Wirtschafts- und sozialstatistische Informationen 2019 I
WISO Seite 35 von Tirol betrug 3,6 %, die österreichweit niedrigste. Neben Tirol und Salzburg lag auch in Oberösterreich die Arbeitslosenquote mit 4,6 % sehr niedrig. Arbeitslosigkeit nach Wirtschaftsklassen Der Rückgang der Arbeitslosigkeit in Tirol erfolgte auf breiter Front in allen Branchen der Tiroler Wirtschaft. In absoluten Zahlen trug das Gastgewerbe den größ- ten Teil zur abnehmenden Zahl der Arbeitslosen in Tirol bei. Im Vergleich zum Vorjahr waren im Gastge- werbe im dritten Quartal 2018 um 675 Personen we- niger als Arbeit suchend gemeldet – das entsprach einem Rückgang der Arbeitslosenzahlen in dieser Branche um 21,5 %. Um 400 Personen weniger beim AMS gemeldet waren im Handel (- 15,9 % Arbeitslo- se in der Branche), um 256 arbeitslose Personen we- niger im Gesundheits- und Sozialwesen (- 19,4 % in der Branche). Deutliche Abnahmen der Arbeitslosen- zahlen gab es auch im Bereich der sonstigen wirt- schaftlichen Dienstleistungen (Reinigungsservices, Hausmeisterdienste, aber auch Arbeitskräfteüberlas- ser; - 254 Personen bzw. -14,6 % Arbeitslose in der Branche), des Verarbeitenden Gewerbes (- 176 Per- sonen bzw. – 12,5 %) und im Bau (- 145 Personen bzw. – 18,5 %). Bei den Frauen erfolgten fast zwei Drittel des ge- samten Rückgangs der Arbeitslosigkeit in nur drei Branchen: Im Gastgewerbe reduzierte sich die Zahl der arbeitslosen Frauen im Vergleich zum Vorjahr um 426 Personen bzw. um 21,3 %, im Handel um 243 Personen bzw. um (16,2 %) und im Gesund- heits- und Sozialwesen um 131 Personen (- 15,2 %). Ebenfalls von Bedeutung war der Rückgang der weiblichen Arbeitslosigkeit im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (- 115 Personen bzw. – 13,9 %). Das Sinken der männlichen Arbeitslosigkeit war da- gegen etwas breiter über die verschiedenen Bran- chen der Wirtschaft gestreut. Aber auch bei den Männern spielte das Gastgewerbe mit einer Reduk- tion der Zahl der Arbeitslosen um 250 Personen die wichtigste Rolle. Im Vergleich zum dritten Quartal des Jahres 2017 sank die männliche Arbeitslosigkeit in der Branche um 21,9 %. Nach absoluten Zahlen lagen der Bausektor (- 147 Personen bzw. - 21,1 %), der Handel (- 156 Personen bzw. – 15,5 %) und der Bereich Verkehr und Lagerei (- 158 Personen bzw. – 19,1 %) etwa gleichauf. Weitere spürbare Rückgän- ge der Zahl arbeitsloser Männer gab es noch im Be- reich der sonstigen Wirtschaftlichen Dienstleistungen (- 139 Personen bzw. -15,1 %) und im Gesundheits- und Sozialwesen (- 125 Personen bzw. – 27,3 %). Arbeitslosigkeit nach Berufsgruppen Der Rückgang der Arbeitslosigkeit nach Berufsgrup- pen spiegelt den Rückgang nach Wirtschaftsklassen weitgehend wider. Deutlich am stärksten rückläufig war die Anzahl der Personen, welche aus Fremden- verkehrsberufen heraus beim Arbeitsmarktservice gemeldet waren. Im Vergleich zum Vorjahr waren es im dritten Quartal 2018 um 731 Personen weniger, was einem Rückgang von 24,7 % entsprach. Den- noch war der Fremdenverkehr (Berufsobergruppen 50 – 52) mit einem Bestand von 2.228 arbeitslosen Personen die deutlich größte Berufsgruppe in der Arbeitslosigkeit. Dies ist allerdings auch stark saiso- nal bedingt. Die Zahl der arbeitslosen Personen mit einem Handelsberuf (Verkäuferinnen und Verkäufer etc.) ging um 330 zurück (- 17,2 %), die der Personen mit einem Büroberuf um 239 (- 13,7 %). Bei den Frauen bot sich im Prinzip das gleiche Bild: Fremdenverkehrsberufe (- 485 Personen bzw. – 25,0 %), Berufe im Handel (- 248 Personen bzw. – 18,4 %) und Büroberufe (- 157 Personen bzw. - 12,8 %) zeigten die stärksten Rückgänge in der Arbeitslosig- keit. Darüber hinaus ging auch die Zahl der Frauen in Reinigungsberufen um mehr als 100 Personen zu- rück (- 105 Personen bzw. – 11,8 %). Ein etwas anderes Bild bot sich bei den Männern: Zwar spielte auch bei den arbeitslos gemeldeten Männer der Fremdenverkehr mit einem Rückgang von 246 Personen die mit Abstand wichtigste Rolle (- 24,1 %), aber auch Berufen im Bausektor und im Gewerbe und der Industrie kam bei der Reduktion der Arbeitslosigkeit eine große Bedeutung zu. So re- duzierte sich die Arbeitslosigkeit von Personen mit einem beruflichen Hintergrund im Metall- und Elek- tronikbereich um 24,9 % im Jahresvergleich (- 166 Personen). Die Zahl der arbeitslosen Männer mit Bauberufen reduzierte sich um 158 Personen (- 26,1 %). Einen Rückgang der Arbeitslosigkeit gab es auch bei den Hilfsberufen. Dieser Rückgang fiel mit einem Minus von 10,4 % (- 127 Personen) zwar prozentu- al weniger stark aus, als bei den meisten anderen Berufen, dennoch kann dies als positives Zeichen gesehen werden, da in den Hilfsberufen überdurch- schnittlich häufig Personen mit einem eher geringen formalen Ausbildungsniveau tätig sind und diese oft auf große Hindernisse bei der Jobsuche treffen. Die gute Konjunktur erreicht mittlerweile auch diese Per- sonen. Arbeitslose mit nicht-österreichischer Staatsbür- gerschaft Auch die Arbeitslosigkeit unter den Menschen mit ei- ner anderen als der österreichischen Staatsbürger-
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