Tiroler Arbeiterzeitung

ZEITUNG FÜR ARBEIT UND KONSUMENTENSCHUTZ DER KAMMER FÜR ARBEITER UND ANGESTELLTE FÜR TIROL 11. JG. , FEBRUAR 2019 | NR. 116 Österreichische Post AG | Postentgelt bar bezahlt | Verlagsort 6020 Innsbruck | RM 12A039146 K TIR O LER T euer, befristet und dann noch die Maklergebühren und die Kaution, darunter stöhnen die Wohnungssuchenden. Dabei trifft es nicht nur die Jun- gen, die den Markt verzweifelt nach einer eigenen günstigen Blei- be abklappern und sich immer län- ger mit WG-Varianten zufrieden- geben müssen. Noch schwieriger wird es für Familien mit Kindern und Alleinerzieherinnen. Denn bei geförderten Varianten heißt es meist, bitte warten! „Das Leben in Tirol ist teuer, die Einkommen sind niedrig. Umso wichtiger ist es, dass das Grund- recht Wohnen billiger wird. Und wir sind auf dem richtigen Weg dazu“, ist AK Präsident Erwin Zan- gerl überzeugt. Denn das Land hat jetzt die richtigen Weichen gestellt. Viele Vorschläge der AK und der Sozialpartner werden umgesetzt wie etwa die Zweckbindung des Wohnbauförderungsbeitrages. Der sozialeWohnbau wird forciert samt Einführung entsprechender Vor- behaltsflächen, die Mietzins- und Annuitätenbeihilfe wird mit ein- heitlichen Anwartschaftszeiträu- men in ganz Tirol verbessert. Mit der Befristung von Bauland-Neu- widmungen auf zehn Jahre und der Einführung von Mindestanteilen in ausgewiesenen Vorbehaltsflächen für den geförderten Wohnraum kommt die Regierung der AK For- derung nach Eindämmung der Spe- kulation mit Wohnraum nach. Zangerl: „Wir brauchen mehr geförderte neue Wohnungen und weniger Spekulanten-Bauten vor allem im Großraum Innsbruck, sonst galoppieren die Wohnkos- ten weiter davon und werden für Arbeitnehmer-Familien uner- schwinglich. Mit dem verpflich- tenden Mindestanteil, der in den örtlichen Raumordnungskonzep- ten umgesetzt wird, werden wir es schaffen, die Tirolerinnen und Tiroler finanziell zu entlasten. Aber es gibt noch viel zu tun: Ein neues Mietrecht mit taug- lichen Obergrenzen soll Befris- tungen nur noch in Ausnahmefäl- len zulassen, die Maklerprovision für Mieterinnen und Mieter soll nach dem Auftragsprinzip fallen, wirksame Maßnahmen gegen Bo- denspekulanten und Sanktionen gegen Mietwucher sollen einge- führt werden. D as Grundbedürfnis Wohnen stellt für viele Familien eine ge- waltige finanzielle Belastung dar. Ti- rol ist Schlusslicht bei den Einkom- men, aber die Mietwohnungen sind bei uns mit am teuersten. Wohnen ist zum Spekulationsobjekt verkom- men, unter dem viele leiden, damit wenige viel verdienen. Wir brauchen dringend ein neues Mietrecht mit wirksamen Mietzinsobergrenzen und klar definierten und begrenzten Zu- und Abschlägen. Das dafür nötige Gesetz wird seit Jahren im Natio- nalrat verschleppt. Die Egoismen einiger Besitzstandswahrer behin- dern eine längst überfällige Reform. Die Befristungen stellen ein weiteres Problem dar, weil sie die Mieten sprunghaft verteuern. Sie gehören abgeschafft, außer bei Eigenbedarf. Bei den Maklergebühren sollte nur derjenige die Provision bezahlen, der die Leistung bestellt hat – in der Regel der Eigentümer. Wo bleibt der Reformeifer der türkis-blauen Bundesregierung, mit einem neuen Mietrecht für erschwingliches Woh- nen zu sorgen? Der Beifall zehntau- sender betroffener Familien wäre ihr gewiss. Also endlich ans Werk! AK Präsident Erwin Zangerl Viele leiden, damit wenige verdienen KOMMENTIERT D ie Wiener Autorin und Kolumnistin, bekannt durch ihre profil-Kolumne, erzählt in ihrem Buch „Alte Geschich- ten“ u. a. von Angepassten, die aus ihrer Rolle ausbrechen. Anlässlich des Internationalen Frauentages liest Elfriede Hammerl daraus am Montag, 11. März, ab 19 Uhr in der AK Tirol in Innsbruck, Maximilianstraße 7 . Ein- gangs informiert AK Expertin Dr. Martina Agreiter über Zahlen und Fakten zum Frauentag und präsentiert Biographien bedeutender Tiroler Frauen. Lesung mit Elfriede Hammerl ARBEITERZEITUNG INT. FRAUENTAG ZUM MITFEIERN WENN EIN BABY KOMMT mit extra-beilage zur grossen ak ferienaktion 2019 F ür Tirolerinnen und Tiroler ist der Heilige Josef gleich in zweierlei Hinsicht von besonderer Bedeutung: Wir feiern und verehren ihn am 19. März als Schutzpatron der Arbeiterinnen und Arbeiter und gleichzeitig auch als Landes- Wichtige Infos für werdende Eltern M it einer Schwangerschaft be- ginnt ein neuer Lebensabschnitt und es ergeben sich viele Fragen. Antworten erhalten angehende Mütter und Väter beim kostenlosen AK Infoabend „informiert.eltern.werden“ am Di. 26. Februar, 19 Uhr, in der AK Lienz, Beda-Weber-Gasse 22 . Expertinnen und Experten beleuch- ten in Kurzvorträgen verschiedenste Gesichtspunkte: „Ein Kind verändert vieles“, erklärt Psychologin und Psy- chotherapeutin Mag. Gerlinde Burger. Über „Schwangerschaftsbegleitung“ informiert Hebamme Angelika Heich- © lassedesignen /stock.adobe.com Schluss mit explodierenden Mietkosten! Miete. Wohnen muss jeder, aber langfristig eine leistbare Unterkunft zu finden, wird immer schwieriger. Im Schnitt 42 Prozent des Nettoeinkommens müssen für das Wohnen aufgebracht werden. Vor allem Junge und Familien können sich das mittlerweile kaum noch leisten. Gibt es bald Besserung? linger. Danach erläutert Mag. Daniel Hainzer (AK Tirol) „Das Recht der Eltern am Arbeits- platz“ und an- schließend referiert Martin Schrempf (TGKK) zu „Kinder- betreuungsgeld und Finanziellem rund um Schwangerschaft und Geburt“. Anmelden unter 0800/22 55 22 – 3550 oder lienz@ ak-tirol.com patron. Deshalb laden AK Tirol und Diözese Innsbruck am Dienstag, 19. März, um 19 Uhr zur traditionellen Josefsmesse in die Jesuitenkirche in Innsbruck, Karl-Rahner-Platz 1 , ein. Den Gottesdienst zelebriert em. Erzbischof Dr. Alois Kothgasser SDB. Für die musikalische Gestaltung der Gospelmesse sorgen Gail Anderson, Markus Linder, Hubert Trenkwalder und Kurt Wackernell. Im Anschluss an den Gottesdienst sind alle Messebesucher vor der Kirche zur Agape mit Fastensuppe eingeladen. Gospelmesse zum Josefstag © RenátaSedmáková /stock.adobe.com

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