Tiroler Arbeiterzeitung

8 Nr. 121, Juli/August 2019 K ONSUMENT & R ECHT © Thomas Reimer /stock.adobe.com Passwortdiebe sind gefährlich Teures Pickerl: Schau genau Akut. Die Fälle von Identitätsdiebstahl häufen sich. Die Folgen für die Opfer sind gravierend, denn der sorglose Umgang mit personenbezogenen Daten und Passwörtern ist gefährlich, warnen die AK Konsumentenschützer. AK Service. Die aktuelle AK Erhebung zu den Kosten der Pkw-Pickerlüberprüfung zeigt Preisunterschiede bis zu 137 %. Deshalb in jedem Fall Preise vergleichen! E ine aktuelle Preiserhebung der AK Tirol zeigt erhebliche Preis- unterschiede bei den Führerschein- kosten: Bei der B-Vollausbildung betragen dieses bis zu 32 %, bei der L 17-Ausbildung bis zu 50 %. Bei den Kosten für die Lernunterlagen gibt es sogar Unterschiede von bis zu 330 %. Ein Manko ist auch die mangelhafte Preistransparenz. Da die Konsumenten so nur mit Mühe einen vollständigen Überblick über die Preise erhalten können, besteht hier großes Verbesserungspotenzial. Gerade das System der Tarifblätter ist veraltet und sollte im Sinne von mehr Preistransparenz überarbeitet werden, fordern die AK Konsumentenschützer. Die gesamte Erhebung und alle Da- ten finden Sie auf www.ak-tirol.com Ausbildungskosten: Der Schein ist heiß FÜHRERSCHEINPREISE © krass99 /stock.adobe.com ; rimom /stock.adobe.com Risiken minimieren. Achten Sie bereits vorab darauf, mit Ihren Passwörtern nicht sorglos umzu- gehen. Ein besonders hohes Risiko besteht für Internetnutzer, wenn für verschiedenste Onlineanwen- dungen einfachheitshalber ein und dasselbe Passwort verwendet wird. Vermeiden Sie deshalb ein und dasselbe Passwort, verwenden Sie für jeden neuen Zugang ein neues und wählen Sie als Zugangsken- nung – falls möglich – für jeden Account eine andere (Fantasie-) Bezeichnung. Auch wenn die Passwortübersicht darunter leidet, geht die Sicherheit vor. Vorsicht ist auch bei der Über- mittlung von Passwörtern über unbekannte WLAN-Verbindungen geboten. Auch hier können Zu- gangsdaten abgefangen werden. S ie glauben, Sie sind vor einem Diebstahl Ihrer Daten sicher, denn Pass- wortdiebe würden sich nur besondere „Kunden“ suchen? Dann könnte es ein böses Er- wachen geben. Denn sich als jemand auszugeben, der man nicht ist, war noch nie so einfach wie heu- te. Und auch noch nie so weit verbreitet. Der Diebstahl von Identitäten zählt in der Zwischenzeit mit zu den häufigsten Betrugs- formen in Österreich. So waren vier von fünf Online- Shop-Betreiber in Öster- reich bereits mit Betrug oder einem Betrugsver- such konfrontiert, in der Schweiz liegt der Wert bei 93 %, in Deutsch- land sogar bei 97 %. Die Identität von Internetteilnehmern wird also immer häufiger für verbrecherische Ziele einge- setzt: Obwohl man berechtigter Inhaber eines Accounts ist, hat man im Ernstfall keinen Einfluss mehr darauf. Was tun im Ernstfall? Ist das Passwort erst geknackt, ist die weitere Vorgehens- weise simpel. Der Dieb loggt sich in den Account des Besitzers ein und ändert als erstes – das Passwort. Ab nun ist die Identität des Account-Besitzers sozu- sagen Freiwild. Nun haben Sie keinen Einfluss mehr darauf, was in Ihrem Na- men passiert. Sollten Sie Ihr Passwort nicht mehr ändern können, wenden Sie sich umgehend an den Seitenbetreiber mit einer Aufforderung den Account zu sperren. Wichtig ist dabei, den Fall bei der nächsten Polizeidienststelle zur An- zeige zu bringen. Damit belegen Sie ge- genüber dem Seitenbetreiber den recht- mäßigen Besitz Ihres Accounts und sind abgesichert, falls unter Ihrem Namen etwas Ungesetzliches passieren sollte bzw. bereits passiert ist. D ie Prozedur wiederholt sich alljährlich: Kaum hat man das Pickerl auf der Windschutzscheibe kleben, ist es gefühlt schon wie- der Zeit für ein neues. Dass die Unterschiede bei den Kosten für das Pickerl nicht gefühlt, sondern sehr real sind, zeigt eine aktuelle Erhebung der AK Konsumenten- schützer, die im Mai 2019 in allen Tiroler Bezirken eine schriftliche Preisanfrage zur Kfz-Pickerlüber- prüfung (der sogenannten § 57a- Begutachtung) durchführten. Ins- gesamt retournierten 102 Anbieter die Fragebögen. Die wichtigsten Ergebnisse • Bei Benzinmotoren betragen die Kosten für das Pickerl inklusive Plakette (ohne Service) durch- schnittlich 58,90 €. Der billigste Anbieter verlangt 38 €, der teu- erste Anbieter 90,36 €. • Bei Dieselmotoren kostet das Pickerl inklusive Plakette (ohne Service) im Schnitt 60,20 €. Hier verrechnet der billigste Anbieter 42 €, der teuerste Anbieter ver- langt 97,20 €. • Der ÖAMTC verrechnet seinen Mitgliedern für die Pickerlü- berprüfung inklusive Plakette 42,40 €, während der ARBÖ von seinen Mitgliedern dafür 47,80 € verlangt. Diese Preise gelten je- weils sowohl für Benzin- als auch für Dieselmotoren. Tipps der Konsumentenschützer • Vergleichen Sie die Preise von mehreren Autowerkstätten und bedenken Sie, dass viele Vertrags- werkstätten auch Fremdmarken überprüfen bzw. reparieren. • Fragen Sie nach, ob Ihre Werk- stätte die Pickerlüberprüfung gra- tis macht, wenn Sie diese im Zuge eines Services durchführen lassen. Die vollständige Preiserhebung finden Sie auf www.ak-tirol.com Zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol Medieninhaber und Herausgeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol, 6020 Innsbruck, Maximilianstraße 7 Redaktion: Dr. Elmar Schiffkorn, Mag. Christine Mandl, Gertraud Walch, Mag. Henrik Eder, Armin Muigg Fotos: AK, www.fotolia.com Druck: Intergraphik GmbH, 6020 Innsbruck, Ing. Etzelstraße 30 Die von der AK Tirol angebotenen Leistungen kommen ausschließlich ihren Mitgliedern zugute. Soweit personenbezogene Bezeichnungen nur in männlicher Form angeführt sind, beziehen sie sich auf Frauen und Männer in gleicher Weise. AK TIROLER ARBEITERZEITUNG – AK AKTUELL IMPRESSUM Die AK Konsumentenschützer beraten und helfen im Ernstfall unter 0800/22 55 22 – 1836

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