Analyse Lohnsteuerdaten 2016 Seite 9
Der Einkommensschnitt lag in Österreich bei einem
Jahresnettoeinkommen von € 21.942. Umgerech-
net auf einen Monatsbetrag (= Jahreseinkommen
dividiert durch 14) lag der Durchschnitt bei € 1.567.
Das Jahresnettoeinkommen der Männer in Öster-
reich machte € 25.702 aus, die Frauen erreichten €
17.676. Damit lag das durchschnittliche Männerein-
kommen um knapp 45 % über dem weiblichen Ein-
kommensschnitt. Wie bereits in den Jahren zuvor war
Niederösterreich das Bundesland mit dem höchsten
Einkommensschnitt. Mit € 24.038 wurde der österrei-
chische Durchschnitt um fast zehn Prozent übertrof-
fen. Das Burgenland erreichte mit € 23.365 Jahres-
nettoeinkommen die zweite Position, das industriell
geprägte Oberösterreich wies den dritthöchsten Ein-
kommensschnitt auf.
Die Platzierung Tirols veränderte sich leider nicht:
Wie die Jahre zuvor reihte sich Tirol abgeschlagen
am Ende des Einkommensrankings ein. Mit einem
durchschnittlichen Nettojahreseinkommen von €
20.363 lagen die Tiroler Beschäftigten um 7,2 % hin-
ter dem österreichischen Einkommensdurchschnitt
zurück. In absoluten Zahlen betrug der Rückstand €
1.579 netto im Jahr bzw. € 113 netto pro Monat. Die
Tirolerinnen und Tiroler hätten also um 1,1 Monate
länger im Jahr arbeiten müssen, um das österrei-
chische Durchschnittseinkommen zu erreichen. Auf
den höchsten österreichischen Einkommensschnitt,
den Niederösterreichs, fehlte sogar eine Summe von
€ 3.675 netto im Jahr bzw. ein Monatsbetrag von €
262 netto. Tiroler Männer lagen mit einem Einkom-
mensschnitt von € 24.625 netto um 4,2 % hinter dem
österreichischen Durchschnitt von € 25.702 zurück.
Die Tiroler Frauen erreichten ein Durchschnittsein-
kommen von € 15.760 und verfehlten den weiblichen
Einkommensschnitt in Österreich um 10,8 %. Der
„Fehlbetrag“ auf das österreichische Durchschnitts-
einkommen der Frauen betrug für die Tirolerinnen
€ 1.916 netto. In Wien, dem Bundesland mit den
höchsten Fraueneinkommen, lag der Einkommens-
schnitt bei € 19.694, also um € 3.934 höher als in
Tirol. Umgerechnet hätten die Tirolerinnen um 3,5
Monate mehr arbeiten müssen, um das Wiener Ein-
kommensniveau zu erreichen.
2.1 Bezirksranking nach Einkommen
Die nach der Lohnsteuerstatistik 2016 einkommens-
schwächsten Bezirke fanden sich überwiegend in
Wien und im Westen und Südwesten Österreichs.
Am anderen Ende der Skala, d.h. bei den Bezirken
mit den höchsten durchschnittlichen Einkommen,
gab es eine deutliche Ballung von Wiener Gemein-
de- und Umlandbezirken.
Unter den 10 einkommensschwächsten Bezirken Ös-
terreichs fanden sich drei Tiroler Bezirke. Dies sind
Landeck, Kitzbühel und Innsbruck (Stadt). Landeck
„verlor“ seit 2015 Jahren den Status des einkom-
mensschwächsten Bezirks Österreichs an den 15.
Wiener Gemeindebezirk. Allerdings lagen beide Be-
zirke äußerst knapp beieinander: Das durchschnittli-
che Jahresnettoeinkommen in Landeck betrug EUR
17.984, im 15. Wiener Bezirk machte es EUR 17.528
aus, womit der Unterschied im Jahreseinkommen
ganze EUR 456 betrug. Das Jahreseinkommen in
Landeck lag um 18 % hinter dem österreichischen
Durchschnitt zurück.
Die Position von Kitzbühel (112. Platz von insgesamt
117 Bezirken) verbesserte sich gegenüber dem Vor-
jahr um einen Platz. Die Landeshauptstadt Innsbruck
verschlechterte sich im Ranking von Position 109 auf
110. Die weiteren Tiroler Bezirke finden sich auf Posi-
tion 107 (Imst), 106 (Lienz), 102 (Schwaz), sowie 94
(Reutte) und 86 (Kufstein). Innsbruck-Land, als der
Tiroler Bezirk mit dem höchsten Einkommensniveau,
fand sich an 61. Stelle von 117.
Bei den Männereinkommen belegten gleich sechs
Wiener Gemeindebezirke die letzten Positionen un-
ter den einkommensschwächsten Bezirken. Tirol war
mit Innsbruck (Stadt) an Position 110 und Landeck
an der 108. Stelle vertreten. Die Männereinkommen
in Landeck lagen um 13,0 % hinter dem österreichi-
schen Einkommensschnitt zurück, die männlichen
Einkommen in Innsbruck um 13,4 %.
Dass das niedrige Einkommensniveau in Tirol vor
allem auch an den geringen Einkommen der Frau-
en lag, zeigte sich deutlich am Ranking der einkom-
mensschwächsten Bezirke der Frauen. Landeck, Li-
enz, Imst, Kitzbühel und Schwaz fanden sich in den
„Top 10“. Landeck war der österreichische Bezirk mit
den niedrigsten Fraueneinkommen. Mit EUR 13.167
netto im Jahr erzielten die Landecker Frauen ein Ein-
kommen, das um mehr als ein Viertel niedriger war
als im österreichischen Durchschnitt. Der hohe Anteil
an Saisonarbeit in Branchen mit einem niedrigen Ein-
kommensniveau (Tourismus) wirkte sich in Landeck
auf das erzielbare Jahreseinkommen erheblich aus.
Die Liste der einkommensstärksten Bezirke Öster-
reichs wurde von Wien und Wiener Umlandbezirken
dominiert. Der 1. Wiener Gemeindebezirk war mit ei-
nem durchschnittlichen Jahresnettoeinkommen von
EUR 34.748 der weitaus einkommensstärkste Bezirk
Österreichs. Zum Vergleich: In Innsbruck-Land, der
auf Position 61 am besten platzierte Tiroler Bezirk,
wies ein Durchschnittseinkommen von EUR 22.164
auf – ein Unterschied von 57 %!