Tiroler Arbeiterzeitung

3 OFFEN GESAGT Nr. 119, Mai 2019 Unser Sozialstaat sorgt für den nötigen Ausgleich Spitalsversorgung sicherstellen Erwin Zangerl. „Während neoliberale und vorgestrige Kreise versuchen, unser Land nach ihren Plänen umzubauen, bekennen wir uns zum Sozialstaat und seinen Einrichtungen.“ N ach heftigen Protesten aus der Bevölkerung, von Ärztekammer, AK, ÖGB und Betriebsrat gegen die Schließungspläne des LKH Natters hat Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg von diesem Vorha- ben Abstand genommen. Aber die Einsparungspläne im Bereich der Spitäler sind noch nicht vom Tisch. Unausgegorene Pläne! Solch unkoordinierte Ho-ruck- Maßnahmen führen zum Verlust wichtiger medizinischer Stellen und erschweren die Neurekrutierung von dringend benötigtem Personal. Präsident Zangerl: „Es gehören endlich alle betroffenen Gruppen eingebunden. Alle anderen Speku- lationen stellen nur eine unnötige Verunsicherung der Bevölkerung, der Ärzteschaft und des Pflegeper- sonals dar.“ Versorgung sichern! In einem Antrag der AK Vollver- sammlung fordert die AK Tirol die Landesregierung im Sinne einer ausreichenden Gesundheitsvorsor- ge auf, die Mindeststandards der medizinischen und pflegerischen Versorgung zu diskutieren und dann festzulegen. Weiters sollte der längst überfällige Betreu- ungsschlüssel für Krankenhäuser, Pflege- und Betreuungseinrich- tungen in Tirol endlich festgelegt werden. Und schließlich sollte sich das Land klar zu einer patienten- orientierten Versorgung, Behand- lung und Betreuung bekennen. Die Firma EPIG GmbH hat, wie bereits für das Land Steiermark nunmehr auch für Tirol, den Regi- onalen Strukturplan Gesundheit 2025 (RSG) erstellt. Die Berech- nung des angenommenen künftigen Bedarfs erfolgte durch Biostatistiker anhand rein rechnerisch ermittelter Werte. Es steht zu befürchten, dass lokale Gegebenheiten nicht so berücksichtigt wurden, dss die Gesundheitsversorgung der Tiroler Bevölkerung auch weiterhin in aus- reichendem Maße gewährleistet ist. KRANKENHÄUSER HALTEN EINFACH GEWINNEN MIT DER AZ E xperimentellere Arrangements, eine spannend inszenierte Bühnenshow und viele neue Klang- elemente sind die Zutaten für „Elec- trifying music from the alps“ in Form des Herbert Pixner Projekts. Nach über 1.000 (!) ausverkauften Konzerten zählt dieses Musikprojekt mittlerweile zu den erfolgreichsten Acts im gesam- ten deutschsprachigen Raum. Wenn Sie ein Feuerwerk aus traditioneller alpenländischer Musik, Flamenco, Gipsy-Jazz, Blues, Rock und World- music hören wollen, dann spielen Sie mit und gewinnen Sie Karten für den Aufritt am 21. Juni um 20 Uhr auf der Festung Kufstein (siehe li.). D ie SEER sind eine der stärksten Livebands des Landes. Ihre Erfolge in den Hitparaden und ihre Präsenz in den Medien zeigen, dass das ‚Seerische‘ mehr als bloße Un- terhaltung ist. Es ist eine Lebensein- stellung, die in Noten, Wörter und Arrangements gepackt wird und auf die Zuhörer wirkt. Davon überzeugen können sich Fans am 19. Juni ab 20 Uhr in der Festhalle Fügen , wenn die SEER unter anderem ihre großen Hits wie „Wilds Wasser“, „Junischnee“ und „Über‘n Berg“ zum Besten geben werden. Deshalb mitspielen und mit etwas Glück Karten für das Live-Event gewinnen (siehe li.). SOUND-WUNDER MUSIK-PHÄNOMEN Pixner Projekt Die SEER live Mitmachen & gewinnen. Wenn Sie Karten für eine der Veranstaltungen gewinnen wollen, mailen Sie an ak@tirol.com, schicken ein Fax an 0512/5340 – 1290 oder schreiben an AK Tirol, Maximilianstraße 7, 6020 Innsbruck, Stichwort: „MS Valenti- na“, „Risse“, „Pixner“ oder „Seer“. Einsendeschluss ist der 21. Mai 2019 . Namen, Adresse und Telefonnummer nicht vergessen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, keine Barablöse möglich. Ihre personenbezogenen Daten (Name,Adresse,eMail, Telefonnummer) werden von der AKTirol ausschließlich für die Teilnahme und Abwicklung des jeweiligen Gewinnspiels verwendet und nach der Auslosung oder Ausspielung gelöscht.Ausführliche Informationen gemäß der DSGVO finden Sie unter https://tirol.arbei - terkammer.at/Datenschutz_ (DSGVO).html. S eit 1992 bietet das Innsbrucker Filmfestival spannende und interessante Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus Ländern, von denen vielen nicht einmal die Hauptstädte geläufig sind, aber auch heimische Produktionen. Die Milser Filmemache- rin Melanie Hollaus ist heuer wieder mit zwei Produktionen vertreten: Für „MS Valentina“ (Leokino 2, 29. Mai, 19.30 Uhr) sowie „ RISSE“ (Leokino 1, 2. Juni, 17 Uhr) verlost die AZ Frei- karten. Spielen Sie mit (siehe li.) und gewinnen Sie mit ein bisschen Glück einen Gratiseintritt. In „MS Valentina“ beleuchtet Melanie Hollaus das Leben einer rumänischen Familie an Bord ihres Donau-Frachtschiffes, „Risse“ zeigt die Entstehung und Entwicklung der Südtiroler Siedlungen und die Schicksale der Optanten. Weitere Infos finden Sie auf www.iffi.at 28. INTERNATIONALES FILMFESTIVAL Innsbruck im Zeichen der Cineasten S ie ist das Erfolgsmodell unserer Zweiten Republik und hat Frieden und Wohlstand gebracht. Die Sozialpartnerschaft hat immer gemeinsam mit der Regierung wichtige Maßnahmen umgesetzt, damit es den Menschen in unserem Land besser geht. Die größten Errungenschaften imWirtschafts- und Sozialbe- reich wurden dank der gemeinsamen Anstrengungen durch einen fruchtbaren Dialog zwischen Regierung und Sozialpartnern in den letzten 75 Jahren erzielt. Diesen Weg des Miteinanders sollten wir wieder einschlagen. Groß geworden sind wir, weil wir trotz aller Unterschiede zusammengearbeitet haben. Getragen immer von der Überlegung, was für den anderen zumutbar ist – und nicht von dem, was die eigene Macht stärkt. J eder von uns kann in eine Notlage geraten, umso wichtiger ist ein funktionie- render Sozialstaat. Beim Bildungs- und Schulwesen, bei Pension, Krankheit oder Pflege, bei Arbeitslosigkeit oder Erwerbslosigkeit darf nicht auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger gespart werden. Dank unseres Sozialstaats leben wir in einem der reichsten Länder der Welt. Unser Sozialstaat funktioniert vor allem durch die Beiträge der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die die Leistungs- träger unseres Landes sind. I ch bekenne mich zumWert unserer demokratischen Gesellschaft. Jede Form von Nationalismus und Radikalismus ist abzulehnen. Nationalismus darf nicht mit Patriotismus gleichgesetzt werden. Wir müssen gemeinsam entschieden gegen alle derartigen Tendenzen auftreten. D ie AK als größte gesetzliche Interessenvertretung darf nicht in ihren wichtigen Aufgaben für unser Land und für die Arbeitnehmer-Familien beschnitten werden, etwa durch Kürzung der AK Umlage. Die enormen Leistungen, die die AK erbringt - und das für im Schnitt 7 Euro pro Monat - können durch nichts ersetzt werden. Allein die jährlichen Zuwendungen der AK an das Land Tirol und seine Arbeitnehmer summieren sich auf fast 6,5 Millionen Euro. Ganz zu schweigen von den mehr als 335.000 Beratungen und den 51,4 Millio- nen Euro, die die AK für Tirols Beschäftigte jährlich erkämpft. A us der Geschichte sollten wir gelernt haben, dass Ausgrenzen und Nicht-Miteinander-Reden eine immense Gefahr für unsere Gesell- schaft darstellen. Wer den Dialog verweigert, verlagert die Konflikte auf die Straße. Wir sagen Nein zu jeder Form der Zentralisierung und zur Entmachtung der Regionen, Länder, Gemeinden und Kammern. … zur Sozialpartnerschaft … zum Sozialstaat … zum Wert unserer Demokratie … zur Steuerautonomie … zur Arbeiterkammer … zum Dialog T irols Beschäftigte arbeiten, um zu leben - und nicht umgekehrt. Umso wichtiger ist der wert- schätzende Umgang mit ihrer Leistung. Dazu gehört die Forderung nach einem Mindestlohn von 1.700 Euro, damit sich die Beschäf- tigten auch das Leben leisten können. Als Ausgleich zum 12-Stunden-Arbeitstag und der 60-Stunden-Woche gehört als nächster Schritt das gesetzlich verankerte Recht auf die 4-Tage- Arbeitswoche. … zum Wert der Arbeit J ede Senkung der Steuerlast ist zu begrüßen, wenn sie auch fair finanziert wird und sich nicht die Steuerzahler den Großteil selbst bezahlen müssen. Die jetzt vorgestellte Reform soll erst ab den Jahren 2021/22 wirksam sein. Die kalte Progression soll gar erst ab dem Jahr 2023 abgeschafft werden. Somit zahlen sich die Arbeitnehmer-Familien die Steuerreform in Wirklichkeit selbst. Tirol ist Bruttozahler und die Arbeit- nehmerschaft leistet 80 Prozent des gesamten Steuerauf- kommens. Umso wichtiger ist der Vorschlag der westlichen Bundesländer nach einer echten Steuerautonomie. G erechtigkeit darf keine Einbahnstraße sein. Das betrifft auch Verstöße gegen arbeitsrechtliche Bestimmungen. Im letzten Jahr wurden in Österreich 43 Millionen Überstunden unentgeltlich geleistet, das entspricht zusätzlichen 25.000 Vollzeitarbeitsplätzen. Der Anspruch auf Überstundenentgelt erlischt oft schon nach drei Mona- ten. Und wird ein Arbeitgeber zur Nachzahlung angewiesen, bleibt er völlig straffrei. Schwarzen Schafen bringt das einen unlauteren Wettbe- werbsvorteil und den Beschäftigten oft langwierige Verfahren. … zur Gerechtigkeit © AK Tirol/Berger

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIxOTE=