Tiroler Arbeiterzeitung

V ERMÖGEN & F RAU 9 Nr. 119, Mai 2019 AK INFORMIERT TERMIN E in Leben lang arbeiten und dann plötzlich in Pension. Für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh- mer ist diese neue Situation mit einem sogenannten Pensionsschock verbunden. Das könnten Sie verhin- dern, indem Sie Ihre letzten Arbeits- jahre mit Altersteilzeit kombinieren. Diese ermöglicht einen fließenden Übergang vom Arbeitsleben in die Pension. Die Arbeitszeit wird um 40 bis 60 % verringert, das Entgelt beträgt zwischen 70 und 80 % des bisherigen Einkommens. Weitere Details zu Laufzeit, Blockmodellen, Zugangsalter, Teilpension und vieles mehr erfahren Interessierte von einem AK Experten beim kostenlosen Infoabend „Alles zur Altersteilzeit“ am Mi. 22. Mai ab 19 Uhr in der AK Lienz, Beda-Weber-Gasse 22 . Anmeldung unter 0800/22 55 22 – 3535 oder lienz@ak-tirol.com AK Lienz: Alles zur Altersteilzeit A lles andere als rosig ist die derzeitige finanzielle Lage vieler Österreicherinnen und Österreicher: Jeder Zweite hat gegen Monatsende gelegentlich oder meistens kein Geld mehr am Konto. Geringe Einkommen und hohe Lebens- haltungskosten tragen dazu bei, dass die Zahl der Öster- reicherinnen und Öster- reicher ohne Ersparnisse seit dem Vorjahr von 24 auf 27 % angestiegen ist. Laut AK Präsident Erwin Zangerl geht die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinander: „Die Armen werden immer ärmer, weil sie zu wenig verdienen und sich erst gar nichts zur Seite legen kön- nen, während die Reichen immer reicher werden.“ Ist das Vermögen inner- halb einer Gesellschaft un- gerecht aufgeteilt, kann es früher oder später zu Span- nungen kommen. Eine Lö- sung für dieses Problem zu finden, ist besonders aus frauenpolitischer Sicht wichtig, denn Frauen be- sitzen im Durchschnitt 23 % weniger Vermögen als Männer und sind somit von der Vermögensun- gleichheit besonders stark betroffen. Mit Erbschafts- und vermögensbezogenen Steuern könnte die Ver- mögensverteilung in Ös- terreich beispielsweise ge- rechter gestaltet werden. Vor allem Frauen wür- den davon profitieren. Aktuelle Zahlen. Mit- te Januar veröffentlichte die Oesterreichische Nati- onalbank die dritte Welle der Vermögenserhebung HFCS (HFCS 2017), laut der das reichste Prozent der österreichischen Be- völkerung fast ein Viertel des privaten Nettovermö- gens besitzt, während die ärmere Bevölkerungs- hälfte gerade einmal auf 3,6 % kommt; die Zahlen sind somit seit der letzten Erhebung (HFCS 2014) in etwa gleichgeblieben. Bisher wurden Superreiche je- doch nicht in den HFCS-Daten erfasst; der Abstand zwischen Arm und Reich könnte also noch größer ausfallen, als aus der Um- frage hervorgeht. Im Rahmen einer Studie (2017) versuchten Forscher der Uni Linz, die feh- lenden Daten mittels statistischer Methoden und Reichenlisten für das Jahr 2014 zu ergänzen. Ihren Schätzungen zufolge machte der Vermögensanteil des reichsten Prozents damals rund 40 % aus. Gender Wealth Gap. Unter- schiede bestehen jedoch nicht nur zwischen Arm und Reich, sondern auch zwischen Mann und Frau: Ös- terreicherinnen verdienen nicht nur weniger, ihre Vermögen sind auch durchschnittlich um fast ein Viertel kleiner als die der Männer. Zwar bestehen über weite Teile der Bevölkerung kaum Vermö- gensunterschiede zwischen den Geschlechtern, jene am oberen Ende der Vermögensverteilung sind dafür umso größer. Wür- den Vermögen höher besteuert, könnte das die Lösung bringen: Mit einer sinnvoll gestalteten Erbschaftssteuer könnten jährlich zwischen 600 und 800 Mio. Euro eingenommen – und der Abstand zwischen Arm und Reich verrin- gert – werden. Die sogenannte Gender Wealth Gap, die Vermögenslücke zwi- schen Männern und Frauen, könnte durch die Einführung von vermögensbezogenen Steuern ebenfalls zu einem Teil geschlos- sen werden, da Frauen aufgrund der niedrigeren Vermögen da- von weniger betroffen wären als Männer. Zudem würden Frauen überproportional von Leistungen des Wohlfahrtstaates profitieren, die mit den Steuern finanziert werden könnten. Werden jedoch keine solchen Steuern eingeführt oder Maßnahmen jeglicher Art gesetzt, wird sich die Vermögens- konzentration unweigerlich fort- setzen – und das würde eine nicht zu unterschätzende Bedrohung für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft und somit für die Demokratie in unserem Land dar- stellen. Es besteht also dringender Handlungsbedarf auf Seiten der Politik. Analyse. Frauen sind auch in Österreich von der Vermögensungleichheit besonders betroffen – sie haben durchschnittlich 23 % weniger Vermögen als Männer. Von Gleichheit weit entfernt g „Die Armen werden immer ärmer, weil sie zu wenig verdienen und sich erst gar nichts zur Seite legen können.“ Erwin Zangerl, AK Präsident M it einer Schwangerschaft beginnt ein neuer Lebens- abschnitt und es ergeben sich viele Fragen. Was sie zu Arbeits- recht, Kinderbetreuungsgeld, Beihilfe, Schwangerschafts- begleitung etc. wissen sollten, erfahren angehende Mütter und Väter beim kostenlosen AK Infoabend informiert.eltern. werden . Expertinnen beleuch- ten in Kurzvorträgen verschie- denste Themen von „Das Recht der Eltern am Arbeitsplatz“ bis zu „Finanzielles rund um Schwangerschaft und Geburt“. Die nächsten Termine: Di. 21. Mai, 19 Uhr, in der AK Schwaz, Münchner Straße 20 (DW 3737, schwaz@ak-tirol.com ) , Do. 6. Juni, 19.30 Uhr, im Hotel Ma- ria Theresia in Hall, Reimmichlstraße 25 (DW 3838, hall@ak-tirol.com ) , Mo. 24. Juni, 18 Uhr, in der AK Tirol in Innsbruck, Maximilianstraße 7 (DW 1645, eltern@ak-tirol.com ) und Di. 25. Juni, 19 Uhr, in der AK Reutte, Mühler Straße 22 (DW 3636, reutte@ak-tirol.com ) . Anmeldungen erforderlich unter 0800/22 55 22 und der jeweiligen DW bzw. per eMail . Wie lassen sich Beruf und Familie vereinbaren? Infoabende: Viel Neues für werdende Mamas und Papas TELFS & LIENZ INFORMIERT.ELTERN.WERDEN A rbeit, Kinderbetreuung, Haus- halt, Partnerschaft und Frei- zeitaktivitäten unter einen Hut zu bringen, ist zu einer großen He- rausforderung geworden. Manche Menschen drohen daran zu zerbre- chen. Eine AK Expertin zeigt auf, wie Sie mit den richtigen Entschei- dungen dennoch ein glückliches und erfülltes Leben führen können. Beim kostenlosen AK Infoabend „Ver- einbarkeit von Beruf und Familie“ erwartet Sie unter anderem auch ein persönlicher „Energie-Check“, mit dem Sie erkennen können, wie belastet Sie sind. So fällt es leichter, mit den richtigen Entschei- dungen über die eigenen Zeiträume zu bestimmen: Am Di. 21. Mai ab 19.30 Uhr in der AK Telfs, Moritzenstr. 1 (DW 3838 oder telfs@ ak-tirol.com ) , und am Di. 4. Juni, ab 19 Uhr in der AK Lienz, Beda-Weber-Gasse 22 (DW 3535 oder lienz@ ak-tirol.com ). Anmeldung unter 0800/22 55 22 und der jeweiligen Durchwahl bzw. per eMail . Zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol Medieninhaber und Herausgeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol, 6020 Innsbruck, Maximilianstraße 7 Redaktion: Dr. Elmar Schiffkorn, Mag. Christine Mandl, Gertraud Walch, Mag. Henrik Eder, Armin Muigg, Nina Hosp, BA Fotos: AK, www.fotolia.com Druck: Intergraphik GmbH, 6020 Innsbruck, Ing. Etzelstraße 30 Die von der AK Tirol angebotenen Leistungen kommen ausschließlich ihren Mitgliedern zugute. Soweit personenbezogene Bezeichnungen nur in männlicher Form angeführt sind, beziehen sie sich auf Frauen und Männer in gleicher Weise. AK TIROLER ARBEITERZEITUNG – AK AKTUELL IMPRESSUM © detailblick-foto /stock.adobe.com © get-more /stock.adobe.com

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