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M

IETE

&

W

OHNEN

2

Nr. 73, April 2015

AK

iNFO

D

er Josefstag am 19. März

ist für Tirols Arbeit-

nehmerfamilien ein be-

sonderer Tag: Denn an

diesem Tag wird der Heilige Josef

als Schutzpatron der Arbeiter und

als Tiroler Landespatron gefeiert.

Allianz.

Die AK Tirol nahm die-

sen Tag in einer breiten Allianz mit

ÖGB Tirol, KAB Tirol und Diöze-

se Innsbruck zum Anlass, um ihn

unter das brennende Thema „Woh-

nungsnot in Tirol“ zu stellen und

mit einer gemeinsamen Resolution

Verbesserungen bei den politisch

Verantwortlichen einzufordern.

Welche riesige Belastung das

teure Wohnen für viele Tiroler

Arbeitnehmerfamilien

darstellt,

zeigten und zeigen unter anderem

auch die Ansuchen an den AK

Unterstützungsfonds, mit denen

Betroffene um finanzielle Hilfe er-

suchen. Deshalb haben AK Tirol,

ÖGB Tirol, KAB Tirol und Diöze-

se Innsbruck dazu gemeinsam eine

Resolution verfasst (Auszüge siehe

unten rechts).

Neue AK Studie.

Die politisch

Verantwortlichen werden nicht

nur aufgefordert, Maßnahmen zu

setzen, die den Wohnraum end-

lich leistbar machen. Die AK Ti-

rol präsentierte auch gleich die

neue Studie „Leistbares Wohnen

in Tirol – Möglichkeiten einer Ko-

stensenkung im Wohnbau unter

besonderer Berücksichtigung der

gemeinnützigen Wohnbauträger in

Tirol“, in der aufgezeigt wird, wie

dies einfach und schnell realisiert

werden kann.

Hohe Baukosten.

Studienautor

Luis Leiter, der langjährige tech-

nische Geschäftsführer der Neuen

Heimat Tirol, belegt darin, dass die

Mieten im gemeinnützigen Wohn-

bau um rund 15 %, also um knapp

zwei Monatsmieten pro Jahr, ge-

senkt werden können, sobald Bau-

kosten-Treiber eingespart werden.

Laut Studie liegt Tirol bei den Bau-

kosten im Bundesländervergleich

an 4. Stelle, noch teurer wird nur in

Niederösterreich, Vorarlberg und

Salzburg gebaut.

Mit durchschnittlich 50 % haben

aber die Baukosten im geförderten

Wohnbau den größten Anteil an

der Miete. Die Grundkosten schla-

gen sich mit ca. 10 % nieder, die

restlichen 40 % verursachen die

Bewirtschaftungskosten inklusi-

ve der gesamten Mehrwertsteuer.

Kostentreiber am Bau.

Ein-

sparungspotenzial findet sich also

ganz klar bei den Baukosten. Laut

Studie könnte um 10 bis 15 % gün-

stiger gebaut werden – ohne spür-

bare Qualitätseinbußen, wenn alle

Beteiligten die Kostentreiber auf

das Notwendige reduzieren.

W

ohnen in gesicherten

Verhältnissen gehört

zu den menschlichen

Grundbedürfnissen und

kann als eine elementare Voraus-

setzung gelingenden menschli-

chen Lebens angesehen werden. In

rechtlicher Hinsicht gilt das Recht

auf Wohnen als ein fundamentales

Menschenrecht. Diese Grundhal-

tung der Diözese Innsbruck (Ar-

beitskreis „Leistbares Wohnen“)

teilen auch AK, ÖGB und KAB.

Recht auf Wohnen.

Wird die

Versorgung der Menschen mit

Wohnungen vernachlässigt, das

Wohnen immer weniger „leistbar“

und unsicherer, dann ist das ein

Verstoß gegen die Menschenrechte.

Es ist die undelegierbare Aufgabe

der politischen Entscheidungsträ-

ger aller Gebietskörperschaften,

sinnvolle Rahmenbedingungen für

„Leistbares Wohnen“ zu schaffen.

Wir gehen davon aus, dass die Aus-

gaben für das Wohnen (Miete) inkl.

der Betriebskosten ein Drittel des

Einkommens nicht überschreiten

sollten. Hinsichtlich des Wohnens

in Eigenheimen wird auf die im-

mer größer werdende Belastung

zukünftiger Generationen hinge-

wiesen.

Die Baukosten liegen in Tirol um

12 Prozent über dem Österreich-

Durchschnitt. Die Gründe dafür

sind nicht nachvollziehbar. Die

Kosten fürs Bauen müssen gesenkt

werden. Dies ist ohne Qualitäts-

einbußen möglich, wenn bei den

Kostentreibern gespart wird. Die

von AK Tirol, ÖGB Tirol, KAB

Tirol und Diözese Innsbruck be-

reits früher erhobenen Forderungen

haben nach wie vor Gültigkeit, wie

die Zweckbindung der von Arbeit-

nehmern und Arbeitgebern einge-

hobenen Wohnbauförderung, Miet-

zinsbeihilfen ab Wohnbezug in

allen Gemeinden, Einbeziehen von

Betriebskosten in die Mietzinsbei-

hilfe oder objektive und realistische

Prüfungen der „Ortsüblichkeit“.

Wohnen kann viel billiger sein

AK Wohnstudie belegt:

Wohnbauförderung zweckbinden, Baukosten senken, Normen reduzieren. Das ergibt

ein Einsparungspotenzial von 15 Prozent. Und bringt eine Ersparnis von zwei Monatsmieten pro Jahr.

D

er Kauf einer Eigentumswohnung muss

wohl überlegt sein: Finanzielle Belas-

tungen, Rechtsunsicherheiten, Probleme bei

der Verwaltung der Liegenschaft oder bei der

Abstimmung der Interessen der Wohnungs-

eigentümer sind zu beachten und genau zu

hinterfragen. Hilfestellung dabei bietet die

neue umfangreiche AK Broschüre

„Das Wich-

tigste für Wohnungseigentümer“

in der die

schwierige Materie in verständlicher Form

aufgearbeitet ist. Einfach kostenlos bestellen

unter

0800/22 55 22 – 1731

oder bequem

auf

ak-tirol.com

herunterladen.

D

etailliert und mit vielen Beispielen ver-

sehen ist die AK Broschüre

„Mietrecht

für Mieter“

, in der Konsumenten alle Infos

zum komplexen Thema finden: Von grund-

sätzlichen Erklärungen wie „Was bedeutet

Miete?“ über die rechtlichen Grundlagen für

die Miete einer Wohnung bis hin zu Mietver-

trag, Mietzins, Mietrecht im Scheidungsfall

und die Beendigung eines Mietverhältnisses

werden alle wichtigen Fragen geklärt. Sie

kann unter

0800/22 55 22 – 1731

kostenlos

bestellt werden und steht auf

ak-tirol.com

als Download bereit.

Neues fürWohnungseigentümer Was Mieter wissen sollten

Für Mieter von

Gemeinnützigen

M

it besonders vielen Bestimmungen

sind Mieter Gemeinnütziger

Bauvereinigungen konfrontiert, weil sich

in diesem Bereich verschiedene Gesetze

überschneiden. Umso mehr war es der AK

ein Anliegen, mit der Broschüre

„Wohn-

recht für Mieter von Gemeinnützigen

Bauvereinigungen“

einen praktischen

Ratgeber zur Verfügung zu stellen, der

häufige Fragen beantwortet und einen

Überblick über Rechte und Pflichten gibt.

Aber auch der Wohnungssuchende findet

darin wichtige Hinweise, worauf bei

Abschluss eines Mietvertrags zu achten

ist. Interessierte erhalten die Broschüre

kostenlos unter Tel. 0800/22 55 22 –

1731 oder als Download auf ak-tirol.com

WOHNRECHT

CHECK

Sparen bei Kostentreibern

Aus der Resolution.

Wird die Versorgung der Menschen mit Wohnungen vernachlässigt,

Wohnen immer teurer und unsicherer, dann ist das ein Verstoß gegen die Menschenrechte.

D

ie gemeinsame Resolution von

Diözese Innsbruck, KAB Tirol, ÖGB

Tirol und AK Tirol im vollenWortlaut

findet sich unter ak-tirol.com

Außerdem gibt es auf der AK Home-

page zumNachlesen oder zum

Download auch die Lang- sowie die

Kurzfassung der AK Studie „Leistbares

Wohnen in Tirol – Möglichkeiten einer

Kostensenkung imWohnbau unter

besonderer Berücksichtigung der Ge-

meinnützigenWohnbauträger in Tirol“.

Die Forderungen von

Kirche, ÖGB undAK

ZITIERT

„Politik muss sich mehr

um die Menschen

annehmen, nicht für

Spekulanten arbeiten.“

Erwin Zangerl, AK Präsident

„Verteilungsgerechtigkeit

muss ein Grund-

interesse unserer

Gesellschaft bleiben.“

Manfred Scheuer, Diözesanbischof

„Es ist ein Affront, wenn

Politiker behaupten,

dass wir beimWohnen

kein Problem haben.“

Otto Leist, ÖGB Vorsitzender

„Alleine bei den

Baukosten liegt ein

Einsparungspotenzial

von bis zu 15 Prozent. “

Luis Leiter, Autor der AK Studie

THEMAWOHNEN

Dein Recht.

In den

neuen Broschüren

der AK finden Mieter

und Eigentümer

Antworten auf die

häufigsten Fragen.

AKBROSCHÜREN

INFOS

Fordern Politik zum Handeln auf:

Luis Leiter, Markus Köck (Diözese),

Franz Ebster (FA), Helmut Deutinger

(Grüne), Günter Mayr (FSG), Otto Leist

(ÖGB Vors.), Erwin Zangerl (AK Präs.),

Bischof Manfred Scheuer (v. li.).

Foto: Syda Productions/Fotolia.com

Foto: AK Tirol