausdeh- nung des gesamten Arbeitsvolumens einhergeht. Die Vermutung aber ist, dass Beschäftigungsverhältnisse im Dienstleistungsbereich öfter in Teilzeit und/ oder saisonal sind, während der Anteil von Vollzeit- und Ganzjahresarbeit in der Sachgüterproduktion höher liegen dürfte. Die Arbeitsmarktstatistik der Statistik Austria, welche auf Befragungsdaten basiert, zeigt jedoch für das zweite Quartal 2018 einen deutlichen Anstieg der Personen in Vollzeitarbeit (+ 60.700 Personen in ganz Österreich), während die Zahl der unselbständig Erwerbstätigen in Teilzeitarbeit sogar zurückging (- 9.200 Personen). Diese Entwicklung lässt sich laut Statistik Austria bereits seit drei aufein- anderfolgenden Quartalen beobachten. Diese Statis- tik gilt jedoch für das gesamte Bundesgebiet, sodass die Frage, wie sich die Situation in Tirol präsentiert, an dieser Stelle offen gelassen werden muss. Der reine Beschäftigungszuwachs bei den Männern machte im dritten Quartal 4.162 Beschäftigungsver- hältnisse aus. Mehr als ein Fünftel (21,8 %) dieser zusätzlichen Beschäftigungsverhältnisse entstanden im Bereich „Verarbeitendes Gewerbe/ Herstellung von Waren“ (+ 909 Beschäftigungsverhältnisse im Jahresvergleich). Weitere spürbare Zunahmen wa- ren im Bausektor (+ 471 Beschäftigungsverhältnisse) und im Gastgewerbe (+ 474 Beschäftigungsverhält- nisse) zu verzeichnen. Zusammen waren diese bei- den Wirtschaftssektoren für etwa ein weiteres Fünftel der gesamten männlichen Beschäftigungszunahme in Tirol verantwortlich (Bau: 11,3 %; Gastgewerbe: 11,4 %). Im öffentlichen Bereich („Öffentliche Verwal- tung, Verteidigung, Sozialversicherung) machte der Anstieg 406 Beschäftigungsverhältnisse aus (9,8 % Anteil am Gesamtzuwachs). Bei den Frauen in Tirol betrug die (reine) Steigerung der Beschäftigung 4.354 Beschäftigungsverhältnis- se. Die stärkste Zunahme erfolgte im Bereich des Gastgewerbes, wo im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres 840 zusätzliche Beschäftigungsver- hältnisse hinzukamen. Somit fand fast ein Fünftel (19,3 %) der weiblichen Beschäftigungszunahme in Tirol in diesem Wirtschaftssektor statt. Weitere starke Beschäftigungsaufnahmen fanden im Gesundheits- und Sozialwesen statt (+ 703 Beschäftigungsver- hältnisse; 16,1 % Anteil am Gesamtzuwachs). Das Gastgewerbe (+ 495 Beschäftigungsverhältnisse) und das Verarbeitende Gewerbe (+ 485 Beschäfti- gungsverhältnisse) stellten jeweils etwas mehr als 11 % Anteil an der gesamten Beschäftigungszunahme der Frauen in Tirol. Der Handel folgte mit einem An- teil von 10,3 % (+ 447 Beschäftigungsverhältnisse). Insgesamt waren die fünf Branchen mit den stärksten Zuwächsen für mehr als die Hälfte der weiblichen Be- schäftigungssteigerung in Tirol verantwortlich. Weiterhin dynamisch entwickelte sich die Beschäf- tigungssituation von ausländischen Beschäftigten in Tirol. Im dritten Quartal 2018 waren 68.785 Per- sonen mit einer anderen Staatsbürgerschaft als der österreichischen in Tirol beschäftigt. Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum kamen 5.126 Beschäfti- gungsverhältnisse hinzu, was einer Steigerung um 8,1 % entsprach. Der Anteil der nicht-österreichi- schen Beschäftigung in Tirol stieg damit von 18,1 % im Vorjahr auf nunmehr 19,0 %. Die höchsten Anteile ausländischer Beschäftigung waren in den Bezirken Reutte (Anteil 24,6 %), Innsbruck/ Innsbruck-Land (Anteil 22,5 %), sowie Kitzbühel (Anteil 22,3 %) zu verzeichnen. Die Arbeitslosigkeit in Tirol Auch im dritten Quartal des Jahres 2018 war die Ar- beitslosigkeit in Tirol, sowie in ganz Österreich stark rückläufig. In Tirol waren im Durchschnitt der Monate Juli bis September 2018 12.883 Personen beim Ar- beitsmarktservice vorgemerkt. Das entsprach einem Rückgang der Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich von 16,3 % bzw. um 2.507 Personen. Tirol wies damit die deutlich größte Abnahme der Arbeitslosigkeit aller österreichischen Bundesländer auf. Im Durchschnitt ging die Zahl der Arbeitslosen in Österreich um 7,7 % zurück, v.a. in der Bundeshauptstadt Wien (- 2,9 %), in Vorarlberg (- 4,3 %) und in Salzburg (- 5,1 %) ging sie nur unterdurchschnittlich zurück. Rückgänge der Arbeitslosigkeit von mehr als zehn Prozent wiesen neben Tirol auch die Bundesländer Niederösterreich (- 10,2 %), Oberösterreich (- 11,2 %) und die Steier- mark (- 12,9 %) auf. In den Fällen von Vorarlberg und Salzburg waren die eher geringen Rückgänge allerdings mit bereits nied- rigen Arbeitslosenquoten verbunden (5,1 % bzw. 4,2 %), in Wien lag die Arbeitslosenquote im dritten Quar- tal 2018 jedoch bei immer noch 11,8 %, womit sie die höchste ganz Österreichs war. Dies hat mit speziel- len Voraussetzungen zu tun, wie etwa dem hohen Anteil ausländischer Staatsbürgerinnen und –bürger am Wiener Arbeitsmarkt und einer sehr starken Ar- beitsmigration nach Wien. Die Arbeitslosenquote

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