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Nachhilfe Österreich 2015
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die Eltern gerne eine Nachhilfe engagiert, konnten sich diese aber entweder finanziell
nicht leisten oder fanden dafür niemanden in erreichbarer Nähe.
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Für rund die Hälfte der Eltern, die für ihr Kind eine bezahlte Nachhilfe benötigen, bedeu-
ten diese eine starke finanzielle Belastung. Für weitere 28 Prozent stellen diese Kosten
zumindest eine gewisse Belastung dar. Daran hat sich in den letzten Jahren so gut wie
nichts verändert.
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Nach wie vor zeigt sich, dass die Belastungen durch Nachhilfe-Kosten insbesondere für fi-
nanziell schwächer gestellte Haushalte (v.a. auch Alleinerzieher/innen, Eltern mit nicht-
deutscher Muttersprache) eine schwere Bürde sind, sofern für sie eine Nachhilfe über-
haupt leistbar ist. Dies unterminiert die Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit.
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Angesichts des Befundes, dass weder im Ausmaß der externen Nachhilfe noch bei den ho-
hen Kosten und Belastungen für die Eltern ein Trend in eine positive Richtung erkennbar
ist, wäre es nötig, die schulischen Fördermaßnahmen auszubauen. Der Erfolg einer exter-
nen und bezahlten Nachhilfe (oft durch Lehrerinnen und Lehrer), der sich in den meisten
Fällen bei den betreffenden Schulkindern einstellt, sollte sich letztlich zumindest bei ei-
nem großen Teil der Schüler/innen auch im Rahmen einer intensiveren schulischen Förde-
rung im Regelschulbetrieb realisieren lassen. Dies gilt insbesondere und im Zeitverlauf so-
gar noch zunehmend für das Fach Mathematik. Solange sich in diesem Fach bei der Wis-
sensvermittlung und beim Lehrstoff nichts Gravierendes ändert, ist davon auszugehen,
dass der große Nachhilfebedarf der Schülerinnen und Schüler prolongiert wird.