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Analyse Lohnsteuerdaten 2015 Seite 9

einkommen lag bei fast 8% bzw. bei EUR 1.619 netto

im Jahr. So gesehen hätten die Tirolerinnen und Tiro-

ler um 1,2 Monate länger „im Jahr“ arbeiten müssen,

um das österreichische Durchschnittseinkommen zu

erreichen. Die Löhne und Gehälter der Tiroler Män-

ner erreichten den österreichischen Durchschnitt um

4,9% nicht, der Abstand der Tiroler Frauen auf den

Bundesdurchschnitt machte sogar 11,2% aus. Die

Tiroler Männer hätten um EUR 1.664 netto im Jahr

mehr verdienen müssen, um den österreichischen

Durchschnitt zu erreichen, die Frauen um EUR 1.066

netto mehr. Für die Frauen hätte das, mit einem

durchschnittlichen Tiroler Fraueneinkommen gerech-

net, eine Zusatzarbeit von annähernd zwei Monaten

bedeutet, um das Einkommensniveau des österrei-

chischen Durchschnitts zu erreichen. Im Vergleich

zu den Wienerinnen, die in Österreich die höchsten

Einkommen erzielten, lagen die Tirolerinnen um fast

4 – fiktive – Arbeitsmonate zurück.

2.1 Bezirksranking nach Einkommen

Die nach der Lohnsteuerstatistik 2015 einkommens-

schwächsten Bezirke fanden sich überwiegend in

Wien und im Westen und Südwesten Österreichs.

Am anderen Ende der Skala, d.h. bei den Bezirken

mit den höchsten durchschnittlichen Einkommen,

gab es eine deutliche Ballung von Wiener Gemein-

de- und Umlandbezirken.

Unter den 10 einkommensschwächsten Bezirken

Österreichs fanden sich vier Tiroler Bezirke. Dies

sind Landeck, Kitzbühel, Innsbruck (Stadt) und Li-

enz. Landeck „verlor“ erstmals seit einigen Jahren

den Status des einkommensschwächsten Bezirks

Österreichs an den 15. Wiener Gemeindebezirk. Al-

lerdings lagen beide Bezirke äußerst knapp beiein-

ander: Das durchschnittliche Jahresnettoeinkommen

in Landeck betrug EUR 17.020, im 15. Wiener Bezirk

machte es EUR 16.823 aus, womit der Unterschied

im Jahreseinkommen ganze EUR 197 betrug. Das

Jahreseinkommen in Landeck lag um 18,5% hinter

dem österreichischen Durchschnitt zurück.

Die Position von Kitzbühel (113. Platz von insgesamt

117 Bezirken) und Lienz (108. Platz) veränderten

sich gegenüber dem Vorjahr nicht. Die Landeshaupt-

stadt Innsbruck verschlechterte sich im Ranking von

Position 106 auf 109 und taucht damit erstmals seit

längerem unter den 10 einkommensschwächsten

Bezirken Österreichs auf. Die weiteren Tiroler Bezir-

ke finden sich auf Position 107 (Imst), 103 (Schwaz),

sowie 94 (Reutte) und 90 (Kufstein). Innsbruck-Land,

als der Tiroler Bezirk mit dem höchsten Einkommens-

niveau, fand sich an 73. Stelle von 117.

Bei den Männereinkommen belegten gleich sechs

Wiener Gemeindebezirke die letzten Positionen un-

ter den einkommensschwächsten Bezirken. Tirol war

mit Landeck und Kitzbühel vertreten. Die Männerein-

kommen in Landeck lagen um 13,7% hinter dem ös-

terreichischen Einkommensschnitt zurück, die männ-

lichen Einkommen in Kitzbühel um 13,4%.

Dass das niedrige Einkommensniveau in Tirol vor

allem auch an den geringen Einkommen der Frau-

en lag, zeigte sich deutlich am Ranking der einkom-

mensschwächsten Bezirke der Frauen. Landeck, Li-

enz, Imst, Kitzbühel, Schwaz und Reutte fanden sich

in den „Top 10“. Landeck war der österreichische Be-

zirk mit den niedrigsten Fraueneinkommen. Mit EUR

12.448 netto im Jahr erzielten die Landecker Frauen

ein Einkommen, das um mehr als ein Viertel nied-

riger war als im österreichischen Durchschnitt. Der

hohe Anteil an Saisonarbeit in Branchen mit einem

niedrigen Einkommensniveau (Tourismus) wirkte

sich in Landeck auf das erzielbare Jahreseinkommen

erheblich aus.

Die Liste der einkommensstärksten Bezirke Öster-

reichs wurde von Wien und Wiener Umlandbezirken

dominiert. Der 1. Wiener Gemeindebezirk war mit ei-

nem durchschnittlichen Jahresnettoeinkommen von

EUR 31.526 der weitaus einkommensstärkste Bezirk

Österreichs. Zum Vergleich: In Innsbruck-Land, der

auf Position 65 am besten platzierte Tiroler Bezirk,

wies ein Durchschnittseinkommen von EUR 20.989

auf – ein Unterschied von über 50%!