TIroler Arbeiterzeitung

POSITIONEN 10 Nr. 109, Juli/August 2018 AKTUELLE SEMINARE www.bfi.tirol AK Werkmeisterschule Elektrotechnik 1. Semester Start am 10. September 2018 Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft Start am 1. Oktober 2018 A1 English - slow and easy Start am 8. Oktober 2018 Buchhaltung Lehrgang - Vorbereitung auf die Buchhalterprüfung Start am 22. Oktober 2018 Lehrgang Klassische Massage Start am 8. Oktober 2018 Vorbereitung auf die LAP Metalltechnik und Mechatronik Start Herbst 2018 Fachlehrgang Grafik und Mediengestaltung mit ISO-Zertifikat Start am 1. Oktober 2018 Matura am BFI Tirol Start ab Herbst in ganz Tirol D ie Eingriffe in den Sozialbereich und die starre Haltung der Regie- rung beim 12-Stunden- Gesetz zeigen deutlich, wie der neue, neoliberal umgebaute Staat funk- tioniert. Industrie und Wirtschaft geben den Ton an, sie zählen sich zu den Leistungsträgern, der Rest hat ihrer Meinung nach zu parieren. Und wer in diesem neuen System keinen Platz findet, der soll selbst zusehen, wo er bleibt. Doch das ist nicht das Österreich und der Sozialstaat, für den die vorigen Generationen hart gearbeitet haben. Und es ist nicht mehr die Demokratie, die uns seit mehr als 70 Jahren Frieden undWohlstand sichert.Wenn eine Regierung die Bedenken hunderttausender Bürger einfach vomTisch wischt und Gesetze ohne Begutachtung beschließt, ist klar, wohin der Weg führt. Die Regierung nutzt nicht nur ihre Macht, sondern auch jeden Propaganda-Trick. So wälzt sie die Verantwortung auf andere ab und bezeichnet etwa AK und ÖGB als Klassenkämpfer. Dass diese Regierung selbst den Klassenkampf eröffnete und geschickt schürt, sagt sie nicht dazu. Es ist Zeit, auf das Volk zu hören und es nach seinemWillen zu befragen.Wird das abgewiegelt, werden wir unseren Staat in ein paar Jahren nicht wiedererkennen. O hne Not wird bei den Armen, den Ar- beitslosen, den Kindern, den Alleinerziehenden, den Geflüchteten und Verfolgten gespart. Und das alles, obwohl gleichzeitig die Zahl der Betroffenen wegen der guten Wirtschaftslage zurückgeht und weniger Mittel gebraucht werden. Mit Lügen und Halbwahrheiten werden die Kranken- und Unfallversicherung, die Arbeiterkammern, die Gewerkschaft und die Be- triebsräte schlecht gemacht. Steuererleichterungen gibt es in erster Linie nur für Unternehmen und Wohlhabende. Beschäftigte sollen länger arbeiten, ihre Gesundheit ruinieren und noch weniger Geld dafür kriegen. Diese Regierung verschlechtert die Lebensbedingungen von vielen zum Profit einiger weniger, sie schürt Hass und Neid in der Bevölkerung und versucht, jahrzehntelang Bewährtes zu zerstö- ren.Wo sind aber die Pläne für die wirklich großen Zukunftsfragen wie Bildung, die Umbrüche in der Ar- beitswelt wegen der zunehmenden Digitalisierung, den Klimawandel und seine Folgen, dieWeiterent- wicklung der EU? Stattdessen wird zerstört, politisch umgefärbt und den Armen und Bedürftigen an Hilfe und Unterstützung das Wenige noch weiter gekürzt. M an bringt Betriebe und Mitarbeiter aus der Illegalität“, hört man von Regierungs- seite und Befürwortern des neuen Arbeits- zeitgesetzes. Dabei müssen sich einem die Nackenhaare aufstellen. Das bedeutet, man hat Kenntnis von Verstößen, aber statt dagegen vorzugehen, ändert man halt das Gesetz. (Da müssen aber viele „schwarze Schafe“ sein!). Die Fakten in KURZform: • Neues Arbeitszeitgesetz ohne übliche Begutach- tung. Was soll das? • Vorher nicht mit Arbeitnehmervertretern darü- ber geredet. • Dankbare Werbeschaltungen von IV und WK in allen Medien, die den 12-Stunden-Tag als Bereicherung für Arbeitnehmer und Familien darstellen. • Arbeitnehmervertreter werden als Panikmacher, Hetzer, Verhinderer verunglimpft. So schaut Regierungsarbeit zurzeit aus. Dass damit Proteste hervorgerufen werden, kann doch niemanden verwundern. Sie sind gerechtfertigt und notwendig, um diese Regierung zum Um- denken zu bewegen. Noch ist Österreich eine Demokratie… Wo sind die Pläne für die Zukunftsfragen? Proteste sind notwendig und gerechtfertigt Liste Erwin Zangerl, AAB-FCG Grüne in der AK Freiheitliche Arbeitnehmer in der AK Erwin Zangerl, AK Präsident Helmut Deutinger, Fraktionsvorsitzender Franz Ebster, Fraktionsobmann AK FRAKTIONEN ZUM THEMA W o ist die Veränderung? Die Regierungsarbeit zeichnet sich dadurch aus, dass man hart erworbene ArbeitnehmerInnenrechte zerstört. Die zynischen Antworten und realitäts- fremden Aussagen von selbst- ernannten heimatverliebten Politikern sind konträr zu den versprochenen Verän- derungen.Wir sagen NEIN zum 12-Stunden-Tag und 60Wochenstunden. Bei einem 12-Stunden-Arbeitstag steigen Unfallgefahren, Gesundheitsrisiken und Feh- lerhäufigkeiten deutlich. Zudemwerden Familienleben sowie Ehrenamt darunter leiden. NEIN zur Zerschlagung der Krankenkassen. Damit würde ein funktionierendes und weltweit beispielhaftes Gesundheitssystem bewusst geopfert, um politische Interessen von wenigen leichter umsetzen zu können. NEIN zur Abschaffung der Notstandshilfe und zu Hartz-IV-ähnlichen Modellen. NEIN zur geplanten Gesetzesänderung, dass Immobilien-Investoren keine Grunderwerbsteuer zahlen! Liebe Bundesregierung, wir fordern, dass der bis dato erfolgreiche gesellschaftliche Konsens in unserer Republik nicht weiter in Frage ge- stellt wird! Sie spielen mit dem Feuer und verursachen mit Ihrer Art der Politik einen nicht wiedergutzuma- chenden Schaden für die Mehrheit der Bürger. Die Bundesregierung spielt mit dem Feuer! Sozialdemokratische GewerkschafterInnen, FSG Bernhard Höfler, stv. Fraktionsvorsitzender WAS BRINGT DIESE REGIERUNG? D er Arbeitsmarkt befindet sich im Wandel. Aufstre- bende Technologien wie 3D-Druck, cyber-phy- sische Systeme, Cloud- Vernetzung, Robotik und „intelligente“ Werkstoffe wer- den in den nächs- ten Jahren immer mehr an Bedeu- tung gewinnen. Umso wichtiger sind gut ausge- bildete Fach- kräfte, die die heimischen Be- triebe mit ihrem Know-how in die Zukunft führen. Hier kommt die AK Werkmeis- terschule ins Spiel, die in Tirol bereits seit 1978 besteht und in der bis heute mehr als 1.300 Werkmeister ausgebildet wurden. „Absolventen der Werk- Anmeldungen ab sofort möglich AK WERKMEISTERSCHULE Karriere. Die AK Werkmeisterschule feiert ihr 40-jähriges Jubiläum und ist aktueller denn je. M it ihren insgesamt drei Niederlas- sungen in Innsbruck, Kufstein und Jenbach ist dieWerkmeisterschule auch in den Tiroler Bezirken vertreten. Das derzeitige Angebot umfasst die Fachrich- tungen Elektrotechnik, Maschinenbau und Mechatronik. Die berufsbegleitende Ausbildung dauert insgesamt zwei Jahre und ist in vier Semester unterteilt. Zum Abschluss erhalten die Absolventen ein Abschlusszeugnis und ihrenWerk- meisterbrief, womit sie über einen EU-weit anerkannten Abschluss verfügen. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein facheinschlä- giger Lehr- oder Schulabschluss. Gefördert wird der Besuch der Werkmeister- schule sowohl vom Land Tirol als auch von der Arbeiter- kammer Tirol. Die nächsten Lehrgänge starten im Herbst 2018, die Anmel- dung ist bereits mög- lich.Weitere Informationen gibt es unter www.werkmeister- schulen.tirol Meister aller Klassen meisterschule vereinen technisches Fachwissen mit Kommunikations- und Führungskompetenz und sind wichtige und gefragte Akteure am modernen Arbeitsmarkt“, bringt es AK Präsident Erwin Zangerl auf den Punkt. Karin Klocker, Ge- schäftsführerin des BFI Tirol, un- terstreicht: „Wir freuen uns, dass die Werkmeisterschule so gut ange- nommenwird, und sind stolz darauf, dass die Ausbildung bei ansässigen Betrieben aufgrund ihres hohen Ni- veaus und der Praxisnähe einen aus- gezeichneten Ruf genießt.“ Auch in diesem Jahr schließen wieder mehr als fünfzig Werkmei- ster in den Fachrichtungen Elek- trotechnik, Maschinenbau und Mechatronik ihre Ausbildung ab. Die Vorteile dieses Abschlusses belegt eine Studie der Universität Innsbruck. Hieraus geht hervor, dass sich die berufliche Stellung im Betrieb deutlich verbessert und sich auch in einem höheren Gehalt niederschlägt. Zusätzliche Vorteile: Der Zugang zur Selbständigkeit, so- wie zahlreiche weiterführende Aus- bildungsmöglichkeiten. © industrieblick /stock.adobe.com

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIxOTE=