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Nachhilfe Österreich 2015
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Ein Drittel der Eltern leidet sehr oder ziemlich unter dem Stress, schulische Aufgaben in-
nerhalb der Familie beaufsichtigen zu müssen. In Summe bestätigten knapp zwei Drittel
der Befragten, dass dies bei ihnen zumindest hin und wieder mit Stress verbunden ist.
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Bei einem Viertel der Eltern von Schulkindern kommt es dabei auch zu Konflikten und Är-
gernissen innerhalb der Familie, die als sehr belastend empfunden werden. Insgesamt ge-
sehen sind davon 53 Prozent der Eltern zumindest gelegentlich negativ tangiert.
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Das Ausmaß dieser Belastungen hat sich für die Eltern in den letzten Jahren tendenziell
erhöht.
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28 Prozent der Eltern haben im laufenden Schuljahr oder in den letzten Sommerferien ei-
ne externe Nachhilfe für zumindest eines ihrer Kinder benötigt. Im Regelfall handelt es
sich dabei um eine bezahlte Nachhilfe (21 %). Die aktuelle Nachhilfequote liegt um 3 Pro-
zentpunkte über jener des Vorjahres; bei der bezahlten Nachhilfe beläuft sich der Zuwachs
auf 2 Prozentpunkte – dies bedeutet wiederum, dass die bezahlte Nachhilfe um rund 10
Prozent zugenommen hat.
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Der Gesamtbedarf an Nachhilfe ist noch etwas größer; er beläuft sich auf 35 Prozent. Hin-
zuzurechnen sind nämlich auch jene Eltern, die beklagten, dass sie für ihr Kind keine ex-
terne Nachhilfe engagieren konnten, obgleich sie eine solche benötigt bzw. gerne gehabt
hätten. Die Hauptgründe für diese Diskrepanz sind: zu hohe Kosten (dies betrifft vor allem
die unteren Einkommensbezieher) und keine verfügbare Person, die dafür qualifiziert wä-
re.
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Bezogen auf die Schülerinnen und Schüler haben im laufenden Schuljahr 19 Prozent eine
externe Nachhilfe bekommen; die Mehrzahl davon eine bezahlte Nachhilfe (13 %).
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Die Notwendigkeit einer Nachhilfe hängt nicht damit zusammen, dass die betreffenden El-
tern mit ihren Kindern zu wenig lernen und üben. Bei jenen Kindern, die eine Nachhilfe
bekommen, ist das zeitliche Engagement der Eltern zumindest ebenso groß wie bei Eltern,
die ohne externe Nachhilfe auskommen.
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Nachhilfe ist unverändert vor allem in Mathematik nötig. In zwei Drittel der Haushalte, die
eine externe Nachhilfe benötigen, geht es u.a. um Probleme in diesem Fach. Innerhalb der
letzten Jahre hat der Bedarf an Mathematik-Nachhilfe zugenommen. An zweiter Stelle fol-
gen Fremdsprachen (44 %) und mit einem schon größeren Abstand Deutsch (22 %).
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Eine private Nachhilfe in Deutsch haben in überdurchschnittlichem Ausmaß von der Ge-
samtgruppe der zugewanderte Eltern engagiert (35 %); besonders hoch ist der entspre-
chende Anteil bei jenen Eltern, die eine andere Muttersprache haben (Deutsch-Nachhilfe:
42 %).