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Analyse Lohnsteuerdaten 2015 Seite 5

Die wichtigsten Punkte im

Überblick

• Mit einem Nettoeinkommen von € 19.272 jährlich, das entsprach einem Monatseinkommen von € 1.377

netto, lagen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Tirol 2015 abgeschlagen auf dem letzten Platz in

Österreich.

• Auf den österreichischen Durchschnitt von € 20.891 fehlten € 1.619 netto im Jahr. Das bedeutet, Monat für

Monat verdienten die Tirolerinnen und Tiroler um fast € 120 netto weniger als im Durchschnitt Österreichs.

• Auf die Einkommen der Beschäftigten in Niederösterreich, welche den höchsten Einkommensschnitt in Ös-

terreich hatten, fehlt sogar eine Summe von € 257 netto im Monat.

• Von den zehn einkommensschwächsten Bezirke in Österreich lagen vier in Tirol: Lienz, Innsbruck, Kitzbühel

und Landeck, das der Bezirk mit dem zweitniedrigsten Einkommensdurchschnitt ganz Österreichs war.

• Innsbruck-Land, als der Tiroler Bezirk mit den höchsten Einkommen, ordnete sich im Vergleich der österrei-

chischen Bezirke an Position 65 von 117 ein. Kufstein, der am zweitbesten platzierte Tiroler Bezirk folgte an

Position 90 von 117 österreichischen Bezirken.

• Die Männer in Tirol erzielen im Schnitt ein Nettoeinkommen von € 1.664 monatlich, damit lagen sie um fast

fünf Prozent hinter dem österreichischen Durchschnitt zurück.

• Noch prekärer sah es für die Tiroler Frauen aus: mit einem durchschnittlichen Monatseinkommen von € 1.066

netto verfehlen sie den österreichischen Durchschnitt um mehr als 11%. Im Vergleich mit den deutlich am

besten verdienenden Arbeitnehmerinnen in Wien, lagen die Tirolerinnen um fast € 280 netto im Monat zurück!

• Kein anderes Bundesland hatte einen so niedrigen Anteil ganzjähriger Vollzeitarbeit wie Tirol. Mit 47% arbei-

tete weniger als die Hälfte der Tiroler in dieser Beschäftigungsform. Bei den Tiroler Männern lag der Anteil bei

62%, bei den Frauen bei 32%.

• Von 2014 auf 2015 stieg zwar die Zahl der Beschäftigten in einer ganzjährigen Vollzeitstelle in Tirol um 1.235

Personen, dennoch sank der Vollzeitanteil. In dieser Entwicklung manifestiert sich die Dynamik des Tiroler Ar-

beitsmarktes der letzten Jahre: Beschäftigungsaufnahmen finden größtenteils im Teilzeitbereich statt während

die volkswirtschaftlich wichtige ganzjährige Vollzeitarbeit stagniert.

• Innerhalb Tirols gab es große regionale Unterschiede bei den Anteilen ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung.

Die höchsten Anteile zeigen die Bezirke mit viel Gewerbe und Industrie, z.B. Kufstein und Innsbruck-Land.

Touristisch geprägte Regionen, wie etwa Kitzbühel und Landeck, bieten deutlich weniger jahresdurchgängige

Vollzeitarbeitsplätze.

• Dem öffentlichkeitsnahen Sektor (Verwaltung, Gesundheit und Soziales, Erziehung und Unterricht) kam in

den Tiroler Bezirken eine große Bedeutung zu. In der Regel bot er die meisten ganzjährigen Vollzeitarbeits-

plätze und die besten Einkommen.