Tiroler Arbeiterzeitung

Foto: troyanphoto /stock.adobe.com ZAHLEN UND FAKTEN Familienzeit soll kein Nachteil sein B ereits 2 4 Monate nach Beginn der Kinderauszeit sind 60 % der Frauen wieder überwiegend beschäftigt. Nach 30 Monaten sind es fast 75 %. Alleinerzieherinnen steigen im Vergleich dazu erst später wieder in die Arbeit ein und sind dann auch weniger stark ins Erwerbsleben integriert. Im ersten Jahr nach dem Wiedereinstieg sind 5 % der Frauen auf einem „hohen Niveau“ erwerbstä- tig (mehr als zwei Drittel des Jahres erwerbstätig), im zweiten Jahr ist es rund ein Viertel der Frauen. Rund ein Drittel der Frauen wechselt mittelfri- stig (innerhalb von fünf Jahren) nach demWiedereinstieg den Arbeitgeber. Während es Männern mit Kinderaus- zeit in der Regel längerfristig gelingt, das Einkommensniveau vor der Aus- zeit wieder zu erreichen, ist das bei den Frauen nicht der Fall. Weniger als einem Drittel der Frauen gelingt es, selbst im achten Jahr nach dem Beginn der Kinderauszeit, ein Brutto- monatseinkommen von 2.000 Euro zu erreichen. einsteigen.umsteigen.aufsteigen. Die AK Tirol bietet Frauen als Extra-Leistung ein völlig neues Service für den beruflichen Wiedereinstieg an. Für eine Aus- oder Weiterbildung werden von der AK Tirol sämtliche Kosten samt Kinderbetreuung beim BFI Tirol übernommen. Und zwar während oder nach der Karenz bzw. nach der Familienpause. Basis dafür ist ein Beratungsgespräch über die eigenen beruflichen Perspektiven. W ie wichtig die neue Leistung der AK Tirol ist, belegen die aktuellen Zahlen: Tirol war 2017 eines von vier Bundesländern mit steigender Geburtenzahl. Es kamen 7.764 Kinder in Tirol zur Welt. Die Zahl der Geburten ist wieder im Steigen (+ 2 %). Im Jahresschnitt waren in Tirol 7.639 Bezieherinnen und Bezieher von Kinderbetreu- ungsgeld gemeldet. 98 % davon waren Frauen, 2 % Männer. K ommen Sie vorbei in eines der AK Dienstleistungszentren in Ihrem Bezirk. Bereits jede zweite Beratung erfolgt in einer der AK Be- zirkskammern in Reutte, Landeck, Imst, Telfs, Schwaz, Kitzbühel, Kufstein und Lienz. Neu eröffnet wurde noch vor Weihnachten die AK Bezirksstelle in Wörgl. D ie AK Tirol wird mit ih- rem Bildungspartner, dem BFI Tirol, ab so- fort Frauen beim beruf- lichen Wiedereinstieg nach der Familienzeit massiv unterstützen. Denn wer höher qualifiziert in den Beruf zurückkehren möchte und sich während oder nach der Karenzzeit weiterbildet, hat gute Chancen auf einen erfolgreichen Einstieg und langfristig die bes- ten Voraussetzungen für einen beruflichen und finanziellen Auf- stieg. Es hat sich gezeigt, dass gerade der Erwerb von Zusatzqualifika- tionen den beruflichen Wieder- einstieg, den Umstieg oder den Aufstieg wesentlich erleichtert. Weil sich für die Mütter bei der Rückkehr in die Arbeitswelt auch viele Fragen ergeben, hat die AK Tirol eine eigene Ansprech- stelle eingerichtet. Dort können gemeinsam im Zuge eines indi- viduellen Beratungsgesprächs wichtige Fragen geklärt werden: Welche Kompetenzen können bereits genutzt werden, und wo braucht es eine Auffrischung? Was sind die geeigneten Kurs- maßnahmen, um meinem Berufs- wunsch näher zu kommen? Wie kann ich Familie und Beruf gut miteinander vereinen? Dabei geht es auch um die Regelung der Kin- derbetreuung. Oft die erste Frage, die sich Mütter stellen. Damit einem guten Start für den Wie- dereinstieg nichts im Wege steht, kann während der Kurszeiten bei Bedarf eine Kinderbetreuung in Anspruch genommen werden. Ein modulares Weiterbil- dungsangebot, das speziell für Wiedereinsteigerinnen am BFI Innsbruck angeboten wird, er- möglicht einen raschen Kursein- stieg, und somit gibt es keine längeren Wartezeiten. Einzelne Module können flexibel mitei- nander kombiniert und so das passende Kursangebot individu- ell genutzt werden. Zusätzlich steht den Wiedereinsteigerinnen das gesamte BFI-Kursangebot zur Verfügung. Ist die Entschei- dung für eine Weiterbildungs- maßnahme gefallen, übernimmt die AK Tirol die Kosten der Aus- und Weiterbildung sowie der Kinderbetreuung. Informationen gibt es auf www.wiedereinstieg.tirol oder beim BFI-Servicecenter. Ter- mine für eine weiterführen- de Beratung können unter Tel. 0512/59660 oder unter wiedereinstieg@bfi-tirol.at ver- einbart werden. Die Beratung selbst findet im BFI Tirol, Inns- bruck, Ing.-Etzel-Str. 7, statt. Thema Wiedereinstieg AK Tirol: Ganz nah für Sie da! Kompetenz in allen Bezirken Immer ganz nah dran. Regionalisierung wirkt. Nicht nur in der Arbeiterkammer Tirol in Innsbruck, auch in allen Bezirken des Landes stehen den AK Mitgliedern eigene Experten- Teams zur Seite: Kompetent, engagiert und immer bemüht um menschliche Lösungen. I mmer mehr Arbeitnehmer in Tirol stehen vor Herausfor- derungen, die sie alleine nicht bewältigen können. Wann im- mer es um Fragen oder Probleme im Berufs- oder Privatleben geht, können sich die Beschäftigten an ihre jeweilige AK im Bezirk wenden. Dort wird schnelle und unbürokratische Hilfe großge- schrieben, ganz egal, ob es um rechtliche Probleme, soziale oder berufliche Sorgen, Fragen oder Anliegen geht. Rund-um-Service. Bereits jede zweite Anfrage erfolgt in einer AK Bezirkskammer. Die Beratungs- palette ist breit. Der Schwerpunkt liegt nach wie vor im arbeitsrecht- 8 Nr. 115, Jänner 2/2019 AK Tirol hilft Frauen beim Wiedereinstieg in den Beruf F RAU & B ERATUNG AK Tirol & Regional AK Tirol & Extra Inns bruck Schwaz Wörgl Lienz Kitzbühel Kufstein Telfs Imst Landeck Reutte AK AK AK AK AK AK AK AK AK AK lichen Bereich. Dabei geht es um ganz unterschiedliche Fragen wie verspätete Lohnzahlungen, falsche Abrechnungen, ungerechtfertigte Entlassungen oder mangelhafte Überstundenabgeltungen. Neben den arbeitsrechtlichen Beratungen nimmt auch der Be- reich des Konsumentenschutzes einen immer größeren Stellenwert ein. Internetabzocke, Garantie und Gewährleistung, überhöhte Rechnungen, das sind nur eini- ge Bereiche, zu denen umfassend beraten wird, ebenso wie auch vermehrt zu Fragen des Miet- und Wohnrechtes. Weitere Schwer- punkte sind das Sozial-, Pensions- und Steuerrecht. „Weil die Menschen immer öfter mit komplizierten Sachverhalten konfrontiert werden und schnelle Hilfe oft entscheidend ist, haben wir im Zuge unserer Regionalisie- rungs-Offensive die Arbeiterkam- mern in Reutte, Landeck, Imst, Telfs, Schwaz, Kitzbühel, Kufstein und Lienz mit zusätzlichen Mitar- beitern verstärkt und zu Dienst- leistungszentren ausgebaut. Neu hinzugekommen ist vor kurzem unsere AK Bezirksstelle in Wör- gl“, freut sich AK Präsident Erwin Zangerl. „Und bereits nach den ersten Wochen zeigt sich, wie groß die Nachfrage ist. Die AK Wörgl hat voll eingeschlagen.“

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