T
irol ist deutlich das Einkom­
mensschlusslicht. Die Löhne
liegen im Durchschnitt um 9,2
Prozent unter dem österreichischen
Durchschnitt. Auf die Einkommen in
Wien fehlen den Tirolerinnen und Ti­
rolern im Schnitt 169 Euro netto im
Monat. Bei den Frauen sind es sogar
280 Euro netto pro Monat (minus
22,1 %)!
Niedrige Einkommen.
Bei ei­
ner ganzjährigen Vollzeitbeschäftigung
macht der monatliche Nettofehlbetrag
gegenüber Wien mehr als 10 Prozent
aus. Das sind 226 Euro im Monat!
Tiroler Frauen verdienen bei einer
ganzjährigen Vollzeitbeschäftigung im
Durchschnitt sogar um 311 Euro we­
niger im Monat als die Wienerinnen.
Auf das gesamte Jahr gesehen (2011)
fehlten den weiblichen Tiroler Voll­
zeitbeschäftigten damit mehr als 4.700
Euro auf ihre Wiener Kolleginnen.
Die Tirolerinnen hätten um beinahe
drei Monate länger arbeiten müssen,
um das Wiener Einkommensniveau
zu erreichen.
Die Einkommensnachteile sind
breit gestreut. Der Rückstand Tirols
gegenüber Wien bei den Einkommen
– wieder wird nur die ganzjährige Voll­
zeitarbeit betrachtet – konzentriert
sich nicht auf wenige Bereiche. Im
Gegenteil: In praktisch allen beschäf­
tigungsstarken Branchen liegen die Ti­
roler Einkommen hinter dem österrei­
chischen Durchschnitt zurück: Minus
15,9 % in der Sachgüterproduktion
(= 305 Euro netto im Monat). Minus
12,3 % im Handel (= 161 Euro netto
im Monat). Minus 5 % im Verkehrs­
wesen (= 74 Euro netto im Monat).
Insgesamt arbeiten zwei Drittel der
ganzjährig Vollzeitbeschäftigten Tirols
in Branchen, in denen das Einkom­
men unterhalb des österreichischen
Durchschnitts liegt und das beim
gleich hohen Beschäftigungsausmaß.
Teures Wohnen.
Vergleicht
man Innsbruck (Stadt) mit Wien
bei den Mietpreisen, so wäre Inns­
bruck stets einer der teuersten Wiener
Stadtbezirke. Vor allem bei kleineren
Wohnungen (bis 60 m
2
) ist Innsbruck
teuer. Bei mittlerem Wohnwert wäre
Innsbruck der drittteuerste Wiener
Stadtbezirk. Bei gutem Wohnwert lie­
gen nur im 1. Wiener Bezirk die Mie­
ten höher als in Innsbruck. Sogar bei
einem sehr guten Wohnwert sind nur
drei Wiener Gemeindebezirke teurer
als Innsbruck. Aber auch bei größeren
Wohnungen (über 60 m
2
) ist in Inns­
bruck die Miete deutlich höher als im
Großteil der Wiener Gemeindebe­
zirke.
Eigentum.
Nicht anders bei den
Quadratmeterpreisen für (gebrauchte)
Eigentumswohnungen: Hier liegt
Innsbruck im Vergleich im oberen
Drittel der Wiener Bezirke bzw. im­
mer über den Wiener Durchschnitts­
preisen. Bei gutem Wohnwert ist die
Wohnfläche pro m
2
in Innsbruck um
bis zu 175 Euro teurer als der Wiener
Durchschnitt. Bei sehr gutem Wohn­
wert liegt Innsbruck um rund 150
Euro pro m
2
und Monat über Wien.
Lebenskosten.
Auch die Kos­ten
für das tägliche Leben sind in Wien
deutlich niedriger. Ob Treibstoff, öf­
fentliche Verkehrsmittel oder Gastro­
nomiepreise – die Tiroler müssen viel
tiefer in die Tasche greifen, obwohl ihr
Geldbörsl deutlich schlechter gefüllt
ist.
<<
Handlungsbedarf.
Im Vergleich schneidet Wien gegenüber Tirol deutlich besser ab. Wiener
verdienen um 226 Euro netto mehr pro Monat und das bei deutlich billigerem Leben!
Arbeiterzeitung
Zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz der kammer für arbeiter und angestellte für tirol
5. Jg. , MAI 2013 | Nr. 51
Höhere Löhne, billigeres Leben:
Das unterscheidet Wien von Tirol
A
m 16. Juni ab 19.15 Uhr spielt
Österreichs
Herren-National-
team in der Handball EM-Qualifikation
in der Olympiahalle gegen Russland.
Mit der AZ können Sie VIP-Karten
(inkl. Speisen und Getränke) gewinnen:
Mail an
Stichwort „Hand-
ball“, Fax an 0512/5340-1290 oder
schreiben an AK Tirol, Maximilianstr.
7, 6020 Innsbruck. Name, Adresse
und Telefonnummer angeben.
Ihre Tickets zur
Handball-Quali
GEWINNEN
Da läuft was schief.
Tirols Beschäftigte stöhnen unter hohen Preisen und ärgern sich über die niedrigen Löhne.
G
ewinnen Sie mit der Tiroler Ar-
beiterzeitung VIP-Karten für zwei
für das Spiel FC Wacker gegen SK
Sturm Graz am Mittwoch, den 22.
Mai. Achtung: Anpfiff ist diesmal um
20.30 Uhr. Das wird kein Spiel für
schwache Nerven, geht es doch für
die Tiroler um viel. Für die glücklichen
Gewinner gibt es neben Sitzplätzen im
Tivoli ein Buffet und Getränke in der
Business-Lounge. Gewinnen: Unter
Stichwort „Wacker“ mailen an ak@ti-
rol.com, faxen an 0512/5340-1290
oder schreiben an AK Tirol, Maximili-
anstr. 7, Innsbruck. Name und Adres-
se nicht vergessen. Einsendeschluss:
15. Mai.
MITFIEBERN
VIP-Karten für
Sturm-Spiel
Tor!
Darauf hoffen die Wacker-Fans.
D
er Unterstützungsfonds hilft AK
Mitgliedern und deren Angehöri-
gen in schwierigen Situationen mög-
lichst schnell und unbürokratisch.
Die nächsten Bezirks-Sprechstunden
mit Dr. Lothar Müller vom Unterstüt-
zungsfonds sind,
AK Reutte:
Mo, 27.
Mai, 10.30-12.30 Uhr, Anmeldung
0800/22 55 22 - 3650;
AK Telfs:
Fr,
3. Juni, 10-12 Uhr, Anmeldung DW
3850;
AK Schwaz:
Fr, 10. Juni, 10-
12 Uhr, Anmeldung DW 3752. Zur
Sprechstunde alle Unterlagen gleich
in Kopie mitbringen (zu Einkommen,
Beihilfen, Alimenten, Mietzinsbeihilfe,
Ausgaben wie Miete, Rückzahlungs-
verpflichtungen usw.).
ZUM VORMERKEN
Hilfe in
Notsituationen
Rasche Hilfe
in Notfällen.
Tiroler
Österreichische Post AG | Postentgelt bar bezahlt | Verlagsort 6020 Innsbruck | RM 12A039146 K
N
ach den Wahlen muss die Tiro-
ler Politik das Vertrauen bei den
Bürgern wieder herstellen. Die nied-
rigste Wahlbeteiligung trotz einer
Vielzahl an Listen war ein deutlicher
Wink. Die Wähler – in der Mehrzahl
die Arbeitnehmer – sind mit der
bisherigen Politik alles andere als
zufrieden. Das zeigt sich auch in der
jüngsten AK Umfrage.
Wenn es der Landespolitik ernst
ist mit einer stärkeren Teilhabe der
Beschäftigten und ihrer Familien,
dann müssen rasch offene Baustel-
len beendet werden. Schluss mit der
Besitzstandwahrung kleiner Grup-
pierungen auf Kosten der Mehrheit!
Unseren Arbeitnehmern brennen
die niedrigen Einkommen, die hohen
Wohn- und Lebenskosten und die
Probleme bei den Öffis unter den
Nägeln. Dazu kommt noch die Angst
um den Arbeitsplatz und die bange
Frage, welche berufliche Zukunft un-
sere Jungen vorfinden. Erste Signale
lassen auf eine politische Erneuerung
hoffen. Die richtigen Weichen sind zu
stellen in Richtung einer gerechteren
Berücksichtigung der Arbeitnehmer.
Wir haben uns stark gemacht –
jetzt bekommen wir einen Landesrat
für Arbeit. Dadurch besteht die Mög-
lichkeit, Tirol zukunftsfähig zu ma-
chen. Unser Land braucht dringend
gesellschaftliche Öffnung und Moder-
nität, ein stärkeres Eingehen auf die
Lebenswelten unserer Beschäftigten
und ihrer Familien.
Noch ein Ergebnis der AK Umfra-
ge: Die Bürger sind stocksauer über
die Privilegien der Reichen und de-
ren Steuer-Tricksereien. Es ist Zeit,
dass alle ihren gerechten Betrag für
unseren Staat leisten. Gerade diese
Herrschaften wissen unsere Sozial-
leistungen zu schätzen.
kommentiert
Die richtigen
Weichen stellen
AK Präsident
Erwin Zangerl
1 2,3,4,5,6,7,8,9,10,11,...12