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Nachhilfestudie Tirol 2013
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Hochgerechnet gaben Eltern in Österreich in diesem Schuljahr und
im Sommer davor rund 100 Millionen Euro für Nachhilfe aus. Im
Jahr zuvor waren es rund 107 Millionen.
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In Tirol sind die Gesamtausgaben für Nachhilfe gegenüber dem Vor-
jahr ebenfalls etwas zurückgegangen. Sie belaufen sich auf rund 7
Millionen Euro. Vor drei Jahren lagen sie noch bei rund 9 Millionen
Euro.
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Extrapoliert man die Ausgaben während des Jahres bis zum Schul-
schluss (die Erhebung erfolgte im April), so belaufen sich die bun-
desweiten Gesamtausgaben auf rund 117 Millionen Euro; jene in Ti-
rol auf rund 8 Millionen.
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Dieser Kostenrückgang ist an sich erfreulich, sollte aber nicht dar-
über hinwegtäuschen, dass sich der Anteil der Kinder, die eine be-
zahlte Nachhilfe brauchen, kaum verringert hat. Etwas eingespart
wird aber offenbar bei der Anzahl der Stunden bzw. bei den Ausga-
ben für Nachhilfe.
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Vier von zehn Tiroler Eltern, die für externe Nachhilfe zahlen muss-
ten, sind dadurch finanziell sehr stark bzw. spürbar belastet. Für ins-
gesamt drei Viertel der betroffenen Eltern bedeuten diese Kosten
zumindest eine gewisse Belastung.
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Bundesweit zeigt sich, dass insbesondere die sozial und finanziell
schwächer gestellten Haushalte durch Nachhilfe spürbar belastet
sind, sofern man sich eine bezahlte Nachhilfe überhaupt leisten
kann. Dies unterminiert die Bildungsgerechtigkeit und Chancen-
gleichheit.
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Sowohl bundesweit als auch in Tirol besteht bei den Eltern ein brei-
ter Konsens darüber, dass die Notwendigkeit von externen Nachhil-
fen letztlich eine Folge schulischer Versäumnisse vor allem in Bezug
auf Förderangebote, Nachmittagsbetreuungsangebote und Unter-
richtsmethoden ist. Eine wirkungsvolle Eindämmung der Nachhilfe
lässt sich nach Meinung der meisten Eltern nur erzielen, wenn fol-
gende Maßnahmen umgesetzt werden: ein möglichst verständlicher
Unterricht, mehr Zeit für das Üben des Stoffes an den Schulen, da-
mit verbunden mehr Nachmittagsbetreuung mit Förderunterricht
sowie Klassenteilungen in einzelnen Fächern. Viele wünschen sich
in diesem Zusammenhang auch einen Ausbau der Ganztagsschulen.