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WISO Seite 19

gebnisse erbrächten und Ungleichheiten aufweisen

würden. Familienarbeit wird nach wie vor zum weit

überwiegenden Teil von Frauen erbracht, die zwar

in der Bildung die Männer ein- bzw. überholt haben,

aber große Spannungen zwischen Erwerbsarbeit

und Betreuungspflichten erlebten und signifikante

Einkommensrückstände aufweisen würden. Niedrig

qualifizierte Migrantinnen und Migranten fänden sich

schnell in einem Teufelskreis aus geringer Bildung,

schlechter Arbeitsmarktchancen und Abhängigkeit

von Sozialleistungen. Durch die demographische

Entwicklung wäre eine zunehmende budgetäre Be-

lastung durch steigende Pensionskosten abzusehen.

Im Umweltbereich wären speziell die Phänomene

Zersiedelung und Verkehr problematisch. Umwelt-

schäden durch den Verkehr wären nicht ausreichend

in die Mobilitätskosten eingepreist.

Was also empfiehlt die OECD? Im Bereich der Finan-

zen und Wirtschaft empfiehlt die OECD weiter einem

Konsolidierungspfad zu folgen und notverstaatlichte

Banken möglichst rasch abzuwickeln. Arbeitshinder-

nisse für Ältere sollten rasch abgebaut werden und

das Pensionssystem an die demographische Ent-

wicklung angepasst werden. Ähnlich wie der IWF, rät

die OECD auch zum

Ausbau von leistbarer

Kinderbetreuung für

Kinder aller Altersstu-

fen, um Frauen den

(Wieder-)Einstieg

in

den Arbeitsmarkt zu

erleichtern. Im Um-

weltbereich

sollten,

wie erwähnt, schädli-

che Auswirkungen des

Verkehrs in die Kosten

eingepreist

werden.

Konkret empfiehlt die

OECD die steuerli-

che Bevorzugung des

Diesels abzuschaffen

und das Road-Pricing

auszudehnen. Auch

die Abschaffung des

Pendlerpauschales ist

im Maßnahmenkatalog der OECD beinhaltet. Bund,

Länder und Gemeinden sollten stärker miteinander

kooperieren, um der steigenden Zersiedelung entge-

genzuwirken.

TIROL

Unterbrechung der Felbertauernstraße

Am 14. Mai wurde die Felbertauernstraße durch ei-

nen massiven Felssturz verlegt. Die Gesteinsmas-

sen zerstörten die Schildalmgalerie und machen den

Felbertauern auf Monate hin nicht passierbar, womit

die Verkehrslage in Osttirol drastisch verschärft wur-

de – nach Nordtirol bleibt nur die Route über Südtirol.

Die verbliebene Busverbindung über den Felbertau-

ern setzte einen Fußmarsch, vorbei am verschütte-

ten Straßenstück, voraus. Der Bau einer einspurigen

Ersatzstraße zur Umgehung der zerstörten Galerie

dauerte Monate und verursachte Kosten in Millionen-

höhe.

Hochwasser in Tirol

Anfang Juni wurde Tirol nach schweren Unwettern

von einer Flutkatastrophe heimgesucht. Besonders

die Bezirke Kufstein und Kitzbühel waren von den

Wassermassen betroffen. Besonders betroffen war

die Gemeinde Kössen, wo die Großache über die

Ufer trat und das Ortsgebiet unter Wasser setzte. In

ganz Tirol mussten hunderte Menschen aus ihren

Häusern evakuiert werden, Hangrutsche bedrohten

Siedlungsgebiete.

Auch die Tiroler Wirtschaft wurde durch das Hoch-

wasser in Mitleidenschaft gezogen. Etwa 140 Be-

triebe mussten teils schwere Schäden hinnehmen.

Die Tiroler Sachgüterproduktion verzeichnete zum Jahresanfang 2013 Produktionsrückgänge.

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vgl. TT, 05.06.2013