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L&R Sozialforschung

Wiedereinstiegsmonitoring

Tirol

sein, welches KBG-Bezüge vor allem für besser verdienende Männer attraktiv macht.

Während die Zuordnung zu einem hohen Erwerbsniveau bei den Männern in den

letzten Jahren bereits ab dem ersten Beobachtungsjahr kontinuierlich im Steigen ist,

startet dieser Trend bei den Frauen erst verspätet und auch nicht in demselben Aus-

maß wie bei den Männern: Bei Betrachtung der Gruppe zuvor überwiegend beschäf-

tigter Personen beläuft sich der Anteil an männlichen (Wieder)Einsteigern in Tirol im

ersten Beobachtungsjahr in der Gruppe „hohes Erwerbsniveau“ in der Kohorte 2006

noch auf rund 51%. In der Kohorte 2012 steigt dieser Anteil bereits auf rund 68% an,

bei den Tirolerinnen steigt der entsprechende Anteil zwar auch, allerdings nur gering-

fügig um plus 0,4 Prozentpunkte; im zweiten Beobachtungsjahr - bei Betrachtung der

Kohorten 2006 und 2011 - steigt der Anteil an Tirolerinnen um rund 1 Prozentpunkt.

Bei den Tirolern beträgt der Anstieg im zweiten Beobachtungsjahr dagegen 12 Pro-

zentpunkte.

Diese Beschäftigungsentwicklung zu Gunsten der Männer findet sich nicht nur in Ti-

rol, sondern auch österreichweit. Zuvor überwiegend beschäftigte Tiroler verzeichnen

von der Kohorte 2006 auf die Kohorte 2011 im 2. Beobachtungsjahr sogar einen um

rund 3 Prozentpunkte höheren Zuwachs in der Gruppe „hohes Erwerbsniveau“ als im

Bundesschnitt.

9 Beschäftigungsentwicklung im Vergleich zum

Jahr vor der Auszeit

Vergleiche der Beschäftigungslage im Nachbeobachtungszeitraum mit jener vor der

Auszeit zeigen sowohl bei Frauen als auch bei Männern Einbußen im Ausmaß der

Erwerbsintegration.

Auch im sechsten Jahr nach Eintritt in die Kinderauszeit

besteht den Analysen zufolge bei beiden Geschlechtern noch ein durchschnitt-

lich negativer Trend

. Angesichts der Tatsache, dass für diese Berechnungen auf

lediglich jene Personen fokussiert wurde, welche keine erneute Kinderauszeit zu ver-

zeichnen hatten, erscheint dieses Ergebnis doch bemerkenswert. Obschon der nega-

tive Trend vor allem durch jene Fälle ohne (Wieder)Einstieg im Nachbeobachtungs-

zeitraum induziert ist, ist auch bei jenen Personen mit erfolgtem (Wieder)Einstieg ein

Rückgang des Ausmaßes der Erwerbsintegration im Nachbeobachtungszeitraum

gegenüber der Situation vor Eintritt in die Kinderauszeit zu beobachten. Dies gilt so-

wohl für Frauen als auch für Männer.

Frauen können erst ab dem vierten auf den Beginn der Kinderauszeit folgenden Be-

obachtungsjahr wieder annähernd an die Vorsituation anschließen. Am Beispiel der

Kohorte 2006, ist bei den Tirolerinnen im ersten Folgejahr ein Saldo an Erwerbstagen

von rund minus 83 Prozentpunkten gegenüber dem Jahr vor der Kinderauszeit, im

zweiten Folgejahr noch immer von rund minus 72 Prozentpunkten ersichtlich (siehe

Abbildung 16

/ Tabelle

19)

. Erst im dritten Folgejahr beläuft sich der Saldo auf minus

44 Prozentpunkte, im vierten Folgejahr dann auf rund minus 32 Prozentpunkte. Im

fünften Folgejahr ergibt sich eine Differenz im Ausmaß der Erwerbsintegration ge-

genüber dem Jahr vor der Kinderauszeit von minus 28 Prozentpunkten und im sechs-

ten von rund minus 24. Es ist somit davon auszugehen, dass auch längerfristig nicht

an das Ausmaß der Beschäftigungstage, welches vor der Kinderauszeit bestand,

angeknüpft werden kann.