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L&R Sozialforschung

Wiedereinstiegsmonitoring

Tirol

förderlich – längerfristig gesehen, bieten allerdings

größere Betriebe eher Rahmen-

bedingungen, die (Wieder)Einstiegen förderlich sind

.

Männer verzeichnen generell bereits zum 3. Monat sehr stabile Einstiege und errei-

chen in allen Beschäftigungsklassen annähernd das gleiche Beschäftigungsausmaß

wie zuvor.

Vergleichsanalysen von (Wieder)Einstiegsprozessen in Tirol im Gegensatz zum ge-

samten Bundesgebiet legen für Frauen Unterschiede offen. In Tirol finden sich weni-

ger Frauen in Großbetrieben beschäftigt als österreichweit: Während in der Kohorte

2010 der Anteil an zuvor in Großbetrieben tätigen Tirolerinnen bei rund 27% liegt,

beläuft sich der Anteil bundesweit auf 32%. Während österreichweit Frauen in Groß-

betrieben über alle Kohorte früher (wieder) einsteigen und höhere Beschäftigungsra-

ten wie zuvor erzielen, tritt dieser Trend in Tirol erst in den späteren Kohorten auf - in

etwa ab dem Jahr 2010. Zuvor finden sich in Tirol die höchsten Anteile der Einstiege

in Kleinbetrieben.

8 Erwerbsintegration

Die Erwerbssituation nach Ende der Kinderauszeit weist ähnliche geschlechtsspezifi-

sche Unterschiede auf wie im Zusammenhang mit dem (Wieder)Einstiegsverhalten

bereits beschrieben wurde. In Kapitel

3

wurde aufgezeigt, dass die (Wie-

der)Einstiegsquoten der Männer nicht nur deutlich höher als jene der Frauen ausfal-

len, sondern auch erheblich früher eine positive Dynamik erfahren. Dieses Ergebnis

fällt bei der Analyse der Erwerbsintegration ähnlich, wenn nicht sogar noch pointierter

aus. Als Messgröße werden die Zeitanteile von Beschäftigungstagen am Beobach-

tungszeitraum errechnet. Sodann wird das Ausmaß der Erwerbsintegration einer der

vier folgenden Kategorien zugeteilt: Liegt keine Beschäftigung vor, so entspricht dies

der Kategorie „Nullniveau“, finden sich mehr als 8 Monate Beschäftigung im Be-

obachtungsjahr, so wird die Kategorie „hohes Niveau“ zugewiesen. Zwischen diesen

beiden Bereichen finden sich noch die Kategorien „niedriges Niveau“ und „mittleres

Niveau“. Weiterführende Erläuterungen hierzu sind dem Glossar zu entnehmen.

In den ersten zwei Jahren nach Eintritt in die Kinderauszeit ergeben sich die größten

geschlechtsspezifischen Differenzen unabhängig von der Vorkarriere: Rund 69% der

zuvor überwiegend beschäftigten Tiroler aus der Kohorte 2010 sind im ersten Be-

obachtungjahr bereits in der Kategorie „hohes Niveau“ zu finden, hingegen nur rund

5% der Tirolerinnen (siehe Abbildung

15

/ Tabelle

15

und

16)

. Im zweiten Beobach-

tungsjahr trifft dies auf rund 82% der Tiroler und rund 20% der Tirolerinnen zu. In den

weiteren Jahren kommt es zwischen Frauen und Männern zu einer - allerdings nur

partikulären - Annäherung im Ausmaß der Erwerbsintegration: Frauen weisen vor

allem im dritten und vierten Nachbeobachtungsjahr einen deutlichen Zuwachs im

Ausmaß der Erwerbsintegration auf. Im fünften und sechsten Jahr sind bei Frauen

deutlich geringere Anstiege zu verzeichnen; vor allem sind auch bereits seit dem vier-

ten Beobachtungsjahr Verschiebungen von den Kategorien „niedriges und mittleres

Niveau“ hin zum Bereich „hohes Niveau“ zu bemerken. Am Beispiel der vor Eintritt in

die Kinderauszeit überwiegend beschäftigten Tirolerinnen aus der Kohorte 2006 sind

im zweiten Beobachtungsjahr rund 17% der Gruppe „hohes Erwerbsniveau“ zuzu-

ordnen, ein Jahr danach rund 39% und im vierten Nachbeobachtungsjahr rund 56%.