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Seite 64 WISO

Tarife im Umbruch

FACHARTIKEL

MMag. Peter Hilpold

Österreichische Stadtverkehre im

Vergleich

Im Mai 2012 stellten die Wiener Linien ihre bisherige

Tarifstruktur um und senkten den Tarif für eine Jah-

reskarte auf 365 Euro, im Gegenzug wurden andere

Tarife erhöht. Mittlerweile folgten mehrere Landes-

hauptstädte diesem Beispiel, und auch der Inns-

brucker Gemeinderat beschloss im Juni 2014 eine

Tarifreform für die IVB, die ab Februar 2015 gelten

soll. Somit wird es also Zeit, die Ticketsortimente der

wichtigsten österreichischen Stadtverkehre genauer

unter die Lupe zu nehmen.

Ein Blick auf die Homepages der Stadtverkehre ge-

nügt, um zu erkennen, dass Fahrgäste in Sachen Ti-

cketsortiment leicht den Überblick verlieren können.

Nicht weniger als 29 Ticketsorten bieten die IVB an,

27 Ticketsorten sind es bei den Wiener Linien, 24 in

Linz.

Neben den regulären Einzel- und Zeittickets bieten

die Unternehmen Ermäßigungen für Studenten, Se-

nioren, Jugendliche, Familien, Menschen mit Han-

dikap und teilweise auch für einkommensschwache

Personen sowie Kombitickets für Touristen an.

Zur besseren Vergleichbarkeit werden im Folgenden

nur ausgewählte Kartensorten aufgeführt, die in allen

analysierten Städten zu weitgehend gleichen Bedin-

gungen erhältlich sind. Die Daten stammen entweder

von den Homepages bzw. aus entsprechenden Ver-

öffentlichungen der Verkehrsunternehmen und sind

vom Stand 30. September 2014.

1. Reguläre Tarife

1.1 Jahreskarten

Derzeit ist die Jahreskarte in Innsbruck am teuersten.

Zur günstigsten Jahreskarte – jener von Wien – be-

steht eine Preisdifferenz von 97 Euro bzw. 21 %. Bis

auf Klagenfurt sind alle anderen Jahreskarten güns-

tiger als 400 Euro.

Mit der im Juni diesen Jahres angekündigten Preis-

senkung auf 330 Euro wird Innsbruck ab Februar

2015 – nach derzeitigem Stand – die günstigste Jah-

reskarte in den hier analysierten Städten anbieten.

Die einzige Einschränkung ist in Bezug auf den Ver-

cc Mark Garbowski