Tiroler Arbeiterzeitung

F RAU & B ILDUNG 4 Nr. 114, Jänner 2019 © ARochau /stock.adobe.com Stipendium für Fachkräfte bleibt E rneut brachte der Einsatz der Arbeiterkammer Tirol einen wich- tigen Erfolg für die Arbeitnehmerin- nen und Arbeitnehmer, diesmal im Bereich des Fachtkräftestipendiums (FKS). Dieses Stipendium haben in Tirol von Juli 2013 bis September 2018 genau 1.118 Personen bezo- gen (2016 war das FKS ausgesetzt). Dadurch konnten viele Arbeitneh- merinnen und Arbeitnehmer sowie Beschäftigungslose bei ihrer beruf- lichen Neuorientierung unterstützt oder wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert werden. Das Fachkräf- testipendium war in diesen Jahren nicht nur eine wichtige Maßnahme zur Höherqualifizierung von Personen, sondern auch ein treffsicheres Instru- ment zur Deckung des Fachkräftebe- darfs, vor allem für den Gesundheits- bereich und technisch-handwerkliche Berufsbilder. Mit 31. Dezember hätte dieses Stipendium auslaufen sollen, auf Intervention der Arbeiterkammer bei Bund und Arbeitsmarktservice wurde diese wichtige Maßnahme jetzt bis 31. Dezember 2020 verlängert. Zudem wird eine Ausweitung des FKS auf Sozialbetreuungsberufe diskutiert. AK INTERVENTION ERFOLG Heldinnen des Alltags Nachgerechnet. Frauen haben bei der Erwerbstätigkeit gegenüber den Männern aufgeholt und sie bei den formalen Bildungsabschlüssen bereits überholt. Trotzdem verdienen Frauen immer noch ein Drittel weniger als ihre Kollegen. D ie Leistungen von Frauen müssen endlich entsprechend finanziell gewürdigt werden. Frauen tragen Enormes zum gesellschaft- lichen Wohlstand bei. Dass viele von ihnen neben der Berufstätigkeit wie selbstverständlich oft mehr als 15 Jahre ihres Lebens für unbezahlte Betreuungsarbeit für die eigenen, später dann die Enkelkinder und die Eltern oder Schwiegereltern aufbringen, ist nur ein Beispiel von vielen. Das verdient unser aller Respekt. AK Präsident Zangerl: „Um die Einkommensschere bei Frauen zu schließen, sollten Kindererzie- hungs- und Pflegezeiten bei den Lohn- und Gehaltserhöhungen angerechnet und bei der Pension stärker berücksichtigt werden.“ V iel hat sich in den letzten Jahrzehnten getan bei der Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeits- markt. Frauen haben bei der Er- werbstätigkeit gegenüber den Männern aufgeholt und sie bei den formalen Bildungsabschlüssen be- reits überholt. Trotzdem verdienen Frauen noch immer um mehr als ein Drittel weniger als ihre männ- lichen Kollegen. Die Gründe sind vielfältig. Einige davon haben mit fehlender Fairness zu tun, etwa, wenn Männer und Frauen für glei- che oder gleichwertige Arbeit un- terschiedlich bezahlt werden; oder wenn Männer bessere Chancen auf einen beruflichenAufstieg haben – auch dann, wenn sie nicht besser qualifiziert sind. Manches beginnt schon bei der Ausbildung: Nur ein Drittel aller Lehrstellen ist mit jungen Frauen besetzt. Mädchen wie Burschen, die sich für einen für ihr Geschlecht untypischen Be- ruf entscheiden, haben es oft ex- trem schwer, eine entsprechende Lehrstelle zu finden. Frauen in Führungspositionen sind leider noch immer selten. Oft bestimmt in der Praxis das Geschlecht und nicht die Qualifikation über den Aufstieg: Obwohl Frauen 47 Pro- zent der Erwerbstätigen stellen und höhere Bildungsabschlüsse als Männer vorweisen können, erreicht ihr Anteil unter den Vor- ständen der börsennotierten Unter- nehmen lediglich 5 Prozent. 900 Euro brutto entgehen den Frauen und ihren Familien im Schnitt jeden Monat durch den Einkom- mensunterschied. Über das ganze Jahr hinweg fehlen damit in der Einkommenskasse 12.500 Euro. Rechnet man den Unterschied auf ein durchschnittliches weibliches Erwerbsleben von 34,5 Jahren hoch, beträgt der Verlust stattliche 435.000 Euro. Es geht also um die Größenordnung eines Einfamili- enhauses. Auch die Probleme rund um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie treffen nach wie vor hauptsächlich Frauen. In vielen Betrieben ist es immer noch ver- pönt, wenn Männer die Arbeits- zeit für Betreuungspflichten redu- zieren. Außerdem setzt schon aus wirtschaftlichen Gründen in den meisten Fällen derjenige Elternteil die Arbeitszeit herab, der weniger verdient. Und das trifft die Frauen. Spiegelbild Pension. Niedrige Einkommen, Teilzeitarbeit oder Lücken im Versicherungsverlauf aufgrund von Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen führen aufgrund der seit 2003 eingeführten Lebensdurch- rechnung zu niedrigen Pensi- onen, die teilweise existenzgefähr- dend sind. Arbeitszeitfalle. Besonders ar- beitnehmerinnenfeindlich ist der 12-Stunden-Tag. Die Beschäf- tigten leisten jetzt schon jede Men- ge Mehrarbeits- und Überstunden. Allein das unbezahlte Stundenvo- lumen der Frauen entspricht ös- terreichweit einem Wert von rund 400 Mio. €, das sind umgerechnet 10.800 Vollzeitarbeitsplätze. Was oft fehlt, ist die faire Bezahlung. Vor diesem Hintergrund ist die AK Forderung „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“ und die An- hebung des KV-Mindestlohns auf 1.700 € gerade für Frauen mehr als berechtigt. Thema Frauenpension Kursorte & Anmeldung Rasch anmelden. Die AK Tirol unterstützt Schülerinnen und Schüler ab der fünften Schulstufe in den Semesterferien mit professioneller Nachhilfe. S chlechte No- ten in der Schule? Kei- ne Panik, das Schuljahr ist noch nicht verloren! Die AK Tirol ermöglicht den Ar- beitnehmerfamilien nicht nur in den Oster- und Som- merferien, sondern auch schon im Februar die beliebte Nach- hilfe in Zusammenarbeit mit dem BFI Tirol. Schülerinnen und Schü- ler ab der 5. Schulstufe werden von erfahrenen Pädagogen unterstützt. Sie helfen den Jugendlichen dabei, Wissenslücken zu schließen und den Stoff zu vertiefen, damit sie gut vorbereitet ins Sommersemester BFI Innsbruck, Ing.-Etzel-Straße 7, Tel. 0512/59660 - 0 BFI Imst, Rathausstraße 1, Tel. 05412/63805 BFI Kitzbühel, Rennfeld 13, Tel. 05356/63699 BFI Kufstein, Arkadenplatz 4, Tel. 05372/61087 BFI Landeck, Malserstraße 11, Tel. 05442/62829 BFI Lienz, Dolomitencenter, Tel. 04852/61292 - 23 BFI Reutte, Mühler Straße 22, Tel. 05672/72728 BFI Schwaz, Münchner Straße 20, Tel. 05242/66063 starten können. Also am be- sten gleich beim BFI anrufen und Platz sichern, Kursorte und Anmeldung siehe Info- box rechts! Vier Schulfächer. Die Kurse finden von Mo. 11. Februar bis Do. 14. Februar von 8.30 bis 11 Uhr und/oder 11 bis 13.30 Uhr statt, je nachdem, ob ein oder zwei Fächer belegt wer- den. Unterricht gibts in Ma- thematik, Englisch, Deutsch und Rechnungswesen. Klein- gruppen mit maximal 6 Teil- nehmern garantieren dabei optimale Lernerfolge (Min- destteilnehmerzahl erforder- lich). 10 Unterrichtseinheiten pro Fach kosten für Kinder von AK Mitgliedern nur 60 Euro (sonst 95 Euro). Anmel- deschluss ist am Fr. 25. Jänner. AK Tirol hilft. „Wir bieten leistbare Nachhilfe, weil der Schulerfolg nicht davon ab- hängen darf, ob sich eine Fa- milie die Kosten für Lernhilfe leisten kann oder nicht“, sagt AK Präsident Erwin Zangerl. Möglich ist dieses Angebot der AK jedoch nur dank der solidarischen Mitgliedsbei- träge von durchschnittlich 7 Euro pro Monat! Mehr auf bfi.tirol Günstige AK Nachhilfe © panitialapon /stock.adobe.com

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