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WISO Seite 23

Leicht rückläufig war die Beschäftigungssituation im

Gastgewerbe. Gegenüber dem Vorjahr ging der Be-

schäftigtenstand um 0,7% (-257 Personen) zurück

und erreichte die Zahl von 35.369 Arbeitnehmerin-

nen und Arbeitnehmer. Hauptverantwortlich für die-

sen Rückgang war die wetterbedingt verkürzte Sai-

son, wodurch der Beschäftigtenstand im März 2014

deutlich unterhalb der Zahl der Beschäftigten im Jahr

2013 lag.

Auf der Bezirksebene betrachtet fand die stärkste

Zunahmen an Beschäftigung in Tirols größtem Ar-

beitsmarktbezirk, Innsbruck und Innsbruck-Land,

statt. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 1.696 Per-

sonen auf 123.086 im Durchschnitt des ersten Halb-

jahres 2014. Frauen und Männer trugen gleich viel

zum Wachstum des Beschäftigtenstandes bei (Frau-

en +821; Männer +875).

Auch in Kufstein stieg die Beschäftigtenzahl im Ver-

gleich zum Vorjahr spürbar an: +1,2% bzw. um 538

Personen mehr als im ersten Halbjahr des Vorjahres.

Die Frauen stellten mehr als die Hälfte der Beschäf-

tigungszunahme in Kufstein (Frauen +313, Männer

+225).

In Landeck stieg die Zahl der Beschäftigten um 0,7%

bzw. um 128 Personen an. Zusätzliche weibliche

Arbeitskräfte machten fast den gesamten Zuwachs

aus. 124 Frauen kamen am Landecker Arbeitsmarkt

hinzu, nur aber – im Durchschnitt des ersten Halb-

jahres 2014 – 4 zusätzliche männliche Beschäftigte.

Im Bezirk Lienz stagnierte die Zahl der Beschäftig-

ten (-3 Personen bzw. 0,0%). Einem Verlust von 15

weiblichen Arbeitskräften im Durchschnitt der ersten

sechs Monate von 2014 stand eine Zunahme von 12

männlichen Beschäftigten.

Arbeitslosigkeit

Leider sah das erste Halbjahr 2014 eine deutlich

Zunahme der Arbeitslosigkeit in Tirol. Im Jahres-

vergleich kamen 3.000 Personen auf Arbeitssuche

hinzu, eine Steigerung um 14,6% gegenüber dem

Vorjahr. Die Last der Arbeitslosigkeit verteilte sich an-

nähernd gleich auf Frauen und Männer. Die Zahl der

Frauen in Arbeitslosigkeit stieg um 1.270 Personen

(+13,9%), diejenige der Männer um 1.730 Personen

(+15,1%).

Deutlich weniger stark stieg die Zahl der Jugendli-

chen und jungen Erwachsenen ohne Arbeit. Deren

Anzahl nahm im Durchschnitt um „nur“ 96 Personen

zu, was einer prozentuellen Steigerung von 2,8%

entsprach. Der Anstieg ging fast völlig zu Lasten

der jungen arbeitslosen Frauen, der Anzahl um 78

Personen zunahm. Die Zahl der Männer unter 25 in

Arbeitslosigkeit stieg um 18 Personen. Insgesamt

waren in Tirol in den ersten sechs Monaten 3.545

Personen unter 25 Jahren ohne Arbeit. Somit waren

rund 15% aller Arbeitslosen in Tirol unter 25 Jahre alt,

sie machten aber nur etwa 3% der Gesamtzunahme

der Arbeitslosigkeit in der ersten Jahreshälfte aus.

Im Gegensatz dazu steht die Personengruppe im Al-

ter über 50 Jahren. Keine andere Altersgruppe sieht

sich mit einer so starken Zunahme an Arbeitslosig-

keit konfrontiert. Im Vergleich zum Vorjahr kamen

1.254 Personen 50+ ohne Arbeit hinzu – eine weit

überdurchschnittliche Steigerung um 27,9%! Die

Zahl der arbeitslosen Frauen über 50 Jahren nahm

um sogar mehr als 30% zu. Die Menschen im Alter

50+ machten beinahe 42% der gesamten Zunahme

der Arbeitslosigkeit in Tirol aus. Insgesamt waren im

ersten Halbjahr 5.750 Personen dieser Altersgruppe

ohne Arbeit, sie stellen damit fast ein Viertel aller Ar-

beitslosen in Tirol.

Fast im selben Ausmaß wie die Arbeitslosigkeit stieg

die Zahl der Personen in Schulungsmaßnahmen des

AMS (+14,3% ggü. dem Vorjahr). In der ersten Jah-

reshälfte 2014 waren im Durchschnitt 2.605 Perso-

nen in solchen Maßnahmen und wurden daher nicht

in der Zahl der Arbeitslosen erfasst. Zählt man die

Personen in Schulungsmaßnahmen zu den Arbeits-

losen hinzu, steigt die Arbeitslosenrate in Tirol von

7,2% (exkl. Personen in Schulung) auf 8,0% (inkl.)

an.

Ein großer Teil der Zunahme der Arbeitslosigkeit in

Tirol geht auf das Konto des Arbeitsmarktbezirkes

Die Älteren sind leider die arbeitsmarktpolitische Problem-

gruppe Nummer 1 in Tirol.