Tiroler Arbeiterzeitung

S TEUER & A KTUELL 4 Nr. 119, Mai 2019 „Steuer sparen“: AK hilft bei der Veranlagung Mehr als 1.000 Mitglieder profitierten von großer AK Lohnsteuer-Rückholaktion J ede Senkung der Steuer- last ist zu begrüßen, aller- dings nur, wenn sie fair finanziert wird. Der Staat sollte nicht den Steuerzahlern auf der einen Seite Geld nehmen und auf der anderen Seite wieder geben. Dieser Taschenspieler- trick würde bedeuten, dass sich die Steuerzahler die Lohnsteu- ersenkung zum Großteil selbst finanzieren müssten“, sagt AK Präsident Erwin Zangerl zu den Steuerplänen der Regierung. Kalte Progression bleibt. Zu- frieden zeigt sich der AK Prä- sident damit, dass die geplante Netto-Entlastung bis 2022 von 7,5 Milliarden Euro zum größten Teil den Beschäftigten und den Pensionisten zugutekommt. Zan- gerl: „Was leider fehlt, ist die Ab- schaffung der kalten Progression. Wenn jetzt eine Reform beschlos- sen wird, die stufenweise und erst beginnend im Jahr 2021 wirksam sein soll, und die kalte Progres- sion erst ab dem Jahr 2023 abge- schafft wird, steht zu befürchten, dass sich die Arbeitnehmer-Fa- milien die Steuerreform in Wirk- lichkeit in großen Teilen selbst bezahlen. Die Abschaffung der kalten Progression haben beide Regierungsparteien im Wahl- kampf ihren Wählern verspro- chen. Und jetzt wieder nach hin- ten verschoben, bis kurz vor die nächsten Wahlen. Ein Schelm, wer Böses denkt. Den Berech- nungen des Finanzministeriums zufolge spült die kalte Progressi- on bis 2023 knapp 7,5 Milliarden Euro in die Taschen des Fiskus.“ Niedrigeinkommen. Insgesamt werden 4,8 Millionen Steuerzah- ler von einer Senkung der Tarife profitieren. Ab 2021 wird der Eingangssteuersatz von 25 auf 20 Prozent gesenkt. Ein Jahr später sinken die nächsten Tarife von 35 auf 30 bzw. von 42 auf 40. Der Spitzensteuersatz von 55 Prozent bleibt erhalten. Grundsätzlich be- grüßenswert ist, dass auch jene entlastet werden sollen, die so niedrige Löhne und Gehälter ha- ben, dass sie keine Steuern zah- len. Das erst 2020 und über die Senkung der Krankenversiche- rungsbeiträge zu machen, kann sich aber als teure Falle entpup- pen. Denn diese Maßnahme ver- ursacht eine Finanzierungslücke in Höhe von 900 Millionen Euro bei den Krankenkassen. Nur wenn diese zur Gänze von der Regierung ersetzt werden, kann man von einer Entlastung für die Versicherten sprechen. Faktor Arbeit entlasten. Vertan wurde auch die Chance, den Fak- tor Arbeit nachhaltig zu entlasten und dafür Millionenvermögen stärker in die Pflicht zu nehmen. Genau diese Schritte werden Österreich aber schon lange von zahlreichen internationalen Or- ganisationen empfohlen, so Zan- gerl. Nicht nachvollziehen kann der AK Präsident auch die geplante stufenweise Senkung der Kör- perschaftssteuer von 25 auf 21 Prozent im Jahr 2023: „Es gäbe bessere Wege, gezielt Innovati- onen und Investitionen zu för- dern. Österreich heizt damit den Steuerwettbewerb zwischen den Staaten weiter an, anstatt sich auf europäischer Ebene für Mindest- steuersätze einzusetzen.“ BROSCHÜRE GELD ZURÜCK 2019 H olen Sie sich ihr Geld vom Finanzamt zurück! Mit der Arbeit­ nehmerveranlagung (ANV) können Sie Sonderausgaben, Werbungskos­ ten und außergewöhnliche Belas­ tungen geltend machen und je nach Lebenssituation bestimmte Begünsti­ gungen berücksichtigen. Die perfekte Anleitung zur Arbeitnehmerveranla­ gung finden Sie in der AK Broschüre „Steuer sparen“ . Gleich anfordern unter 0800/22 55 22 – 1480 oder herunterladen auf ak-tirol.com Beschäftigte sollten diesen Leitfaden nützen, denn eine ANV lohnt sich fast immer. Außerdem erfahren Sie in dieser Broschüre wichtige Details zu Negativsteuer, Freibeträgen etc. © fotogestoeber/stock.adobe.com I m März und April fanden heuer erneut die AK Steuerspartage in Innsbruck und allen Bezirkskam­ mern statt. Interessierte nutzten die Möglichkeit auf Terminvereinbarung alle Fragen im Zusammenhang mit der Arbeitnehmerveranlagung mit Experten von AK und Finanzämter zu klären. An 11 Tagen wurden mehr als 1.000 Personen beraten und insgesamt 1.318 Steuerer­ klärungen abgewickelt. In der Zeit von Jänner bis April wurden zudem in der Abteilung Wirtschaftspolitik 744 Personen zu diesem Thema beraten und 919 Veranlagungen durchgeführt. Die Teilnehmer der Steuerspartage hatten dabei die Möglichkeit, die Steuererklärung vor Ort online oder per Formular zu erledigen. Wer die Steuerspar­ tage versäumt haben sollte, kann jederzeit in der AK in Innsbruck oder den Bezirkskammern Hilfe dazu in Anspruch nehmen. Infos unter ak-tirol.com oder unter 0800/22 55 22 – 1466 . Steuerreform. Zwar wurden die Tarife gesenkt, auf das Ende der kalten Progression wurde allerdings wieder „vergessen“… © photoschmidt /stock.adobe.com © Die Fotografen G roße Auszeichnung für das Rückenwind- Projekt der AK Tirol und des Vereins CUBIC. Im Rahmen einer Feierstunde wurde dem Jugend-Projekt der diesjährige Kaiser- Maximilian-Preis verliehen. Gerade am Übergang von der Schule ins Arbeitsleben stehen viele Jugendliche vor Orientierungs­ problemen. Hier hilft AK Rückenwind: Junge zwischen 17 und 30 Jahren können an Projekten in ganz Europa im Rahmen des Europäischen Freiwilligendienstes teilneh­ men. Sie erhalten Unterstützung beim Struk­ turieren ihres Alltags und bei der Identitäts­ findung. Die Teilnahme ist kostenlos, sie wird von AK Tirol und Erasmus+ finanziert und mit dem Verein CUBIC durchgeführt. Mehr als 300 junge Menschen haben bereits davon profitiert. Mehr auf ak-tirol.com Auszeichnung für AK Rückenwind KAISER-MAXIMILIAN-PREIS Entlastung. „Die Steuerreform ist zu begrüßen, hätte aber mutiger sein können“, sagt AK Präsident Erwin Zangerl. Konkret: Den Faktor Arbeit stärker entlasten samt Gegenfina nz ierung durch höhere Beiträge von Vermögen. Steuer sinkt, kalte Progression bleibt! Präsentation des Siegerprojekts: AK Präs. Erwin Zangerl, LT-Präs. Sonja Ledl-Rossmann, Elfriede Moser, Mag. Markus Albrecht, Leo Kaserer (alle drei Verein Cubic), LR Beate Pal fra- der, VBM Christine Oppitz-Plörer und BM Georg Willi (v.li .)

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