Previous Page  7 / 80 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 7 / 80 Next Page
Page Background

Analyse Lohnsteuerdaten 2016 Seite 7

(1) Die Bedeutung der Einkommen

„I work all night, I work all day

To pay the bills I have to pay“

In ihrem Songtext zu „Money, money, money“ brin-

gen es Abba auf den Punkt: Man braucht viel Geld,

um die Ausgaben des täglichen Lebens bestreiten zu

können. Die Einkommen aus unselbständiger Arbeit

sind dabei die Haupteinnahmequellen des größten

Teils der Bevölkerung.

Der finanzielle Spielraum entscheidet wesentlich

über die Möglichkeiten, die den Menschen im Leben

offenstehen: Kann ich mir eine angemessene Woh-

nung leisten? Kann ich mit meiner Familie auf Urlaub

fahren? Kann ich mir für Notfälle Ersparnisse anle-

gen?

Im Jahr 2015 erzielten die Österreicherinnen und

Österreicher ein Bruttoeinkommen von 138,4 Milliar-

den Euro. Die gesamte Lohnsteuer machte 19,3 Mil-

liarden Euro aus. Gegenüber dem Vorjahr ging die

Lohnsteuerleistung um 2,1 Milliarden Euro zurück,

da mit 1.1.2016 die Lohnsteuerreform in Kraft trat,

welche vor allem die unteren Steuertarifstufen senk-

te. Dazu später noch mehr.

2016 wurden rund 21,5 Milliarden Euro an Sozialver-

sicherungsbeiträgen einbehalten. Im Vergleich zum

Vorjahr stieg diese Summe um 800 Millionen Euro an.

Nach Abzug von Sozialversicherung und Lohnsteuer

verblieb bei den Beschäftigten ein Nettoeinkommen

von 97,5 Milliarden Euro, was gegenüber dem Vor-

jahr eine Steigerung um 6,5 Milliarden Euro bedeu-

tete bzw. um 7,1 %. Geld, das zum überwiegenden

Teil für Kosten der Lebenshaltung und dem privaten

Konsum aufgewendet wird und damit eine wichtige

Stütze für die Konjunktur bildet. Mit der Steuerreform

spielte auch erstmals seit längerem wieder der priva-

te Konsum eine konjunkturbelebende Rolle.

(2) Die Bundesländereinkommen

im Vergleich

Der Einkommensschnitt lag in Österreich bei einem

Jahresnettoeinkommen von € 21.942. Umgerech-

net auf einen Monatsbetrag (= Jahreseinkommen

dividiert durch 14) lag der Durchschnitt bei € 1.567.

Das Jahresnettoeinkommen der Männer in Öster-

reich machte € 25.702 aus, die Frauen erreichten €

17.676. Damit lag das durchschnittliche Männerein-

kommen um knapp 45 % über dem weiblichen Ein-

kommensschnitt.

Wie bereits in den Jahren zuvor war Niederöster-

reich das Bundesland mit dem höchsten Einkom-

mensschnitt. Mit € 24.038 wurde der österreichische

Durchschnitt um fast zehn Prozent übertroffen. Das

Burgenland erreichte mit € 23.365 Jahresnettoein-

kommen die zweite Position, das industriell geprägte

Oberösterreich wies den dritthöchsten Einkommens-

schnitt auf.

Die Platzierung Tirols veränderte sich leider nicht:

Wie die Jahre zuvor reihte sich Tirol abgeschlagen

am Ende des Einkommensrankings ein. Mit einem

durchschnittlichen Nettojahreseinkommen von €

20.363 lagen die Tiroler Beschäftigten um 7,2 % hin-

ter dem österreichischen Einkommensdurchschnitt

zurück. In absoluten Zahlen betrug der Rückstand €

1.579 netto im Jahr bzw. € 113 netto pro Monat. Die

Tirolerinnen und Tiroler hätten also um 1,1 Monate

länger im Jahr arbeiten müssen, um das österreichi-

sche Durchschnittseinkommen zu erreichen. Auf den

höchsten österreichischen Einkommensschnitt, den

Niederösterreichs, fehlte sogar eine Summe von €

3.675 netto im Jahr bzw. ein Monatsbetrag von € 262

netto.

Tiroler Männer lagen mit einem Einkommensschnitt

von € 24.625 netto um 4,2 % hinter dem österreichi-

schen Durchschnitt von € 25.702 zurück. Die Tiroler

Frauen erreichten ein Durchschnittseinkommen von

Die Einkommen 2016:

ein Bundesländervergleich