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L&R Sozialforschung
Wiedereinstiegsmonitoring
14 Glossar zum Wiedereinstiegsmonitoring
Dieses Konzept des Wiedereinstiegsmonitorings wurde von L&R Sozialforschung in
Kooperation mit der Arbeiterkammer Wien ausgearbeitet. In der aktuellen, dritten
Fassung des Wiedereinstiegsmonitorings beläuft sich der Zeitraum der beobachteten
Kohorten auf die Jahre 2006 bis 2014. Erwerbsverläufe konnten bis zum 30.6.2016
beobachtet werden.
14.1 Grundlegende Definitionen
Wir sprechen vom Beginn einer
Kinderauszeit
,
wenn Frauen eine Geburt zu verzeichnen haben und ab diesem Datum während
der folgenden 36 Monate mindestens
ein Monat
Kinderbetreuungsgeldbezug
aufweisen. Das Geburtsdatum stellt in jenen Fällen den Beginn der Kinderauszeit
dar.
wenn Männer mindestens
ein Monat
eines Kinderbetreuungsgeldbezugs aufwei-
sen. Der Beginn des KBG-Bezugs stellt in jenen Fällen auch gleichzeitig den Be-
ginn der Kinderauszeit dar.
Zum
definierten Personenkreis des Wiedereinstiegsmonitorings
zählen Frauen
und Männer, welche in der Vorkarriere unselbstständig beschäftigt, in Vormer-
kung/Bezug von AMS-Transferleistungen oder erwerbsfern waren.
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Personen mit
einer Kinderauszeit, welche im Vorzeitraum einer selbständigen Erwerbstätigkeit
nachgingen bzw. als BeamtInnen tätig waren, müssen aus Datengründen
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aus der
Untersuchungsgruppe ausgeschlossen werden.
Im Zuge vorhergehender Analysen wurde festgestellt, dass
Männer oftmals
wäh-
rend des Bezugs von Kinderbetreuungsgeld - ganz im Gegensatz zu Frauen -
be-
reits bestehende Erwerbsverhältnisse einfach weiterführen anstelle sich eine
definitive „Kinderauszeit“ im Sinne einer Unterbrechung der Erwerbstätigkeit
zu nehmen.
Es ist anzunehmen, dass unter diesen Bedingungen die Betreuung des
Kindes durch den männlichen Partner nur eingeschränkt möglich ist und die Optimie-
rung des Familieneinkommens im Vordergrund der männlichen Inanspruchnahme
des Kinderbetreuungsgelds steht. Zur differenzierten Darstellung dieser Problematik
wurde die Untersuchungsgruppe der Männer in Kinderauszeit unter Zuhilfenahme
von Informationen zu Erwerbsverläufen weiter unterteilt. Definitionsgemäß unter-
scheiden wir:
Männer mit Erwerbsunterbrechung / Erwerbslosigkeit
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Durch die Einbeziehung von erwerbsfernen Personen und TransferleistungsbezieherInnen hat das
Wiedereinstiegsmonitoring in manchen Fällen eher den Charakter eines Einstiegsmonitorings. Die
Begriffe „Wiedereinstiegsmonitoring“ und Wiedereinstieg wurden aber aus Gründen der Vereinfa-
chung fast flächendeckend verwendet.
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Grund ist, dass im Unterschied zu Standardbeschäftigten bei diesen Erwerbsgruppen in der Regel
keine Unterbrechung in den Versicherungszeiten zu sehen ist und somit auch keine validen Wieder-
einstiegsprozesse nachgezeichnet werden können.