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nahme von 0,6% war im Bezirk Lienz zu verzeich-
nen. Einen Beschäftigungsverlust gab es in keinem
Tiroler Bezirk.
Arbeitslosigkeit
Im Durchschnitt der ersten sechs Monate waren
in Tirol 20.948 Personen auf Arbeitssuche, davon
11.825 Männer und 9.123 Frauen. Gegenüber dem
Vorjahr waren damit um 1.054 Personen mehr beim
AMS vorgemerkt, eine Zunahme von 5,3%. Die Ar-
beitslosigkeit der Männer stieg mit 5,7% etwas stär-
ker als diejenige der Frauen mit 4,8%. Die Arbeitslo-
senquote für das erste Halbjahr lag mit 6,3% um 0,2
Prozentpunkte höher als im Vorjahr (Männer 6,7%;
Frauen 5,8%).
Auch die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen und jun-
gen Erwachsenen nahm um 82 Personen zu, sodass
im ersten Halbjahr im Schnitt 3.449 Unter-25jährige
auf Arbeitssuche waren. Die Zunahme der Arbeitslo-
sigkeit in dieser Personengruppe lag allerdings unter
dem allgemeinen Tiroler Durchschnitt.
Weit darüber lag die Zunahme der arbeitslosen Per-
sonen im Alter von 50 Jahren und darüber, deren Ar-
beitsmarktlage sich seit Jahren immer mehr zuspitzt.
491 Arbeitslosen in diesem Alter kamen im Vergleich
zum Vorjahr hinzu, was eine Zunahme der Arbeitslo-
sigkeit um 12,3% bedeutete. Die Zahl der arbeitslo-
sen Personen 50+ stieg damit doppelt so stark wie
die allgemeine Arbeitslosigkeit in Tirol. Insgesamt
waren 4.495 Menschen über 50 Jahre auf der Suche
nach einer neuen Arbeit.
Noch stärker nahm die Arbeitslosigkeit von Personen
mit einer anderen Staatsbürgerschaft zu. 4.637 Aus-
länderinnen und Ausländer waren im Schnitt ohne
Arbeit, 532 Personen mehr als im Vorjahr.
Der Arbeitsmarkt in den Bezirken
In der regionalen Betrachtung zeigte sich eine deutli-
che Streuung der Entwicklung der Arbeitslosigkeit in
den Tiroler Bezirken. Am besten schnitt Kitzbühel ab,
wo die Anzahl der arbeitslosen Personen um 1,2%
zurückging. Nur moderat stieg die Arbeitslosigkeit in
Imst (+1,2%), Landeck (+2,2) und Reutte (+2,3). Die
höchste Steigerung der Arbeitslosigkeit zeigte sich
im Arbeitsmarktbezirk Innsbruck, der neben der Lan-
deshauptstadt auch den Umlandbezirk Innsbruck-
Land umfasst. Hier stieg die Arbeitslosigkeit um
8,3% an, 575 arbeitslose Personen kamen neu hin-
zu. Auch im Bezirk Kufstein stieg die Arbeitslosigkeit
spürbar an (+7,6%).
Die höchsten Arbeitslosenquoten wiesen die Bezir-
ke Landeck und Lienz (10,2% bzw. 10,5%) auf, in
denen mehr als jeder Zehnte erwerbsaktive Person
ohne Beschäftigung war. Den geringsten Anteil Ar-
beitsloser wiesen Schwaz (5,6%) und Reutte (5,3%)
auf. Auffällig ist, dass die Arbeitslosenraten in den
Bezirken trotz der teilweise deutlichen Steigerungen
der Arbeitslosenzahlen sich gar nicht oder nur mode-
rat erhöhten. Dies deshalb, weil gleichzeitig mit dem
Anstieg der Arbeitslosigkeit sich das Arbeitskräftepo-
tenzial, das die Berechnungsbasis der Arbeitslosen-
quote bildet, ausweitete. Die größte Steigerung der
Arbeitslosenquote war im Bezirk Lienz zu beobach-
ten. Diese stieg von 10,0% im ersten Halbjahr 2012
um 0,5 Prozentpunkte auf 10,5% im ersten Halbjahr
2013.
Auffällig ist auch, dass der Anstieg der Arbeitslosen-
quoten mit der Ausnahme des Arbeitsmarktbezirkes
Innsbruck und Innsbruck-Land gänzlich aufgrund des
negativen Entwicklung des Arbeitskräftepotenzials
der Männer zustande kam (im Tirol-Schnitt ein Rück-
gang von 4,0%). Während das Arbeitskräftepotenzi-
al bei den Frauen teilweise im zweistelligen Bereich
anstieg (z.B. Lienz +13,1%, Landeck +12,9%). Im
Durchschnitt wuchs das weibliche Arbeitskräftepo-
tenzial um 8,4% gegenüber dem Vorjahr.
Die Jugendarbeitslosigkeit entwickelte sich nur in
den Bezirken Kitzbühel und Lienz positiv. In Kitzbühel
ging die Zahl der Arbeit suchenden Unter-25jährigen
um 7,9% zurück, in Lienz stagnierte sie mit -0,3%,
was einem Rückgang von exakt einer Person ge-
genüber dem ersten Halbjahr 2012 bedeutete. Einen
deutlichen Anstieg gab es im Bezirk Reutte mit einer
Zunahme der Jugendarbeitslosigkeit um 10,7%. In
Kufstein stieg die Arbeitslosigkeit der Jugendlichen
und jungen Erwachsenen um 7,3% an.
In der Arbeitsmarktsituation der Gruppe der Über-
50jährigen zeigte sich ebenfalls eine breite Streuung,
allerdings vor allem im Hinblick darauf, wie sehr sich
die Situation verschlechterte. Die einzige Ausnahme
bildete der Bezirk Reutte, in dem im ersten Halbjahr
die Zahl der arbeitslosen Personen dieser Alters-
gruppe tatsächlich sank. Am anderen Ende der Ent-
wicklung stehen die Bezirke Kufstein (+17,0%) und
Lienz (+15,2%). Aber auch der Arbeitsmarktbezirk
Innsbruck und Innsbruck-Land wies mit 13,0% eine
überdurchschnittliche Steigerung der Arbeitslosen
50+ auf.