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AK: Deine Rechte

J

UNGE

&

A

USBILDUNG

C

lemens lernt den Beruf des Molkerei-

fachmanns in der Heumilch-Sennerei in

Fügen, die sich auf die Produktion von Käse

und Butter spezialisiert hat. Er befindet sich

bereits im dritten Lehrjahr und tritt diesen

Sommer zur Lehrabschlussprüfung an. Vor

seiner Lehre besuchte er die Landwirtschaft-

liche Landeslehranstalt in Rotholz, wo sich

auch die Berufsschule befindet, in der Lehr-

linge aus ganz Österreich und Südtirol die

Schulbank drücken.

Molkereifachleute verarbeiten Rohmilch zu

verschiedenen Milchprodukten, wie z. B. zu

Butter, Joghurt, Topfen und unterschiedlichen

Käsesorten. Sie überwachen und kontrollie-

ren die Anlieferung der Rohmilch und führen

anschließend verschiedene Verfahrenstech-

niken, wie Erhitzen, Kühlen, Mischen, Trennen

oder Abpacken durch. Sie bedienen dabei die

erforderlichen Maschinen und führen laufend

Untersuchungen zur Qualitätskontrolle durch.

Da Molkereifachleute mit Lebensmitteln ar-

beiten, ist die Hygiene und Sauberkeit der

Lehrzeit: 3 Jahre | Ort: TFBS fürWirtschaft und Technik Kufstein-Rotholz

MOLKEREIFACHFRAU

|

MOLKEREIFACHMANN

Vier Wochen für ein Trinkgeld

Tatort Praktikum.

Mehr als 4.000 Schüler von Handelsschulen, Handelsakademien und Aufbaulehrgängen

müssen heuer ein Pflichtpraktikum absolvieren. Mit Tipps der AK beugen sie herben Enttäuschungen vor.

Die Milch wird nach der Anlieferung

für die Käseproduktion vorbereitet.

Die Laibe werden für 2 – 3

Tage im Salzbad gelagert.

Von seinem Ausbilder Hannes erfährt

er die Feinheiten der Käseverkostung.

Die Bedienung der Anlage

erfordert gutes technisches Verständnis.

Clemens kontrolliert

die Käseabfüllung.

Arbeitsumgebung sehr wichtig und wird

auch laufend kontrolliert. Die Reinigung der

Maschinen und Arbeitsplätze gehört daher

auch zu Clemens´ täglichen Tätigkeiten.

Für den Beruf des Molkereifachmanns

muss man eine gute physische Ausdauer

mitbringen. Arbeiten bei Hitze und hoher

Luftfeuchtigkeit gehören zum Alltag. Darü-

ber hinaus muss man einen guten Geruchs-

und Geschmackssinn haben, um die Pro-

dukte beurteilen zu können. Viele Arbeiten,

die früher von Hand erledigt wurden, wer-

den mittlerweile maschinell durchgeführt.

Daher braucht man für die Bedienung der

erforderlichen Maschinen ein gutes tech-

nisches Verständnis.

Clemens lernt bei seinem Lehrbetrieb

alle erforderlichen Arbeitsschritte in den

einzelnen Bereichen und darf gewisse Ar-

beiten auch schon selbstständig durchfüh-

ren. Ihmmacht die Arbeit großen Spaß, und

er möchte nach der Lehrabschlussprüfung

erst einmal weiter in der Sennerei arbeiten.

D

u suchst eine spannende Aus-

landserfahrung und bist zwischen

18 und 30 Jahre alt? Dann bewirb dich

ab sofort für zwei tolle AK Rückenwind-

Projekte in Finnland. In

Nykarleby (o.)

kannst du für die Dauer von 12 Monaten

in einem Pferdegestüt mitarbeiten und

in

Kokkola

bei der Foundation Kokkotyö,

wo deine Kreativität bei Grafik-Design,

Marketing & Media und beim Entwerfen

von Bekleidung gefragt ist. Die Projekte

finden im Rahmen des EU-Programms

Erasmus+ statt, Reisekosten, Unterkunft,

Verpflegung, Taschengeld, Versicherung

und Sprachkurs inklusive. Informationen

gibts unter

0800/ 22 55 22 – 1212

bzw.

rueckenwind@ak-tirol.com

A

uf

www.watchlist-praktikum.at

können Praktikanten ihre Erfah-

rungen sowie Missstände anonym

melden. Bei Fragen zum Pflichtprakti-

kum helfen die Jugendexperten der

AK Tirol unter 0800/22 55 22 – 1566.

RÜCKENWIND

INFOS

Der Norden ruft

E

in Strauß Blumen, 25 Euro

und eine Topfengolatsche,

das war‘s. So schäbig wur-

de Andrea für vier Wochen

Einsatz als Praktikantin in einem

inrichtungsgeschäft

abge-

speist! Und dabei war rein

rechtlich gesehen so-

gar alles in Ordnung.

Denn die Schülerin

hatte es leider ver-

absäumt,

wich-

tige Eckpunkte,

wie Arbeitszeit,

Entlohnung

etc.

vorab schriftlich zu

vereinbaren. Den AK

Jugendexperten werden immer

wieder solche Fälle geschildert.

Weil heuer aber erstmals mehr als

4.000 Schüler von Handelsschu-

len, Handelsakademien und Auf-

baulehrgängen im Rahmen ihrer

Ausbildung ein Pflichtpraktikum

absolvieren müssen, dürfte der An-

sturm auf die Plätze enorm sein.

Deshalb warnt die AK besonders

eindringlich vor Fallen.

Nicht angemeldet.

Andrea

brauchte das vierwöchige Prak-

tikum in den Sommerferien im

Rahmen ihrer Ausbildung an einer

berufsbildenden höheren Schule.

Das Einrichtungsgeschäft schien

ein ideales Betätigungsfeld zu

sein. Voller Tatendrang stürzte sie

sich in ihre Aufgaben, statt noch

vor Arbeitsbeginn mit ihrer Chefin

Vereinbarungen hinsichtlich ihres

„Arbeitsverhältnisses“ zu treffen.

Sie fragte nicht einmal dann nach,

als sie bemerkte, dass sie bei

der Gebietskrankenkasse gar

nicht angemeldet war.

In den ersten drei Wo-

chen durfte Andrea bei

vielen Arbeiten mit-

helfen und manche

sogar selbstständig

durchführen. In der

letzten Woche ar-

beitete sie dann

alleine, weil die

Chefin auf Urlaub

war. Kein Wunder,

dass sich die Schü-

lerin eine andere,

faire Abgeltung er-

wartet hatte. Doch als

sie in der AK anfragte, wurde ihr

klar, welch‘ entscheidender Fehler

ihr unterlaufen war.

AK Tipps

• Das Praktikum sollte in Form

eines regulären Arbeitsverhält-

nisses erfolgen und typische

Merkmale, wie Weisungsgebun-

denheit, persönliche Arbeits-

pflicht, Eingliederung in den

Arbeitsprozess,

vorgegebene

Aufgaben und Zeiten sowie

Recht auf Entlohnung aufweisen.

Dann gelten die üblichen gesetz-

lichen und kollektivvertraglichen

Bestimmungen.

• Nur in Ausnahmefällen ist es

möglich, das Pflichtpraktikum

nicht im Rahmen eines Arbeits-

verhältnisses zu absolvieren: Und

zwar dann, wenn der Lehr- und

Ausbildungszweck, und nicht die

Arbeitsleistung im Vordergrund

steht. Dann besteht keinAnspruch

auf Entlohnung, die Arbeitszeit

orientiert sich am Ausbildungs-

zweck, und dann besteht für die

Pflichtpraktikanten automatisch

Unfallversicherungsschutz durch

die gesetzliche Schülerversiche-

rung.

8

Nr. 72, März 2015

Die im Butterfass produzierte

Butter wird von Clemens portioniert.

Ausgenützt

nach Strich

und Faden fühlte sich Andrea bei

ihrem Praktikum.

• Ob ein Pflichtpraktikum als regu-

läres Arbeitsverhältnis absolviert

wird oder nicht, sollte unbedingt

vor Beginn schriftlich mit dem

Betrieb vereinbart und Arbeits-

zeit, Entlohnung etc. dabei fest-

gehalten werden.

• Während des Praktikums genaue

Aufzeichnungen über Arbeits-

zeiten sowie Art der Tätigkeiten

führen!

• Das Praktikum muss fachein-

schlägig sein, ob dem so ist, wird

von der Schulleitung bewertet. In

der HAK sind 300 Stunden nötig,

in HAS und Aufbaulehrgang 150

Stunden. Es ist in der unterrichts-

freien Zeit zu erbringen und kann

in mehreren Teilen absolviert

werden, wobei ein Teil minde-

stens eine Woche dauern muss.

Foto: Jeanette Dietl/Fotolia.com

AK LEHRLINGSREPORTER

Able like you

I

nteressierte, die sozial engagiert sind,

können mit dem AK Rückenwindpro-

jekt „Able like you“ in einem wichtigen

Bereich tätig werden. Wenn du zwischen

18 und 30 Jahre alt bist und vom

1. Mai

2015 bis 31. Jänner 2016 in Palermo

(Italien) Menschen mit Behinderungen

begleiten willst, dann melde dich. Die

Teilnahme ist kostenlos und beinhaltet

Unterkunft, Verpflegung, Taschengeld,

Versicherung, Sprachkurs, Training und

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sofort unter

0800/ 22 55 22 – 1212

bzw.

rueckenwind@ak-tirol.com

Foto: wikipedia.com