Tiroler Arbeiterzeitung

POSITIONEN 10 Nr. 114, Jänner 2019 A rbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben die Möglich- keit, alle 5 Jahre ihre Vertretung ins Arbeit- nehmerparlament zu wählen. Jetzt steht die Wahl zur neuen Periode an. Als Solidargemeinschaft der Tiroler Arbeit- nehmer vertritt die Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol (AK Tirol) die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den verschiedensten Bereichen. Sei es im Arbeits-, Sozial-, Wohn-, Konsumenten- oder Steuerrecht: Die AK Tirol ist für euch da und hilft den Arbeitnehmer-Familien in allen Lebenslagen. Auch in absoluten Notsitu- ationen ist die AK da und hilft über den Unterstützungsfonds. Dass manche Personen in Wirtschaft und Politik die Arbeit der AK Tirol als lästig und unnötig empfinden, man die AK Tirol durch Ankündigung einer Kürzung der Beiträge „einbremsen“ will, kann man nur entschieden zurückweisen. Es braucht jetzt alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, um ein Zeichen zu setzen. Ob Briefwahl oder im Betrieb: Mit der Wahlteilnahme stärkt ihr EURE Vertretung gegenüber Wirtschaft und Politik. Gemeinsam sind wir stark Der Sozialstaat steht auf dem Spiel Beschäftigte müssen ein Zeichen setzen Liste Erwin Zangerl, AAB-FCG Grüne in der AK Freiheitliche Arbeitnehmer in der AK Franz Ebster, Fraktionsobmann AK FRAKTIONEN ZUM THEMA Starke Vertretung ist unverzichtbar Sozialdemokratische GewerkschafterInnen, FSG Warum es wichtig ist, zur AK-Wahl zu gehen I n der Geschichte der 2. Republik war es noch nie so wichtig wie jetzt, bei der AK-Wahl mit sei- ner Stimme ein starkes Zeichen zu setzen: Für ein Miteinander und für gelebte Solidarität. Gleichzeitig können die AK Mitglieder mit ihrer Stimme Nein sagen zu Sozialabbau, Ausgrenzung und zum Verlust von weiteren Arbeitnehmerrechten. Zur Diskussion steht aber auch die Arbeiterkammer als gesetz- liche Interessenvertretung aller Arbeitnehmerin- nen und Arbeitnehmer. Die FPÖ, die sich gerne als sozial und als Partei des kleinen Mannes bezeichnet, möchte die Pflichtmitgliedschaft abschaffen, damit die Regierung ihre (All-)Macht noch ausweiten kann. Damit verlieren gerade die- jenigen den Schutz, die sich keinen Anwalt leisten können. Die AK weiß aus hunderttausenden Beratungen, wo die Menschen der Schuh drückt. Dazu kommt noch ein starkes Zukunftsprogramm mit zusätzlichen Leistungen, etwa für Frauen und Jugendliche und eine Digitalisierungsoffensive für alle. Setzen Sie sich für Ihre Rechte ein und stär- ken Sie mit Ihrer Stimme Ihre Arbeiterkammer. Denn eine starke AK garantiert eine unabhängige und überparteiliche Interessenvertretung der Tiroler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. B ei dieser AK- Wahl entscheidet sich die Zukunft des Sozialstaates in Ös- terreich. Und es geht um die Gesundheit, es geht um die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und es geht um das soziale Netz, das Menschen in Notlagen helfen soll. Allerdings wird es von politischer Seite derzeit immer weitmaschiger geknüpft. Es geht aber auch um die Frage, ob die Umverteilung von unten nach oben weitergehen soll und ob die Reichen noch reicher und die Armen noch ärmer werden sollen. Mit einem geringen monatlichen Beitrag, der automatisch vom Lohn abgezogen wird, bietet die Arbeiterkam- mer ein umfangreiches Paket an Leistungen kostenlos an. Wird die AK geschwächt – etwa durch eine Senkung der ohnehin niedrigen Solidarbeiträge – oder sogar abgeschafft, dann verlieren die Arbeiter und die Ange- stellten auf allen Ebenen. Denn was weg ist, kommt auch nicht mehr wieder! Deshalb ist es dringend ratsam, wählen zu gehen und ein starkes Signal gegen die unsoziale Politik der Regierung und für die Arbeiterkammer zu setzen! Erwin Zangerl, AK Präsident Helmut Deutinger, Fraktionsvorsitzender D ie AK ist die ge- setzliche Interes- sensvertretung für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Gemein- sam mit dem ÖGB und seinen Gewerkschaften vertreten die Arbeiterkammern die Interessen der Arbeitnehmer gegenüber Politik und Wirtschaft und im Rahmen der Sozialpart- nerschaft. Genau dort ist die AK Partner des ÖGB, der mit der Wirtschaft Kollektivverträge, Arbeitsbe- dingungen und Gehälter der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ausverhandelt. Die Sozialpart- nerschaft ist ein wichtiger politischer Akteur beim Zustandekommen von Gesetzen in den Bereichen Arbeitsrecht, Sozialpolitik, Preispolitik und Konsu- mentenschutz. Sie leistet durch Konsensfähigkeit, Interessenausgleich und koordiniertes Vorgehen einen wesentlichen Beitrag zu wirtschaftlichem Wachstum und sozialem Frieden in Österreich. Zusätzlich kann die AK Einfluss auf die Gesetzge- bung nehmen und jedem/r Einzelnen umfang- reiche Serviceleistungen anbieten. Generell gilt: Eine gute Arbeitnehmervertretung ist unverzicht- bar. Auch in Zukunft! Vor allem bei dieser aktu- ellen schwarz/türkis/blauen Bundesregierung ist es umso wichtiger, Stärke und Zusammenhalt zu demonstrieren! Bernhard Höfler, Fraktionsvorsitzender G esicherte Lebensbedingungen für alle Bürger und den sozialenAusgleich zu gewährleisten – auf diese Kurzformel lässt sich das „System Sozialstaat“ zusammenfassen. Wer den Sozialstaat um- bauen will, läuft deshalb Gefahr, die Kluft zwischen Arm und Reich zu vergrößern, Armut zu vermehren und den sozialen Frieden zu gefährden. Denn es gibt keinen Lebensabschnitt, in dem der Sozialstaat uns nicht beeinflusst – mit wechselnder Intensität. So profitiert man bereits früh vom Kinderbetreuungsgeld oder Versicherungsleistungen, die im Krankheitsfall die ärztliche Versorgung sicherstellen. Diese Krankenver- sicherungen bieten Schutz und Versi- cherten steht auch ein Leistungsanspruch für ihre Angehörigen zu. Unfall. Bei einem Arbeitsunfall oder ei- ner Berufskrankheit kommt die Unfallversicherung zumTragen. Sie ist als „Haftpflicht-Versicherung“ der Unternehmen für die Beschäftigten zu sehen. Erstens zahlen bei unselbständig Erwerbstätigen ausschließlich die Unternehmen Beiträge und zweitens deckt die Hintergrund. Unser Sozialsystem wird gleichsam gelobt wie kritisiert, dennoch ist es die Basis, auf der ein funktionierender Sozialstaat beruht. Doch welche Aufgaben erfüllt dieser eigentlich? Wo der Sozialstaat hilft Sozialtransfers sind notwendig A uch wenn der Sozialstaat vielfach kritisiert wird, ist es Fakt, dass Österreich ohne Sozialleis- tungen in eine enorme Schieflage geraten würde. Denn die ständig steigenden Lebenshaltungskosten bei den im Langzeit-Vergleich stagnie- renden Löhnen führen zu einem immer höheren Druck, vor allem auf die 3,7 Millionen Arbeitnehmerin- nen und Arbeitnehmer. Gerade sie aber finanzieren den Löwenanteil der Sozialleistungen. Die Statistik der EU über Einkommen und Lebensbedingungen zeigt, dass in Österreich 44 Prozent der in Privathaushalten lebenden Personen ohne Sozialtransfers armuts- gefährdet wären. Auch für Tirol sieht die Lage nicht besser aus: Laut aktu- eller Armutsstudie sind 112.588 Personen bzw. 15 Prozent aller in Tirol Wohnhaften armutsgefährdet Mehr als 34.000 sogar, obwohl sie Vollzeit arbeiten (Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2016). Damit spielen Sozialleistungen bei der Armutsbe- kämpfung eine zentrale Rolle. Ohne sie würde die Armutsgefährdung enorm steigen. SCHUTZ VOR ARMUT gesetzliche Unfallversicherung nur solche Unfälle und Krankheiten, die direkt mit der Arbeit zusam- menhängen. Das gilt auch für Un- fälle amWeg von oder zur Arbeit. Arbeitslosigkeit. Auch hier wirkt der Sozialstaat in Form der Arbeits- losenversicherung. Diese umfasst das Arbeitslosengeld, derzeit noch die Notstandshilfe, den Pensions- vorschuss, das Weiterbildungs-, Bildungsteilzeit- und Altersteilzeit- geld sowie das Umschulungsgeld. Alter. Mit denAlterspensionen trifft die Pensionsversicherung Vorsorge für das Alter. Außerdem werden Maßnahmen der Rehabilitation und Leistungen aus der Gesundheits- vorsorge geboten. Wer dauerhaft arbeitsunfähig ist, erhält eine In- validitäts- bzw. die Berufsunfähig- keitspension. Pflege. Das Pflegegeld soll pfle- gebedürftigen Menschen die er- forderliche Betreuung sichern – unabhängig von der Ursache der Pflegebedürftigkeit, von Einkom- men und Vermögen sowie dem Al- ter. Die Höhe richtet sich nach dem Pflegebedarf. © Thomas Reimer /stock.adobe.com AKTUELLE SEMINARE www.bfi.tirol Jetzt Förderungen für Weiterbildung nutzen! ƒ Weiterbildungsbonus Tirol ƒ Update des Landes Tirol ƒ Zukunftsaktie der AK Tirol Ausbildung zum Führen von Baudreh- und Fahrzeug- kranen über 30 MT Start am 14. Jänner 2019 C95 Weiterbildung für Berufskraftfahrer Start am 17. Jänner 2019 Social Media Marketing Strategie und Planung Start am 25. Februar 2019 Aromapflege Spezialisierung Kinder Start am 2. April 2019 Ausbildung der Ausbilder Start am 4. März 2019 Anti Stress Training: Kurzübungen zur aktiven Stressbewältigung Am 9. April 2019 B1 English for work Start am 8. Mai 2019 B1.1 Deutsch Mittelstufe Start am 14. Jänner 2019

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