Tiroler Arbeiterzeitung - page 1

Zu teuer.
Die Vorkommnisse bei Rewe und Berglandmilch lassen befürchten,
dass Preisabsprachen zu Lasten der Konsumenten Methode haben.
Tiroler
S
kandalös, eine Riesenschweine-
rei, was mit uns Konsumenten
aufgeführt wird. Bitte, Arbei-
terkammer, bleibt an diesem Thema
dran!“ Das ist nur einer von vielen
empörten Kommentaren zum Thema
Preisabsprachen im Handel.
Was die Arbeiterkammer schon seit
Jahren kritisiert, wird jetzt endlich amt-
lich. Es gibt einen Österreich-Preisauf-
schlag für viele Dinge des täglichen
Lebens. AK Präsident Erwin Zangerl:
„Lange genug hat die AK auf die nicht
nachvollziehbaren höheren Preise bei
Lebensmitteln und Drogerieprodukten
hingewiesen. Endlich wurde die Be-
hörde aktiv.“ Die Wettbewerbshüter
sind bereits in mehreren Fällen fündig
geworden. Rewe (u.a. Billa, Merkur)
fasste mehr als 20 Millionen Euro Stra-
fe aus. Auch bei Spar gab es im Jänner
eine Überprüfung.
Die
Bundeswettbewerbsbehörde
durchleuchtet derzeit breit angelegt die
Lebensmittelbranche. Ermittlungen
gegen weitere Lebensmittelketten
und Molkereien laufen. Von 2006 bis
2012 musste der Milchriese Bergland-
milch („Latella“, „Schärdinger“, „Tirol
Milch“) wegen Preisabsprachen eine
Geldbuße von mehr als einer Million
Euro bezahlen.
Der Schaden für die Konsumenten
ist allerdings wesentlich höher als das
Bußgeld oder Kartellstrafen. Eine sim-
ple Rechnung: Selbst ein Preisaufschlag
von nur fünf Prozent bei Bergland-
milch hätte die Konsumenten bis zu
150 Millionen Euro über den gesamten
Zeitraum von 2006 bis 2012 gekostet,
schätzen die Experten. Dafür erscheint
das Bußgeld von einer Million Euro
vergleichsweise gering.
Lesen Sie weiter auf Seite 2
„Wir kämpfen, damit unsere Konsumenten
nicht
über den Tisch gezogen
werden.“
Erwin Zangerl
Konsumenten durch miese
Preisabsprachen abgezockt!
D
ie AK verlangt bei Preis- und
Kartellabsprachen eine Ver-
besserung der Konsumenten-
rechte. Die Fälle Berglandmilch
und Rewe zeigen: Millionen Konsu-
menten erleiden einen Schaden.
Eine individuelle Durchsetzung
von Ansprüchen ist nur schwer
möglich. Deshalb sollte es dafür
die Möglichkeit von Sammelkla-
gen geben. Die Bußgelder, die
derzeit ins Budget fließen, gehö-
ren für den Konsumentenschutz
zweckgewidmet. Der Gesetzgeber
sollte außerdem mit einer Beweis-
lastumkehr für strengere Wett-
bewerbsregeln sorgen. Damit
müsste dann der Anbieter bewei-
sen, dass die Preise gerechtfer-
tigt sind.
Mehr Transparenz!
K
ühle Getränke, köstliche Grill-
spezialitäten und ein buntes
Kinderprogramm erwartet alle
beim großen kostenlosen Tag der
offenen Tür in der AK Imst. Lassen
Sie sich musikalisch überraschen
von der jungen Tiroler Senkrecht-
starterin „Caro“ und begeistern von
den zünftigen Klängen der „Pfunds-
kerle“. Durch das Programm führt
Viktor „Reindl“ Haid. Eintritt, Essen
und Trinken frei, solange der Vor-
rat reicht. Samstag, 29. Juni, ab
10.30 Uhr, im Festzelt am Rat-
hausplatz in Imst.
Mehr dazu auf Seite 3
Frühschoppen
in der AK Imst
29. JUNI - MITFEIERN
FREIKARTEN ZU GEWINNEN
SCHULSCHLUSS-OPEN-AIR IN SCHWAZ
Sommer-Highlight Amy Macdonald Dabeisein bei DJ Antoine
P
ünktlich zum Schulschluss findet am
Freitag, 5. Juli, ein Konzert auf dem
Marktplatz Schwaz bei den Stadtgalerien
mit dem aus der Schweiz stammenden
Super-Star am Pop- und House-Himmel,
DJ Antoine statt. Ihm ist es gelungen, mit
den beiden Hitsingles „Welcome to St. Tro-
pez“, und „Ma Chérie“ den internationalen
Durchbruch zu schaffen.
Mit der Tiroler Arbeiterzeitung können
Sie dabei sein. Einfach unter dem Stich-
wort „DJ Antoine“ mailen an
,
faxen an 0512/5340 - 1290 oder schrei-
ben an AK Tirol Arbeiterzeitung, Maximili-
anstr. 7, 6020 Innsbruck. Bitte Name und
Adresse angeben.
Infos unter
Skandal.
Konsumenten zahlen durch Absprachen von Firmen Wucherpreise fürs tägliche
Leben. Die AK verlangt höhere Strafen, die den Konsumenten zugute kommen müssen.
W
enn Amy Macdonald am Donners-
tag, 4. Juli, um 20.30 Uhr auf der
Festung Kufstein gastiert, verspricht das
ein Highlight zu werden. Die Vollblutmusi-
kerin aus dem schottischen Bishopbriggs
hat über vier Millionen Alben verkauft und
unzählige Awards gewonnen. Die Fans dür-
fen sich neben den Klassikern auch auf ihr
brandneues Album freuen! Mit der Tiroler
Arbeiterzeitung können Sie dabei sein. Und
so gehts: Einfach unter dem Stichwort
„Amy Macdonald“ mailen an
,
faxen an 0512/5340 - 1290 oder schrei-
ben an AK Tirol, Arbeiterzeitung, Maximili-
anstr. 7, 6020 Innsbruck. Bitte Name und
Adresse nicht vergessen.
Infos unter
Dabeisein.
Amy Macdonald live.
DJ Antoine
sorgt für Stimmung.
Arbeiterzeitung
Zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz der kammer für arbeiter und angestellte für tirol
5. Jg. , JUNI 2013 | Nr. 52
Österreichische Post AG | Postentgelt bar bezahlt | Verlagsort 6020 Innsbruck | RM 12A039146 K
B
ei uns läuft etwas schief. Die
Preise sind in Tirol dramatisch
gestiegen. Nirgendwo sonst sind die
Einkommen so niedrig und die Ko-
sten für Wohnen, Benzin, Öffis und
Leben so hoch. Warum das so ist?
Weil bei uns die Konzentration noch
stärker greift. Dadurch kann noch
ungenierter zugelangt werden.
Wie trommelte die Wirtschaft
lange Zeit? Nur ein freier Markt
schafft Konkurrenz und niedrige
Preise. In diesen Chor hat auch die
Politik eingestimmt, um zu erken-
nen, dass sie sich damit vor allem
durch die Privatisierung staatlicher
und halbstaatlicher Betriebe ihrer
eigenen Gestaltungsfähigkeit be-
raubt hat.
Wer für Preisregulierungen und
-kontrollen eingetreten ist und vor
grenzenloser Liberalisierung ge-
warnt hat, wurde als ewiggestrig
belächelt. Jetzt zeigt sich, dass der
freie Markt die Preise nach oben
„reguliert“ - notfalls auch mit miesen
Preisabsprachen.
Als Arbeitnehmervertretung sind
wir immer gegen diese Macht- und
Marktkonzentration
aufgetreten.
Durch unsere laufenden Preis- und
Qualitätskontrollen haben wir viel
erreicht und das kritische Bewusst-
sein der Bürger geschärft.
Jetzt muss auch die Politik Farbe
bekennen, sich ihrer Verantwortung
stellen, den wildgewordenen Libera-
lismus einfangen und sich wieder zu
den Bürgern bekennen. Wirtschaft
und Kapital haben den Menschen zu
dienen und nicht umgekehrt.
kommentiert
Zuerst kommt
der Mensch
AK Präsident
Erwin Zangerl
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Foto:globalbookings
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