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Executive Summary

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Bezug nicht in jenem Ausmaß einer Erwerbstätigkeit nachgehen können, wie sie dies aus

persönlichen Motiven bzw. auf Grund betrieblicher Erfordernisse gerne tun würden. Dabei ist dieser

Kritikpunkt nicht alleine unter dem Gesichtspunkt einer finanziellen Einbuße seitens der

Leistungsbezieherinnen zu sehen. Für viele – und hier insbesondere für Väter – stellt die

Erwerbstätigkeit parallel zum Kinderbetreuungsgeld-Bezug eine Möglichkeit dar, die Vereinbarkeit

von Beruf und Familie aus Arbeitgebersicht zu erhöhen oder auch um den Kontakt zum Arbeitgeber

bzw. zu den Arbeitskollegen zu halten. In manchen Fällen führt die niedrige Zuverdienstgrenze daher

dazu, dass Eltern, für die nach eigener Einschätzung die einkommensabhängige Variante in Frage

kommen würde, diese auf Grund der für sie zu niedrig angesetzten Zuverdienstgrenze nicht wählen

und sich für eine andere Variante entscheiden.

Um die Väterbeteiligung an der Kinderbetreuung zu erhöhen, wäre es aus Sicht der

Studienautoren daher überlegenswert, das einkommensabhängige Kinderbetreuungsgeld an der

reduzierten Arbeitszeit und nicht wie bisher am gesamten Nettoeinkommen (vor der Geburt des

Kindes) zu bemessen. Die Zuverdienstgrenze könnte bei diesem Vorschlag entfallen, und eine

stärkere Reduktion der Arbeitszeit würde dabei mit einem höheren Kinderbetreuungsgeld belohnt.

Insbesondere aus der qualitativen Befragung geht hervor, dass ein Ausbau der

Kinderbetreuungseinrichtungen sich tendenziell positiv auf das Arbeitsangebot der Mütter auswirken

würde. Eine Bestandsaufnahme sowie Analyse der Situation der Kinderbetreuungseinrichtungen in

Tirol wäre daher ein weiterer Stein im Mosaik der Frage, wie – insbesondere aus Sicht der Mütter –

die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie erhöht werden könnte.