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Quelle: Frederic Vester, Denken, Lernen, Vergessen
Anmerkung: Dass es zu P und Q nicht mehr als eine Achse geben kann,
folgt aus der Tatsache, dass die Strecke [PQ] nur einen Mittelpunkt hat
und in diesem Punkt nur ein Lot zu PQ errichtet werden kann.
Diese Aufgabe wurde offensichtlich von einer Person geschrieben, die
sehr stark linkshirndominant ist. Es sind logische Folgerungen und sehr
viele Fachausdrücke enthalten. Alles Stärken der linken Gehirnhälfte.
Welche Rolle aber spielen Fantasie, Imagination, vorstellbare Situatio-
nen? Gar keine.
Hier ist ein Beispiel, wie diese Aufgabe eher ganzheitlich gelöst werden
könnte.
Die alten Ägypter konstruierten beim Pyramidenbau den Grundriss genau
im rechten Winkel. Der geringste Fehler im Winkel einer einzigen Ecke
hätte die Form des ganzen Gebäudes zerstört. Wie machten sie das? Wie
schafften sie einen genauen rechten Winkel? Sind Sie neugierig?
Sie zogen eine lange Gerade, indem sie eine Schnur zwischen zwei in die
Erde gesteckte Pfähle spannten. An jeden Pfahl banden sie gleich lange
Stücke Schnur, die länger als die Hälfte der gerade gezogenen Geraden
waren. Sie zogen mit den straff gespannten Schnüren Kreisbogen um die
Pfähle. Diese Teilkreise schneiden sich in zwei Punkten. Wenn der Bau-
meister die beiden Punkte durch eine Gerade verband, schnitt sie die ers-
te Gerade im rechten Winkel und teilte sie in zwei gleich lange Strecken.
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n erkung:
Dass es zu P und Q nicht mehr als eine Achse geben kann, folgt aus der
Tatsache, dass die Strecke [PQ] nur einen Mittelpunkt hat und in diesem Punkt nur
ei Lot zu PQ errichtet werden kann.
i se Aufgabe wurde offensichtlich von einer Person geschriebe , di se r stark
linkshirndomi ant ist. Es sind logische Folgerungen und s hr viel Fachausdrücke
enthalten. Alles Stärken der linken Gehirnhälfte. Welche Rolle aber spielen Fantasie,
Imagination, vorstellbare S tuationen? Gar keine.
Hier ist ein Beispiel, wie diese Aufgabe eher ganzheitlich gelöst werden könnte.
Die al n Ägypter konstruierten beim Pyramidenbau den Grundriss genau im rechten
Winkel. Der geringste Fehler im Winkel einer einzigen Ecke hätte die Form des gan-
zen Gebäudes zerstört. Wie machte sie das? Wie schafften sie einen genauen rechten
Winkel? Sind Sie neugierig?
Sie zogen eine lange Gerade, indem sie eine Schnur zwischen zwei in die Erde ge-
steckte Pfähle spannten. An jeden Pfahl banden sie gleich lange Stücke Schnur, die
länger als die Hälfte der gerade gezogenen Geraden waren. Sie zogen mit den straff ge-
spannten Schnüren Kreisbogen um die Pfähle. Diese Teilkreise schneiden sich in zwei
Punkten. Wenn der Baumeister die beiden Punkte durch eine Gerade verband, schnitt
sie die erste Gerade im rechten Winkel und teilte sie in zwei gleich lange
Strecken.
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Quelle: Frederic Vester, Denken, Lernen, Vergessen