Tiroler Arbeiterzeitung

K ONSUMENT & R ECHT 9 Nr. 125, Dezember 2019 Vergleich. Ein aktueller Preis-Vergleich der AK von Drogeriewaren zeigt wieder einmal deutlich, um wieviel billiger in Bayern eingekauft werden kann. Die Preisunterschiede zwischen Innsbruck und München betragen bis zu 218 Prozent! So fließt Tiroler Geld nach Bayern I mmer noch sind einzelne Dro- gerieartikel in Innsbruck um bis zu 218 Prozent teurer als in München. Die Produkte sind ein und dieselben, die Mehr- wertsteuersätze unterscheiden sich kaum und trotzdem müssen Konsumenten in Tirol für viele Artikel des täglichen Bedarfs oft ein Vielfaches dessen bezahlen, was die Waren nur wenige Kilo- meter entfernt über der Grenze in Bayern kosten. Kein Wunder also, dass viel Tiroler Geld nach Bayern fließt! Der Vergleich macht sicher. Bereits zum 7. Mal führte die AK Tirol den grenzüberschreitenden Preis-Vergleich bei Drogeriewa- ren durch und noch immer gibt es eklatante Preisunterschiede zwischen München und Inns- bruck: Der größte Preisunter- schied wurde bei der festen Seife von Nivea „Creme Soft“ mit 218 Prozent festgestellt. Während das Produkt in München schon ab € 0,50 zu haben war, musste man in Innsbruck bis zu € 1,59 dafür bezahlen. Durchschnittlich koste- te der aus 32 Artikeln bestehende Warenkorb in Innsbruck € 99,48 und in München € 76,13. Damit war der Warenkorb in Innsbruck um 30,67 Prozent teurer. Große Preisdifferenzen. Der günstigste Warenkorb kostete in Innsbruck € 86,41 (MPreis), der teuerste € 123,38 (Merkur). Durchschnittlich kostete der Wa- renkorb in Innsbruck € 99,48 und in München € 76,13. In Innsbruck bezahlt man somit im Schnitt um 30,67 Prozent mehr und das, ob- wohl 29 der 32 Artikel in Inns- bruck zum Erhebungszeitpunkt zu Aktionspreisen erhältlich wa- ren. Vergleicht man den güns- tigsten Warenkorb in München (€ 73,45 bei Edeka) mit dem teu- ersten Warenkorb in Innsbruck (€ 123,38 bei Merkur), so kommt man auf eine Differenz von gut 68 Prozent. Ungleichbehandlung beenden. Um diese nicht nachvollziehbaren Preisunterschiede wirksam zu be- kämpfen, ist Handeln von Seiten der Europäischen Kommission notwendig, wie AK Präsident Er- win Zangerl erklärt. „Es gab be- reits Gespräche mit Vertretern der Kommission und wir werden ge- nau darauf achten, dass die neue Kommission der nicht nachvoll- ziehbaren Ungleichbehandlung auf den Grund geht und endlich einen Riegel vorschiebt“, so Zan- gerl. Weitere Details zur Erhebung sowie den kompletten Preisvergleich finden Sie auf ak-tirol.com E s gibt im Leben Situati- onen, in denen man auf ra- sche Hilfe einer Fachfirma angewiesen ist. Wer sich aus der Wohnung aussperrt oder mit einer akuten Rohrverstopfung zu kämpfen hat, sucht – meist un- ter Zeitdruck – im Internet nach einem Notdienst. Die Erfahrung zeigt, dass Menschen in Stress- situationen häufig nicht prüfen, wer hinter dem angebotenen Not- dienst steht. Doch Vorsicht: Das kann teuer werden! Dabei ähneln sich die Fälle: Betroffene suchen im Internet nach einem Dienst- leister in der Nähe und erreichen schließlich unter einer Gratis- hotline einen Schlüsselnot- oder Rohrreinigungsdienst – angeblich aus nächster Umgebung. Vor Ort erscheinen Mitarbeiter, die ihre Arbeit meist unfachmännisch er- ledigen und im Anschluss voll- kommen überhöhte Beträge von bis zu 1.750 Euro in Rechnung stellen. Hierbei bestehen sie vehe- ment auf sofortige Bezahlung. Deshalb: Vorsicht bei der Wahl des Dienstleisters! Wer im Inter- net beispielsweise die Stichworte „Schlüsseldienst Innsbruck“ bzw. „Rohrreinigung Innsbruck“ goo- gelt, erhält als erste Treffer be- zahlte Anzeigen, die unter einer Gratishotline ihre Dienste anprei- sen. Wie man den Angaben in Im- pressum entnehmen kann, agieren diese Firmen meist über auslän- dische oder in Ostösterreich be- findliche Firmensitze. Teilweise verfügen sie nicht einmal über die nötigen Berechtigungen zur Aus- übung ihrer Tätigkeit. AK Tipps: • Wer einenNotfalldienst benötigt, sollte gezielt nach heimischen Unternehmen in unmittelbarer Nähe suchen und im Internet stets auch einen Blick auf das Impressum der besuchten Web- seite werfen. • Bevor man eine Hotline anruft, sollte man sich genau darüber in- formieren, um wen es sich beim jeweiligen Anbieter handelt und ob das Unternehmen seinen Sitz tatsächlich in Tirol hat. • Seriöse Unternehmen legen im Impressum ihrer Webseite Infor- mationen wie Firmenname und Firmennummer, Adresse und Telefonnummer transparent of- fen. • Wer dennoch einem unseriösen Unternehmen auf den Leim ge- gangen und mit einer überhöh- AK warnt vor unseriösen Unternehmen Abzocke. Ob Schlüsseldienst oder Rohrreinigung, das Handlungsfeld von als unseriös einzustufenden Firmen scheint sich in Tirol auszuweiten. Deshalb: Unternehmen vor Kontaktaufnahme genau unter die Lupe nehmen! © Philip Steury /stock.adobe.com ten Forderung konfrontiert ist, sollte die Barzahlung vor Ort unbedingt verweigern und auf Übermittlung einer Rechnung bestehen. • Notfalls – insbesondere wenn versucht wird, mit Nachdruck oder gar Drohungen eine Be- zahlung zu erreichen – sollte auch die Polizei gerufen wer- den. Achtung: Bei sofortiger Be- zahlung ist eine Rückforderung schwer bis kaum durchsetzbar! Die AK Konsumentenschützer helfen unter der kostenlosen Telefonnum- mer 0800/22 55 22 – 1818. A uch kommendes Jahr bietet der AK Unterstützungsfonds wieder seine Sprechtage in den Bezirken an. Wer zum Sprechtag in seiner Bezirkskammer vor Ort kommen will, sollte sich unbedingt vorab anmelden unter 0800/22 55 22 - 1111 bzw. ufo@ak-tirol.com , denn Vorgespräche sind sehr wichtig! Die Termine in den Bezirken Telfs: Di. 11.2.2020, 9-11 Uhr Reutte: Mi. 12.2.2020, 11-14 Uhr Schwaz: Di. 18.2.2020, 9-11 Uhr Lienz: Mi. 19.2.2020, 11-14 Uhr Kitzbühel: Mi. 26.2.2020, 9-11 Uhr Kufstein: Mi. 26.2.2020, 13-15 Uhr Landeck: Do. 27.2.2020, 9-11 Uhr Imst: Do. 27.2.2020, 13-15 Uhr Rasche Hilfe in Notfällen UNTERSTÜTZUNGSFONDS

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIxOTE=