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Tirol war das Bundesland mit dem niedrigsten Anteil
ganzjähriger Vollzeitarbeit. Mit 49,0% arbeitet nicht
einmal die Hälfte der Tiroler Erwerbstätigen in dieser
Beschäftigungsform. Obwohl die Anteile sowohl der
männlichen, als auch der weiblichen Ganzjahresvoll-
zeitbeschäftigten in Tirol die jeweils niedrigsten im
Bundesländervergleich waren, waren es im Speziel-
len die Frauen in Tirol, die einen besonders geringen
Anteil ganzjähriger Vollzeitarbeit aufwiesen.
Die Tiroler Männer lagen mit einem Anteil von 63,4%
um 4,1 Prozentpunkte unter dem österreichischen
Durchschnitt. Der Anteil der weiblichen Tiroler Be-
schäftigten in einer solchen „Standardbeschäftigung“
lag jedoch mit 33,4% um 6,7 Prozentpunkte unter
dem österreichischen Durchschnitt.
Wie Analysen zum Wandel der Beschäftigungsfor-
men in Tirol zeigen, ist davon auszugehen, dass der
Anteil der ganzjährigen Vollzeitarbeit in Tirol weiter
abnehmen wird. Denn rund zwei Drittel der Beschäf-
tigungsaufnahmen finden im Bereich der Teilzeit
statt, und diese werden wiederum zu rund zwei Drit-
teln von Frauen aufgenommen.
(3.2.1) Die Einkommen bei ganzjähriger Vollzeit-
beschäftigung
Wenig überraschend ist die ganzjährige Vollzeitar-
beit die einkommensstärkste Beschäftigungsform.
Der durchschnittliche jährliche Nettobezug von EUR
29.086 im Jahr 2012 lag um rund 42% über dem
Durchschnitt aller Beschäftigungsformen. Die Ein-
kommen der Männer in Österreich lagen bei EUR
29.588 netto im Jahr, das entspricht einem Monats-
einkommen von EUR 2.078. Frauen erzielten ein
Jahreseinkommen von EUR 22.989 (EUR 1.642 pro
Monat) und lagen damit um rund 22% niedriger als
die Männereinkommen.
Der Bundesländervergleich der Einkommen bei
ganzjähriger Vollzeitarbeit ist vor allem von der äu-
ßerst starken Position der Einkommen in Wien ge-
prägt. Denn die mit Abstand höchsten Einkommen
bei ganzjähriger Vollzeitarbeit wurden in Wien mit
EUR 30.839 im Jahr erzielt, 6,0% über dem österrei-
chischen Durchschnitt. Vor allem die Fraueneinkom-
men lagen in Wien deutlich über dem Österreich-
schnitt: mit einem Nettojahreseinkommen von EUR
27.767 übertrafen sie den Durchschnittswert für
Gesamt
M
F
% Ganzjährigkeit Gesamt
% Ganzjährigkeit Männer % Ganzjährigkeit Frauen
Burgenland
105.431
55.876
49.555
78,6%
78,1%
79,2%
Kärnten
186.154
96.977
89.177
71,5%
71,0%
72,1%
NÖ
608.023
321.103
286.920
78,8%
78,6%
79,1%
OÖ
554.420
298.792
255.628
78,6%
79,0%
78,3%
Salzburg
197.385
101.816
95.569
71,6%
71,7%
71,5%
Steiermark
441.730
234.877
206.853
75,5%
75,1%
75,9%
Tirol
256.805
135.243
121.562
69,1%
69,9%
68,3%
Vorarlberg
129.533
69.053
60.480
73,7%
75,4%
71,7%
Wien
591.304
297.617
293.687
72,5%
70,9%
74,1%
Österreich 3.070.785
1.611.354
1.459.431
75,0%
74,8%
75,2%
Beschäftigung: ganzjährig
Tabelle 5: Anzahl und Anteile ganzjährig Beschäftigter in Österreich
Gesamt
M
F
Vollzeitanteil Gesamt
Vollzeitanteil M
Vollzeitanteil F
Burgenland
78.906
51.802
27.104
58,8%
72,4%
43,3%
Kärnten
138.116
89.769
48.347
53,1%
65,7%
39,1%
NÖ
448.598
294.311
154.287
58,2%
72,1%
42,5%
OÖ
396.817
275.145
121.672
56,3%
72,7%
37,3%
Salzburg
140.880
92.451
48.429
51,1%
65,1%
36,2%
Steiermark
317.051
213.058
103.993
54,2%
68,2%
38,2%
Tirol
182.146
122.596
59.550
49,0%
63,4%
33,4%
Vorarlberg
94.408
63.607
30.801
53,7%
69,5%
36,5%
Wien
434.331
251.304
183.027
53,3%
59,9%
46,2%
Österreich 2.231.253
1.454.043
777.210
54,5%
67,5%
40,1%
Beschäftigung: ganzjährige Vollzeit
Tabelle 6: Anzahl und Anteile ganzjährig Vollzeitbeschäftigter in Österreich