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21.917.064

Nachhilfe Österreich 2015

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die Eltern gerne eine Nachhilfe engagiert, konnten sich diese aber entweder finanziell

nicht leisten oder fanden dafür niemanden in erreichbarer Nähe.

Für rund die Hälfte der Eltern, die für ihr Kind eine bezahlte Nachhilfe benötigen, bedeu-

ten diese eine starke finanzielle Belastung. Für weitere 28 Prozent stellen diese Kosten

zumindest eine gewisse Belastung dar. Daran hat sich in den letzten Jahren so gut wie

nichts verändert.

Nach wie vor zeigt sich, dass die Belastungen durch Nachhilfe-Kosten insbesondere für fi-

nanziell schwächer gestellte Haushalte (v.a. auch Alleinerzieher/innen, Eltern mit nicht-

deutscher Muttersprache) eine schwere Bürde sind, sofern für sie eine Nachhilfe über-

haupt leistbar ist. Dies unterminiert die Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit.

Angesichts des Befundes, dass weder im Ausmaß der externen Nachhilfe noch bei den ho-

hen Kosten und Belastungen für die Eltern ein Trend in eine positive Richtung erkennbar

ist, wäre es nötig, die schulischen Fördermaßnahmen auszubauen. Der Erfolg einer exter-

nen und bezahlten Nachhilfe (oft durch Lehrerinnen und Lehrer), der sich in den meisten

Fällen bei den betreffenden Schulkindern einstellt, sollte sich letztlich zumindest bei ei-

nem großen Teil der Schüler/innen auch im Rahmen einer intensiveren schulischen Förde-

rung im Regelschulbetrieb realisieren lassen. Dies gilt insbesondere und im Zeitverlauf so-

gar noch zunehmend für das Fach Mathematik. Solange sich in diesem Fach bei der Wis-

sensvermittlung und beim Lehrstoff nichts Gravierendes ändert, ist davon auszugehen,

dass der große Nachhilfebedarf der Schülerinnen und Schüler prolongiert wird.