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WISO Seite 19

Tirol

Die Konjunktur in Tirol

Das Wifo charakterisiert die Konjunkturentwicklung

für Tirol im ersten Quartal als „eher negativ.“

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Gründe

dafür sind Produktionsrückgänge in der Sachgüter-

erzeugung, Rückgänge in der Bauwirtschaft, in den

Einzelhandelsumsätzen und bei den Nächtigungen

im Tourismus. Hinzu kommt noch die höchste Zu-

nahme an Arbeitslosigkeit von allen österreichischen

Bundesländern.

Die Produktionswirtschaft in Tirol

Seit dem vierten Quartal 2011 gibt es in Tirol einen

fortgesetzten Trend zu einer zurückgehenden In-

dustrieproduktion.

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Im ersten Quartal 2014 betrug

der Rückgang 1,9% gegenüber dem Vorjahr. In den

Quartalen zuvor waren die entsprechenden Rück-

gänge mit 1,3% (Q IV 2013) und 0,7% (Q III 2013)

noch etwas geringer ausgefallen.

Für Tirol sieht das Wifo eine „uneinheitliche Entwick-

lung“ in der Industrieproduktion. Probleme wären

vor allem in den Bereichen Metallerzeugung und –

bearbeitung und in der Herstellung von elektrischen

Ausrüstungen zu beobachten. Der Produktionswert

ging in diesen Bereichen um 18,1% bzw. um 21,1%

gegenüber dem Vorjahr zurück. Auch der Wert der

abgesetzten Produktion im Bereich der Herstellung

sonstiger Waren (ÖNACE c32) schrumpfte mit 26,8%

gegenüber dem Vorjahr deutlich.

Andere Bereiche der Tiroler Industrie entwickelten

sich dagegen positiv. Der Bereich Herstellung von

Glas und Keramik expandierte um 9,8%, die Herstel-

lung von Holzwaren um 16,1%. Insgesamt meldeten

die Tiroler Produktionsunternehmen jedoch eine Ver-

schlechterung der Stimmung bezüglich der aktuellen

Auftragsbestände beim Wifo-Konjunkturtest zurück.

Die Bauwirtschaft in Tirol

Die Zahl der Beschäftigten in der Tiroler Bauwirtschaft

ging im ersten Quartal um 0,3% zurück, im zweiten

Quartal 2014, für das bereits die Beschäftigungsda-

ten vorliegen, beschleunigte sich dieser Rückgang:

die Zahl der Beschäftigten ging um 1,3% zurück. Die

Bruttoverdienste der Beschäftigten im Bauwesen

gingen lt. Konjunkturerhebung um 8,0% zurück. Die

Bruttogehälter sanken im Jahresvergleich um 9,2%,

die Bruttolöhne um 5,8%.

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Der technische Produktionswert im Baugewerbe

nahm um 7,6% zu, der Tiefbau trug mit einer Stei-

gerung von 16,5% mehr dazu bei als der Hochbau,

der um 4,8% stieg. Die öffentlichen Aufträge im Bau-

wesen stiegen um 8,8% an. Die öffentliche Beauftra-

gung im Hochbau stieg um 27,0%, im Tiefbau sank

sie hingegen um 6,1%.

Mit ihrem Auftragsbestand waren die Tiroler Bauun-

ternehmen zufrieden: mehr als 70% gaben an, über

einen ausreichenden oder mehr als ausreichenden

Auftragsbestand zu verfügen.

Der Tourismus in Tirol

Das milde und schneearme Winterhalbjahr 2013/

2014 zeigte seine Auswirkungen auf den Tiroler Tou-

rismus. Der Umsatz der Betriebe im Gastgewerbe

ging um 4,5% zurück, die Zahl der Nächtigungen

Wetterbedingt gab es einen Rückgang der Nächtigungszahlen. Gefühlt sah es so aus: Winter (links), Sommer (rechts)

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Daten idF Wifo (August 2014

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ebda., S. 16

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ebda., S. 59