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Analyse Lohnsteuerdaten 2013 Seite 23

EUR 27.185), die Frauen erhielten um 10% weniger

Einkommen als im österreichischen Schnitt (EUR

19.724) – bei gleichem zeitlichen Arbeitseinsatz!

(4.4) Beherbergung und Gastronomie

Kaum eine Branche erhält so viel öffentliche wie

mediale Aufmerksamkeit wie der Tourismus, dessen

Kerntätigkeiten die Beherbergung und die Gastrono-

mie sind. In Österreich waren im Jahr 2013 15.825

Personen schwerpunktmäßig im Tourismus tätig,

was einem Anteil von 8% an allen Beschäftigten ent-

sprach. In Tirol lag der Anteil des Tourismus an den

Beschäftigten mit 14% deutlich höher.

Im Vergleich zum Jahr 2012 stieg die Beschäftigung

in der Branche um 1.508 Personen an, sodass in Ti-

rol 54.354 Menschen ihr Haupteinkommen erzielten.

Besonders für Frauen bot der Tourismus viele Be-

schäftigungsmöglichkeiten – rund 18% aller Tiroler

Arbeitnehmerinnen waren im Gastgewerbe beschäf-

tigt. Nach dem öffentlichen Sektor und dem Handel

war der Tourismus die wichtigste Beschäftigungs-

branche für Frauen in Tirol. Der Anteil des Tourismus

an den männlichen Beschäftigten betrug im Gegen-

satz dazu lediglich 11%. Insgesamt waren über 60%

der Beschäftigten in Beherbergung und Gastronomie

Frauen.

Der Anteil der ganzjährigen Vollzeitbeschäftigung in

der Branche war aufgrund der ausgeprägten Saiso-

nalität eher gering. In Österreich waren 78.102 Men-

schen ganzjährig und Vollzeit im Tourismus ange-

stellt, d.h. rund ein Viertel aller Beschäftigten. In Tirol

waren es 8.987 Menschen, was einem Anteil ganz-

jährig Vollzeitbeschäftigter an allen Arbeitnehmerin-

nen und Arbeitnehmern in der Branche von rund 17%

entsprach. Die Zahl der Personen in ganzjähriger

Vollzeit im Tourismus ging in Tirol im Jahresvergleich

um 527 zurück. Tiroler Männer in einer ganzjährigen

Vollzeitbeschäftigung fanden sich 2013 4.080 (-280

Personen ggü. 2012), Frauen 4.907 (-247 Personen

ggü. 2012). Von den männlichen Beschäftigten im

Tourismus waren 19% in einer ganzjährigen Vollzeit-

beschäftigung, der Anteil bei den Frauen betrug 15%.

Das durchschnittliche Jahreseinkommen in Beher-

bergung und Gastronomie war das niedrigste aller

beschäftigungsstarken Branchen. Mit EUR 9.385

netto im Jahr betrug der durchschnittliche, „fiktive“

Monatslohn nur EUR 670 netto. „Fiktiv“ deshalb, da

in dieser Branche in der Regel viel saisonal gearbei-

tet wird und deshalb die tatsächlichen Monatslöhne

wohl etwas darüber lagen. Allerdings, und das ist

ein wichtiger Punkt, die EUR 9.385 sind wirklich das

gesamte Jahreseinkommen dieser Menschen. Denn

selbst wenn in der Nebensaison in einer anderen

Branche gearbeitet wurde, finden sich diese Einkom-

men in der obigen Zahl wieder.

Tirol ist von den Einkommen im Tourismus her bes-

ser positioniert als der österreichische Durchschnitt.

EUR 10.084 lagen die Verdienste der Tourismus-

beschäftigten um 7% über dem österreichischen

Schnitt. Die Tiroler Männer erzielten ein Jahresein-

kommen von EUR 11.373 und lagen damit um 9%

über dem österreichischen Durchschnitt. Die Tiroler

Frauen kamen auf EUR 9.256, womit sie um 7%

mehr als die Tourismusarbeiterinnen im österreichi-

schen Schnitt verdienten. Die besten Einkommen

im Tourismus, sowohl bei Männern als auch bei den

Frauen, wurden übrigens im Burgenland erzielt.

Bei einer der eher spärlich gesäten ganzjährigen

Vollzeitbeschäftigungen im Tourismus stieg das Ein-

kommen 2013 auf EUR 17.888 im Durchschnitt für

Österreich. In Tirol lag der vergleichbare Wert bei

EUR 19.021 netto im Jahr und damit an der ersten

Stelle im Vergleich der Bundesländer (+6% ggü.

AUT- ø). Das Männereinkommen bei ganzjähriger

Vollzeitarbeit lag in Tirol bei EUR 20.588 (+8% ggü.

AUT- ø) und dasjenige der Frauen bei EUR 17.711

(+6% ggü. AUT- ø).

(4.5) Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen

Unter der Wirtschaftsklasse der „sonstigen wirt-

schaftlichen Dienstleistungen“ verbirgt sich eine

Vielzahl verschiedenster Aktivitäten. Dazu gehören

Hausmeisterservices, Reinigungsaufgaben, Sicher-

heitsaufgaben, aber auch die prosperierenden Leih-

arbeitsfirmen gehören in diese Wirtschaftsklasse.

Mehrheitlich sind allerdings mit diesen Tätigkeiten

keine sonderlich guten Verdienstmöglichkeiten ver-

bunden.

2013 waren in Österreich fast eine Viertelmillion

Menschen (243.789 Personen) in den sonstigen wirt-

schaftlichen Dienstleistungen tätig, was einem An-

teil von sechs Prozent aller Arbeitnehmerinnen und

Arbeitnehmer entsprach. In Tirol lag der Anteil mit

vier Prozent (15.285 Personen) etwas darunter. Das

Geschlechterverhältnis in der Branche war mit 47%

Männer und 53% Frauen annähernd ausgeglichen.

Die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen sind

kein Feld von Wirtschaftsaktivitäten, in dem viele

ganzjährige Vollzeitbeschäftigungen angeboten wer-

den. 2013 waren in Österreich 83.743 Personen in

dieser Branche jahresdurchgängig vollzeitbeschäf-

tigt, was einem Anteil von 35% entspricht. Im Ver-

gleich zum Jahr 2012 ging die Zahl der ganzjährig

Vollzeitbeschäftigten in Österreich in den sonstigen