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Seite 52 Die Einkommen in Tirol

Zahl nur geringfügig: 180 Personen kamen hinzu. Die

beschäftigungsstärkste Branche war für die Männer

in Lienz die Sachgüterproduktion mit 3.529 männli-

chen Arbeitnehmern, womit etwas über ein Viertel in

diesem Wirtschaftsabschnitt tätig war. Der öffentlich-

keitsnahe Sektor (öffentliche Verwaltung, Gesund-

heits- und Sozialwesen, sowie Erziehung und Un-

terricht) war für die Frauen im Bezirk der wichtigste

Arbeitgeber. Ein Drittel der weiblichen Beschäftigten

(33%) erzielte in diesem Bereich das Hauptjahresein-

kommen. Fast zwei Drittel (62,0%) der Beschäftigten

arbeiteten das ganze Jahr hindurch ohne längere

saisonale oder sonstige Unterbrechungen, deutlich

weniger - 48,9% - waren jahresdurchgängig in einer

Vollzeitanstellung tätig. Während 64,2% der Männer

in einer ganzjährigen Vollzeitarbeit standen, traf dies

nur auf 31,5% der Frauen zu.

Das durchschnittliche Jahreseinkommen, unabhän-

gig vom Ausmaß der Arbeitszeit, betrug 2015 im

Bezirk Lienz EUR 22.995. Damit lagen die Osttiroler

Einkommen um 3% hinter dem Tiroler Durchschnitt

und um 10,2% hinter dem österreichischen zurück.

Im Vergleich aller österreichischen Bezirke reihte

sich Lienz an 108. Stelle von insgesamt 117 Bezir-

ken ein. Die Männer im Bezirk lagen mit einem Net-

tojahreseinkommen von EUR 22.995 fast im Tiroler

Durchschnitt (-1% gegenüber Tirol-ø), die Frauen

verdienten mit EUR 13.899 jedoch deutlich darunter

(-7% gegenüber Tirol-ø). Bei ganzjähriger Vollzeitar-

beit lagen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

im Bezirk Lienz deutlicher hinter den Durchschnitts-

einkommen zurück. Insgesamt lag das Einkommens-

niveau bei EUR 27.251 und damit um 5,8% unter

dem Tiroler Durchschnitt.

Im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt ver-

dienten die Beschäftigten in Lienz um mehr als ein

Zehntel weniger (-10,9% gegenüber AUT-ø). Die

Männer im Bezirk erreichten bei ganzjähriger Voll-

zeitarbeit einen Einkommensschnitt von EUR 29.172

(-6,1% gegenüber Tirol-ø), die Frauen kamen auf

EUR 22.775 (-7,1% gegenüber Tirol-ø). Bei ver-

gleichbarem Zeitaufwand verdienten die Frauen in

ganzjähriger Vollzeitarbeit um 21,9% weniger als die

Männer.

Die besten Verdienstaussichten boten sich Män-

nern und Frauen im öffentlichkeitsnahen Sektor. Die

Männer erreichten ein Einkommen vom EUR 22.058

(+1% gegenüber Tirol-ø), der Durchschnitt der Frau-

eneinkommen lag bei EUR 17.907 (-3% gegenüber

Tirol-ø). Die zweitbesten Einkommensperspektiven

boten sich in Industrie und Gewerbe. Männer in der

Branche erreichten einen Einkommensschnitt von

EUR 23.858, dieser lag allerdings um 13% hinter

dem Tiroler Durchschnitt zurück. Auch die Einkom-

men der Frauen in der Branche verfehlten mit EUR

15.623 den Tiroler Durchschnitt deutlich (-14% ge-

genüber Tirol-ø). Bei ganzjähriger Vollzeitarbeit blieb

der öffentlichkeitsnahe Sektor nach wie vor derjenige

mit den besten Verdienstaussichten.

Die Frauen erreichten im Durchschnitt ein Jahres-

nettoeinkommen von EUR 27.412 (-4% gegenüber

Tirol-ø), die Männer kamen auf EUR 35.048 (-2%

gegenüber Tirol-ø). Bei beiden, Männern und Frau-

en, ordnete sich der Verkehrsbereich als Branche mit

den zweitbesten Verdienstaussichten bei ganzjähri-

ger Vollzeitarbeit ein. Männliche Beschäftigte in die-

sem Bereich kamen auf EUR 29.292 jährlich (+1%

gegenüber Tirol-ø), weibliche auf EUR 21.722 (-13%

gegenüber Tirol-ø). Insgesamt waren in Lienz jedoch

nur 4% der Beschäftigten in diesem Bereich tätig.

Die realen Einkommen im Bezirk stiegen im Jahr

2015 um 0,8% (Tirol: +0,7%). Die Männereinkom-

men stiegen um 0,8% (Tirol: +0,5%), die der Frauen

um 1,0% (Tirol: +1,1%). Etwas deutlicher stieg die

Kaufkraft der ganzjährig Vollzeitbeschäftigten. Insge-

samt stiegen deren reale Einkommen um 1,6% an

(Tirol: +1,1%). Die Männereinkommen legten real

allerdings mit 1,8% fast doppelt so stark zu, wie die

Einkommen der Frauen mit 1,0%.

8.8 Reutte

Mit einer Beschäftigtenzahl von 16.103 Personen

war der Bezirk Reutte der mit Abstand kleinste Ar-

beitsmarktbezirk in Tirol. Nur etwas mehr als 4% der

Tiroler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren

in Reutte wohnhaft. Die Zahl der Beschäftigten ver-

änderte sich gegenüber dem Vorjahr praktisch nicht

(-2 Personen). Die Sachgüterproduktion – Industrie

und Gewerbe – nahm im Bezirk eine starke Position

ein. Mehr als ein Drittel der Reuttener Männer (35%)

war in der Branche tätig (3.002 Personen). Anders

bei den Frauen: Beherbergung und Gastronomie

war die wichtigste Beschäftigungsbranche für die

weiblichen Beschäftigten – etwa ein Viertel der Frau-

en (27%) erzielte in diesem Wirtschaftsbereich das

Hauptjahreseinkommen.

Mehr als zwei Drittel der Arbeitnehmerinnen und

Arbeitnehmer (69,3%) arbeiteten das ganze Jahr

hindurch. Wird die Betrachtung auf die Personen in

ganzjähriger Vollzeitarbeit eingeschränkt, so zeigt

sich, dass nur mehr 50,0% in dieser Beschäftigungs-

form standen. Hinsichtlich des Arbeitzeitausmaßes

gab es zwischen Männern und Frauen beträchtli-

che Unterschiede: während mehr als zwei Drittel der