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D

er Vater bricht zusammen

und wird mit der Rettung

ins Krankenhaus gebracht.

Die Diagnose: Schlagan-

fall. Es stellt sich heraus – der Vater

ist zum Pflegefall geworden. Die

rechte Körperhälfte ist gelähmt, er

kann weder Stuhl noch Harn halten.

Von einem Moment auf den ande-

ren hat sich alles verändert. Und

sowohl die Angehörigen, als auch

die Betroffenen selbst müssen sich

auf eine völlig neue Lebenssituati-

on einstellen.

Die Familie sieht sich einem

Berg von Problemen gegenüber.

Allen voran steht die schwierige

Entscheidung, ob es familiäre Situ-

ation und Krankheit zu-

lassen, dass die Pflege

zu Hause erfolgen kann,

oder ob eine Heimun-

terbringung besser ist.

Zurzeit werden rund

80 % aller betreuungs-

und pflegebedürftigen

Personen in Österreich

von ihren Angehörigen

zu Hause versorgt. In

den seltensten Fällen je-

doch sind die Menschen

darauf vorbereitet. Eine Vielfalt an

Fragen fällt an. Fragen, die die fi-

nanzielle Seite betreffen, aber auch

Fragen zu Hilfsmitteln, Selbsthil-

fegruppen oder auch Sachwalter-

schaft.

Pflegegeld.

Unabhängig davon,

ob der Angehörige zu Hause ge-

pflegt oder in einem Pflegeheim

betreut wird, sollte ein Antrag auf

Pflegegeld gestellt werden.

Im Heim.

Mit dem Heimträger

Kontakt aufnehmen und ein ent-

sprechendes Ansuchen auf einen

Heimplatz stellen.

Zu Hause

. Wird die Pflege zu

Hause durchgeführt, ist zu überle-

gen, ob Hilfe von Seiten des Sozi-

alsprengels erforderlich ist: Dann

sollten Sie mit dem Sozialsprengel

in Verbindung treten und bespre-

chen, welche Unterstützung not-

wendig ist. Außerdem ist zu beden-

ken, ob Umbauten nötig sind, um

die Pflege zu Hause zu ermöglichen

oder zu erleichtern. Abzuklären ist

auch, ob Pflegehilfsmittel, wie etwa

ein Pflegebett, benötigt werden.

P

ATIENT

&

P

FLEGE

11

Nr. 73, April 2015

Schlaganfall, was nun?

Hilfe für Angehörige

VERANSTALTUNG

TIPPS

Tag der Pflege

in derAK Imst

Häusliche

Betreuung

A

m

Dienstag, 5. Mai,

stehen in der

AK Imst

pflegende Angehörige und

ihre Probleme im Vordergrund. Ab

14

Uhr

gehts um den Vergleich Pflegeheim,

24-Stunden-Betreuung und Sozial-

sprengel. Ab

16.30 Uhr

gibts Infos für

Angehörige u. a. vom Leiter der PVA, Dr.

Christian Bernard, zu freiwilliger Weiter-

versicherung und Pflegegeld-Einstufung,

außerdem zu Unterstützungen, Pflege-

karenz, Pflegeurlaub und Familienhos-

pizkarenz. Um

19 Uhr

erfahren Sie, wie

man der Burnout-Falle entkommt. Von

14

bis 19 Uhr

kann außerdem vor Ort eine

Hilfsmittelausstellung besucht werden.

Von

15 bis 18 Uhr

bietet die Caritas eine

Demenzberatung. Anmelden unter 0800/

22 55 22 – 3150. Mehr auf ak-tirol.com

E

in Familien-

mitglied wird

plötzlich pflege-

bedürftig. Hilfe in

dieser schwierigen

Situation bekom-

men Angehörige

von Expertinnen

in der

AK Telfs

am

Donnerstag, 7. Mai,

um 19.30 Uhr

und in der

AK Lienz am

Dienstag, 12. Mai, um 16 Uhr

.

Anmeldung für Telfs unter der Hotline

0800/22 55 22 – 3850 oder

telfs@ak

-

tirol.com bzw. für Lienz unter 0800/22

55 22 – 3550 oder

lienz@ak-tirol.com

Es geht u. a. um Förderungen, Unterstüt-

zungen, Hilfsmittel und Pflegegeld.

Aus heiterem Himmel.

Ein Schlaganfall, ein Unfall, ein Sturz und dann ein Pflegefall.

Für Betroffene und Angehörige ist danach oft nichts mehr so, wie es einmal war.

Neue AK Broschüre

D

ie AK Broschüre

„Pflegebedarf –

was nun?“

verschafft Betroffenen

einen Überblick über alle Angebote und

informiert zu Themen, die für die Pflege

zu Hause wichtig sind. Gibt es Geld für

denWohnungsumbau? Wie beantragt

man Pflegegeld? Broschüre einfach

anfordern unter 0800/22 55 22 – 1645

oder herunterladen auf ak-tirol.com

Foto: Syda Production/Fotolia.com

Foto: pixelkinder.at

Viel zu tun.

Ein Pflegefall in der Familie verändert alles.

Einfach unentbehrlich

Berufsbild.

Auch wenn es in der Diskussion um den Ärztemangel

in den Hintergrund tritt – ohne Pflegepersonal geht nichts.

D

ie eigentliche Wirkung der Medizin

ist der Gewinn ihrer Betreiber – der

Nutzen für den einzelnen Patienten

könnte die Nebenwirkung sein“, lautet

eine der provokanten Aussagen von Arzt

und Schriftsteller Dr. Günther Loewit (o.),

der sowohl Patienten, als auch Kollegen

mit seinen Büchern aufrüttelt. Bei sei-

nem Vortrag

„Wie viel Medizin überlebt

der Mensch?“

zeigt Loewit in der

AK

Kitzbühel

am

Mittwoch, 29. April, um

19 Uhr

, wie gefährlich die Spirale von

Medikamenten, Operationen, Diagnosen

und Therapien sein kann. Und warum

Tabletten oft nicht das Allheilmittel für

alle Beschwerden sind. Ein spannender

Abend ist garantiert. Im Anschluss an

seinen Vortrag beantwortet der Arzt

gerne auch Fragen. Bitte anmelden unter

Telefon 0800/22 55 22 – 3252 oder per

eMail an

kitzbuehel@ak-tirol.com

Für Gestresste:

Ich pflege mich

Wie viel Medizin

ist gesund?

PFLEGEBERUFE

LOEWIT-VORTRAG

NEWS

CHECK

Foto: Robert Knescke/Fotolia.com

D

as Gesundheits- und Kran-

kenpflegepersonal gliedert

sich in zwei Berufsgrup-

pen: in die Pflegehilfe und

den gehobenen Dienst für Gesund-

heits- und Krankenpflege, kurz

diplomierte Krankenpflegeperson.

Das Einsatzgebiet für Mitarbeiter

in Pflegeberufen ist sehr groß. Sie

arbeiten in Krankenanstalten, Al-

tenwohn- und Pflegeheimen, in den

Sozial- und Gesundheitssprengeln,

aber auch im Behindertenbereich.

Die Ausbildung für den geho-

benen Dienst kann entweder in der

Allgemeinen oder Psychiatrischen

Gesundheits- undKrankenpfle-

ge oder in der Kinder- und

Jugendlichenpflege erfolgen. Auch

danach gibt es die Möglichkeit, im

Rahmen von Weiterbildungen oder

Sonderausbildungen, wie etwa für

Anästhesie- oder Intensivpflege,

Zusatzqualifikationen zu erlangen.

Je nach Grad der Eigenständigkeit

unterscheidet das Berufsrecht drei

Aufgabenbereiche, und zwar den

eigenverantwortlichen, den mitver-

antwortlichen und den interdiszi-

plinärenAufgabenbereich, dabei ist

der erste für die diplomierte Pflege-

person wohl der bedeutendste, weil

sie alle Maßnahmen in diesem Be-

reich in eigener Verantwortung

setzt. Es han-

delt sich

um Tätigkeiten wie Körperpflege,

Lagerung, die Anwendung von ge-

sundheitsfördernden Maßnahmen,

aber auch die psychosoziale Betreu-

ung. Doch verlieren diese für die

gepflegte Person wichtigen Hand-

lungen in der Diskussion um den

Ärztemangel an Bedeutung. Zuneh-

mend werden ärztliche Tätigkeiten

auf das diplomierte Pflegepersonal

abgewälzt. Nicht immer bedeutet

dies aber auch mehr Personal, wes-

halb es zur Vernachlässigung von

pflegerischen Maßnahmen kom-

men kann.

Unterstützt wird der gehobene

Dienst von Mitarbeitern der Pfle-

gehilfe, die sowohl bei therapeu-

tischen, als auch pflegerischen

Maßnahmen sowie hauswirtschaft-

lichen Tätigkeiten mitarbeiten.

Die Aufgaben im interdiszipli-

nären Tätigkeitsbereich betreffen

Bereiche, die sowohl die Ge-

sundheits- und Krankenpflege,

als auch andere Berufe des

Gesundheitswesens betreffen,

wie etwa die Diätologen oder

Physiotherapeuten, die zu den ge-

hobenen medizinisch-technischen

Diensten zählen, die in der näch-

sten Ausgabe vorgestellt werden.

M

itarbeiterinnen und Mitarbeiter

in Pflegeberufen leiden selbst oft

unter demAlltagsstress. Speziell für sie

bieten AK Tirol und ÖGKV einen kosten-

losen Tag der Pflege unter demMotto

„Ich pflege mich“

am

Freitag, 8. Mai, ab

12 Uhr imAZW in Innsbruck

. Um

12.30

Uhr

gehts los mit dem Impulsvortrag

„Mit heilsamen Worten sich und andere

pflegen“

. Die Sprachkompetenztrainerin

Sandra Mantz macht klar, was man mit

Sprache bewirken kann. Betroffene

können sich auch für zwei Workshops

anmelden, um dabei zur inneren Ruhe zu

finden. Zur Auswahl stehen: 5-Elemente-

Ernährung, Yoga, Qi Gong, Humor-Coa-

ching, Meditation und Achtsamkeit.

Eine Anmeldung ist erforderlich unter

der Nummer 0800/22 55 22 – 1645 oder

gup@ak-tirol.com

(bitte die gewählten

Workshops bekannt geben).

Mehr auf ak-tirol.com

Pflegeberufe.

Berufsfeld mit überaus

großem Einsatzgebiet.